9. Oktober 2012
Siehe auch: Nutzung tagesaktueller Medien nach Altersgruppen 2005–2013
Die Nutzungsdauer tagesaktueller Medien ist in den vergangenen 40 Jahren in der BRD insgesamt deutlich angestiegen: Rund 9 Stunden verbringt der durchschnittliche Bundesbürger mittlerweile innerhalb wie außerhalb seiner Freizeit pro Tag mit TV, Radio, Zeitung oder Internet. 1970 waren es noch knapp 3,5 Stunden, 1980 rund 5 Stunden und 1990 ca. 5,5 Stunden (vgl. die Ergebnisse der ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation und die ARD/ZDF-Onlinestudie). Medien, deren Inhalte und damit auch deren Anbieter spielen also eine immer größere Rolle im täglichen Leben.

Eine solche Grafik bietet aber natürlich nur eine erste, sehr pauschale Sicht auf die tatsächlichen Verhältnisse, auch wenn sich die häufig aufgestellte These der systematischen Überschätzung des Fernsehkonsums wohl vordringlich aus dem subjektiven Blick auf den eigenen Bekanntenkreis speist:
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25. September 2012
Das Statistische Bundesamt erstellt seit den 1990er Jahren keinen Gesamtüberblick mehr zu den Umsatz-, Betriebs- und Beschäftigtenzahlen bzw. Besitzverhältnissen in der deutschen Medienlandschaft. Die Frage »Wer beherrscht die Medien?« lässt sich also nur durch die Aggregation von Branchenerhebungen und Einzelbetrachtungen beantworten, wie sie etwa Gert Hautsch in seinen Aktuellen Quartalsberichten zur Entwicklung der Medienwirtschaft regelmäßig durchführt.
Eine schnelle, hilfreiche Übersicht mit weiterführenden Quellen zum deutschen, europäischen und US-amerikanischen Medienmarkt bietet überdies die seit 2007 abrufbare kostenfreie Mediendatenbank des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM), das 2005 als unabhängige Forschungseinrichtung in Berlin gegründet wurde. Neben zahlreichen Rankings (z.B. größte deutsche und internationale Medienkonzerne) listet die Datenbank ökonomische Basisdaten (z.B. Umsatz, Gewinn, Geschäftsbereiche) und aktuelle Nachrichten zu den führenden Konzernen und Unternehmen (z.B. Umsatz, Gewinn, Geschäftsbereiche, Beteiligungen etc.) auf.

5. September 2012
Aus: Wiederkehrende Erwartungen (Amazon |Fachverlag Werner Hülsbusch).
Im Herbst 2011 fand sich an diversen Mauern der ägyptischen Hauptstadt Kairo ein englischsprachiges Graffito, das nach Einschätzung einiger Blogger daran erinnern sollte, »that the revolt will not come from behind a computer screen« (Pangburn 2011): »The graffito certainly holds true for Egypt, which utilized Twitter and Facebook only as tools, but it might as well apply to every nation on Earth.« (Bildquelle verlinkt)

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1. September 2012
Neulich ist mir ein Buch in die Hände gefallen, in das ich seit über 15 Jahren nicht mehr hineingelesen habe, aber dennoch zahlreiche Umzüge überlebt hat: Total digital. Die Welt zwischen 0 und 1 oder: Die Zukunft der Kommunikation von Nicholas Negroponte (München: Bertelsmann 1995).
Sein Epilog ist mit »Ein Zeitalter des Optimismus« überschrieben und spiegelt bereits viele der Hoffnungen und Ängste wider, die in den letzten zwei Jahrzehnten immer wieder an die Online- und Mobiltechnologien geknüpft wurden (siehe auch: »Wiederkehrende Erwartungen«):
»Das nächste Jahrzehnt wird den Missbrauch geistigen Eigentums und einen Einbruch in unsere Privatsphäre erleben. Wir werden Digitalvandalismus, Softwarepiraterie und Datendiebstahl kennenlernen. […] Lange bevor politische Bemühungen Erfolge zeigen […], werden Bits grenzenlos gespeichert und verändert werden […] Wahrscheinlich spielen in unserer digitalen Zukunft Zeitzonen eine wichtigere Rolle als Handelszonen.
[…] Bits lassen sich nicht essen, das heißt, sie können den Hunger nicht stoppen. Rechner besitzen keine Moral; sie können für komplexe Themenbereiche wie das Recht auf Leben und Sterben keine Lösungen anbieten. Aber […] wie eine Naturgewalt kann auch das Digitalzeitalter weder ignoriert noch gestoppt werden. Denn es besitzt vier mächtige Eigenschaften […]: Dezentralisierung, Globalisierung, Harmonisierung und Befähigung zum Handeln.«

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28. August 2012
Die Ergebnisse der repräsentativen ARD/ZDF-Onlinestudie 2012 (Basis: deutschspr. Onliner) sind vor einigen Tagen veröffentlicht worden und führen einmal mehr vor Augen, dass der digitale Medienwandel trotz aller Revolutionsrhetorik weniger eruptiv, sondern vielmehr graduell und diversifiziert erfolgt: So zeigen z.B. die Daten zur mindestens wöchentlichen Social-Media-Nutzung für die Gesamt-Onlinerschaft, dass sich private Communities wie Facebook oder Google+ in den letzten drei Jahren bei rund 35 Prozent stabilisiert haben, während Wikipedia und Videoportale im gleichen Zeitraum jeweils um die 30-Prozent-Marke oszillierten. Die Twitter– und Blog-Nutzung stieg hingegen nach einer Baisse im Jahr 2011 wieder leicht an.

Social Media: Mindestens wöchentliche Nutzung (Quelle: ARD/ZDF 2012)
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14. August 2012
»[…] reliability through simplicity, […] maximum synergy between hardware and software, […] companies will be out to imitate, […] will increase Apple’s reputation in the market, […] excited about the great games« – all diese Ausführungen ließen sich auch auf Apples neuere iOS-Produkte beziehen, sind aber einem Byte-Review (via modernmechanix) des ersten Macintosh-Computers aus dem Jahre 1984 entnommen, was für eine gewisse Kontinuität in Apples Produktentscheidungen spricht.
Der Autor des Artikels schloss indes mit einer Vermutung, die sich für das PC-Geschäft kaum, wohl aber für den heutigen Smartphone- (iPhone) und Tablet-Markt (iPad) bewahrheiten sollte: »in fact, to some people Apple will be as synonymous with the phrase ›personal computer‹ […] The Macintosh brings us one step closer to the ideal of computer as appliance.« Im selben Heft findet sich ein Interview mit dem Macintosh-Team, in welchem sich auch einige ›klassische‹ Steve-Jobs-Passagen finden: Weiterlesen »
3. August 2012
Aus: Wiederkehrende Erwartungen (Amazon |Fachverlag Werner Hülsbusch).
Bereits in der Gründerzeit des Web erhofften sich Netzutopisten eine »Verwirklichung der normativen Ansprüche des liberalen Öffentlichkeitsmodells nach Habermas« (Neuberger 2004: 15), da nun alle Onliner gleichberechtigten Zugang zu einer Öffentlichkeitssphäre hätten, in der jedes Thema diskutiert werden könne bzw. nur der sanfte Zwang des besseren Arguments zähle (z.B. Buchstein 1997; Poster 1997) – und zahlreiche Stimmen bemühten sich zugleich, diese Vorstellungen als idealistisch zu dekuvrieren (z.B. Dean 2003; Jarren 1998). Dessen ungeachtet flammten im Diskurs um das ›Web 2.0‹ ähnliche Hoffnungen erneut auf (z.B. Münker 2009; Bevc 2011).
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