Kurz notiert: Digitalisierung @ DGS-Kongress 2018

22. September 2018

Die Liste der Plenar-, Sektions-, Ad-Hoc- und Sonderveranstaltungen im Rahmen des 38. DGS-Kongresses in Göttingen (»Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen«) ist lang und deckt mehr oder minder das gesamte Spektrum der soziologischen Forschung ab. Zu den Themen Digitalisierung und Innovation finden sich diesmal u.a. folgende Sessions im Programm:
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Die Institutionalisierung des Kollektiven im Netz

6. Juli 2017

Aus: Dolata, Ulrich / Schrape, Jan-Felix (2018): Kollektivität und Macht im Internet. Wiesbaden: Springer VS (S. 24–30).

Vieles, was Bewegungen und Gemeinschaften auszeichnet, hat sich mittlerweile [in den Online-Bereich] verschoben: kollektive Meinungsbildung und Abstimmung, politische Kampagnen und Mobilisierung, Organisierung und Koordination der Aktivitäten, fachlicher Austausch und gemeinschaftliche Produktion.

Die genannten sozialen Merkmale der Institutionalisierung kollektiver Akteure werden dadurch zwar nicht außer Kraft gesetzt. Sie werden allerdings substanziell erweitert um neue Organisierungs- und Strukturierungs­leistungen von Kommunikation, Produktion und Protest, die das Internet und seine Plattformen als technologische Infrastrukturen bieten.

Dementsprechend lässt sich die Institutionalisierung des Kollektiven heute nicht mehr als rein sozialer, sondern nur noch als soziotechnischer Prozess auf angemessene Weise abbilden: als systematische Verschränkung von sozialen und technischen Organisierungs- und Strukturierungsleistungen, deren Zusammenspiel allerdings von Fall zu Fall erheblich variiert […].

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Neues Buch: Kollektivität und Macht im Internet

17. Juni 2017

Anfang Juli erscheint das von mir und Ulrich Dolata zusammengestellte Buch »Kollektivität und Macht im Internet: Soziale Bewegungen – Open Source Communities – Internetkonzerne« (Amazon, 19,90 Euro). Das Einführungskapitel lässt sich schon jetzt als Leseprobe bei Springer VS herunterladen.

Das Buch geht den Fragen nach, wie sich die vielfältigen neuartigen Formen von Kollektivität in der Internetgesellschaft voneinander unterscheiden und typisieren lassen und welche Rolle die technischen Infrastrukturen des Netzes für deren Entstehung bzw. Verstetigung spielen. Es wird diskutiert, auf welche Weise sich die Mobilisierung und Organisierung sozialer Bewegungen durch Social Media verändert, wie Arbeits- und Entscheidungsprozesse in Open-Source-Communities strukturiert sind und über welche ökonomische und regelsetzende Macht die großen Internetkonzerne als wesentliche Gatekeeper und Kuratoren der Kommunikation im Netz heute verfügen.


Soziologie des Internet (Vortragsreihe)

21. April 2013

Im Sommersemester 2013 führt die Organisations- und Innovationssoziologie in Stuttgart eine Vortragsreihe zur »Soziologie des Internet« durch, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Am Mittwoch (24. April) geht es los mit einem Vortrag von den Kommunikationswissenschaftlern Julius Reimer und Max Ruppert, die sich intensiv mit dem GuttenPlag-Wiki auseinandergesetzt und 2011 die erste Online-Umfrage auf der Plattform durchgeführt haben (vgl. »Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien«). Weitere Themen, Termine und Protagonisten (Ort: Institut für Sozialwissenschaften, Seidenstr. 36 (2. OG, M 36.21), 70174 Stuttgart):
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Was ist Innovationssoziologie?

25. April 2012

Die Soziologie an sich ist eine relativ junge akademische Disziplin: Erst im 19. Jh. setzte sich die Überzeugung durch, dass neben den Geistes- und Naturwissenschaften eine eigene Wissenschaft für das Soziale notwendig wird. Auguste Comte (1798– 1857) sah in ihr sogar die bedeutendste aller Wissenschaften, welche die Entdeckungen aller anderen Disziplinen in ein zusammenhängendes Ganzes integrieren sollte. Mittlerweile allerdings untergliedert sich der Fachbereich in viele spezialisierte ›Bindestrichsoziologien‹, die jeweils ein bestimmtes Beobachtungsinteresse verfolgen.

Eine dieser Teildisziplinen ist die Innovationssoziologie: In ihrem Fokus steht – so eine erste Definition von Braun-Thürmann (2005: 9) – »das Unkontrollierbare, Nicht-intendierte und Differierende von Technik, was sich im Innovationsprozess manifestiert«. Es geht also u.a. um die ungeplanten bzw. unvorhersehbaren Wechselwirkungen zwischen technischem und sozialem Wandel.

Was aber ist Innovationssoziologie genau? Eine mögliche Annäherung und einen Überblick zu einigen verbreiteten Zugriffsweisen bietet nachfolgendes Skript.
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