3. Juli 2014
Gamification ist eines der meist genutzten Schlagworte unserer Zeit und umschreibt die zunehmende Durchdringung der alltäglichen Lebenswelt mit spieltypischen Prinzipien: Beim Einkaufen lassen sich Prämien- und Treuepunkte sammeln, Bahn- und Flugreisende werden mit Bonusmeilen belohnt, Social-Web-Nutzer sind auf der Jagd nach Retweets oder Followern und Sieben-Minuten-Freizeitsportler lassen sich durch entsprechende Apps mit Challenges und Zusatzleveln motivieren.
In vielen Fällen wird Gamification bislang allerdings als recht unscharf gefasster Dachbegriff verwendet, unter dem ein breites Spektrum unterschiedlicher Gegebenheiten Platz findet. Der kürzlich erschienene und kostenfrei abrufbare englischsprachige Sammelband »Rethinking Gamification« (edited by Mathias Fuchs, Sonia Fizek, Niklas Schrape & Paolo Ruffino) will dies ändern und wartet mit einer Vielzahl an (medien-)theoretischen bzw. -historischen, gegenwartsdiagnostischen und gesellschaftsphilosophischen Beiträgen auf, die sich dem Phänomen der Gamifizierung des Lebens aus unterschiedlichen Perspektiven nähern:
»This book […] intends to explore the concept of gamification, its history and applications, its implications for theory and practice. It also aims at doing more than simply mapping a trend, or providing guidelines for the design of gamification apps. In this book the concept of gamification will be rethought, through several distinct approaches and a multitude of questions. […] we hope this publication will revamp the debate on gamification as a much more general concept for the study and adoption of games, or game-like environments, and their influences in contemporary life.«
22. Juni 2014
Mitte Juni ist der Reuters Institute Digital News Report 2014 erschienen, der auf Online-Umfragen in Frankreich, Deutschland, Dänemark, Finnland, Spanien, Italien, Japan, Brasilien, USA und UK basiert. Insgesamt wurden rund 19.000 Onliner befragt; die Möglichkeit zur individuellen interaktiven Auswertung der Daten gibt es auf digitalnewsreport.org. Eine Zusammenfassung für die BRD liefert das Hans-Bredow-Institut. Einige Kernergebnisse:
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11. Mai 2014
Bereits Ende März 2014 ist der diesjährige State of the News Media Report erschienen, der seit über 10 Jahren durch das Pew Research Center herausgegeben wird und einen Überblick über die sozioökonomischen Entwicklungen im US-amerikanischen Journalismus gibt. Dabei arbeitet der Report u.a. heraus, dass professionell produzierte Nachrichteninhalte auch auf Social-Networking-Plattformen wie Facebook eine Rolle spielen und zugleich die Grenze zwischen unabhängiger Berichterstattung sowie Public-Relations-Content im Online-Bereich zunehmend verwischt:
»The year also brought more evidence than ever that news is a part of the explosion of social media and mobile devices, and in a way that could offer opportunity to reach more people with news than ever before. Half of Facebook users get news there even though they did not go there looking for it. And the Facebook users who get news at the highest rates are 18-to-29-year-olds. […] In digital news, the overlap between public relations and news noted in last year’s State of the News Media report became even more pronounced. One of the greatest areas of revenue experimentation now involves website content that is paid for by commercial advertisers – but often written by journalists on staff – and placed on a news publishers’ page in a way that sometimes makes it indistinguishable from a news story.«
28. März 2014
In den Blättern für deutsche und internationale Politik 4/2014 ist nun der Artikel »Markt und Macht in der App-Economy« (Dolata/Schrape) erschienen, in dem mit Rückgriff auf Marktdaten und Kennzahlen u.a. folgende Fragen adressiert werden: Wie lässt sich die App Economy aus sozioökonomischer Sicht fassen? Wie ist das Feld strukturiert? Wer sind die wesentlichen Spieler? Wie sind die Machtverhältnisse dort verteilt?
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25. März 2014
Das Berliner Journal für Soziologie 1/2014 ist erschienen und hält u.a. den Artikel »Kollektives Handeln im Internet. Eine akteurtheoretische Fundierung« von Ulrich Dolata und mir bereit. Das Abstract dazu liest sich wie folgt:
An schnellen Benennungen neuer Akteure und kollektiver Formationen im Internet mangelt es nicht, an soziologisch informierten Einordnungen dieser Phänomene dagegen schon. Dieser Aufsatz geht den beiden Fragen nach, wie sich die sehr unterschiedlich strukturierten kollektiven Gebilde im Internet – Swarms, Crowds, Social Networks, E-Communities, E-Movements – akteur- bzw. handlungstheoretisch einordnen und voneinander abgrenzen lassen und welchen Einfluss die technologischen Infrastrukturen, in denen sie sich bewegen, auf ihre Entstehung, Strukturierung und Aktivität haben.
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12. März 2014
Zu dem Sammelband »Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien« ist eine weitere Rezension in der Fachzeitschrift MEDIENwissenschaft erschienen:
»Hier wird unaufgeregt untersucht, wie tiefgreifend die Modifikationen in einzelnen Sektoren tatsächlich beschrieben werden können und welchen Verlauf die Transformationen im Einzelfall genommen haben. […] Der gesamte Band wirft somit abseits von diversen utopischen/dystopischen Gegenwarts- bzw. Zukunftsbeschreibungen einen detaillierten Blick auf einzelne sektorale Entwicklungen und […] [liefert] im Zeitalter einschneidender Bereichstransformationen unverzichtbare Hintergrundinformationen für medienwissenschaftliche Analysen […].«
10. März 2014
An dieser Stelle etwas verspätet ein Querverweis zu einem Post auf netzpolitik.org, der einen bündigen Überblick zu der Diskussion um Hans Magnus Enzensbergers Boykott-Aufruf »Wehrt Euch!« bietet, in dem er 10 Regeln für die digitale Welt aufstellt. Im Post wird u.a. auf einen Beitrag von Till Westermeyer verwiesen, der – ähnlich wie hier auch schon mal geschehen (»Enzensberger vs. Enzensberger«) – HMEs aktuelle Thesen mit seinem »Baukasten zu einer Theorie der Medien« (1970) konfrontiert:
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