Digital News Report 2014

22. Juni 2014

Mitte Juni ist der Reuters Institute Digital News Report 2014 erschienen, der auf Online-Umfragen in Frankreich, Deutschland, Dänemark, Finnland, Spanien, Italien, Japan, Brasilien, USA und UK basiert. Insgesamt wurden rund 19.000 Onliner befragt; die Möglichkeit zur individuellen interaktiven Auswertung der Daten gibt es auf digitalnewsreport.org. Eine Zusammenfassung für die BRD liefert das Hans-Bredow-Institut. Einige Kernergebnisse:

  • Deutschland rangiert mit Blick auf den mindestens wöchentlichen Nachrichten-Zugriff via Smartphone mit rund einem Drittel aller Befragten im Mittelfeld, während diese Form des News-Abrufs in Finnland (41 Prozent), Dänemark (52 Prozent) und Spanien (44 Prozent) bereits verbreiteter ist. Der primäre Abrufkanal für digitale Nachrichten bleibt aber für die Befragten in allen untersuchten Ländern nach wie vor (aber mit abnehmender Tendenz) der mobile oder stationäre PC.
  • In der BRD dominieren als regelmäßige Nachrichtenquellen allerdings nach wie vor das Fernsehen, das Radio sowie gedruckte Zeitungen. Knapp 60 Prozent der Befragten nutzten 2014 auch das Web für den News-Abruf, wobei dieser Anteil in den Altersgruppen unter 35 Jahren höher lag als bei den älteren Befragten. Bei den 14- bis 34-Jährigen spielen zudem Social-Networking-Plattformen wie Facebook eine zunehmend wichtigere Rolle in der Versorgung mit tagesaktuellen Nachrichten.
  • Unter den rund 2000 Befragten aus der BRD gaben 8 Prozent an, letztes Jahr für digitale Nachrichten in irgendeiner Form bezahlt zu haben (in allen Ländern der Studie insgesamt: 11 Prozent). Davon waren jedoch 47 Prozent Einmalzahlungen und lediglich 53 Prozent Abonnements. Die Gründe für diese Zahlungsbereitschaft liegen u.a. in der persönlichen Affinität zu einer spezifischen Medienmarke oder zu bestimmten Autoren bzw. Journalisten.
  • Während die Huffington Post in den USA von rund 17 Prozent (UK: 9 Prozent) aller Befragten »in der zurückliegenden Woche« genutzt wurde, waren es in Deutschland lediglich 3 Prozent (Frankreich: 5 Prozent; Spanien: 4 Prozent).
  • Die erweiterten Möglichkeiten zur Partizipation werden in der BRD nach wie vor nur selten und selektiv genutzt: Während immerhin rund 41 Prozent im Verlauf einer Woche mit Freunden, Bekannten oder Kollegen über aktuelle Nachrichten sprechen (offline), kommentieren online lediglich 11 Prozent einen News-Beitrag in irgendeiner Form. Auch in den jüngeren Altersgruppen (14–34 Jahre) liegt der entsprechende Wert in dieser Studie nur bei rund 15 Prozent.

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