Splitter: »BTX — Jeder kann teilnehmen!«

2. Juni 2011

Der 1983 durch die Deutsche Post eingeführte Bildschirmtext (BTX) hatte es ja bekanntlich nicht gerade leicht, das breite Publikum zu erreichen (vgl. den Artikel »Zurück in die Vergangenheit: Btx vs. WWW«). Vermutlich haben sich die Verantwortlichen im Jahre 1986 auch deshalb entschlossen, auf einen Werbespot der etwas anderen Art zu setzen. Auf jeden Fall können wir froh sein, dass unsere Gesellschaft in den letzten 25 Jahren nicht nur in Sachen Online- und Computertechnik eine iterative Weiterentwicklung durchlaufen hat (2 Minuten Retrogenuss, die sich lohnen – inklusive Ur-Social-Media):


Splitter: Charts und Karten

10. Mai 2011

Vor fünf Monaten wurden hier die eindrücklichen Weltkarten des Projekts Worldmapper vorgestellt. Mittlerweile haben die Online-Fluten einige weitere Charts und Karten an die Gedankenstrich-Küste gespült. Die Interessantesten werden im Folgenden präsentiert:

  • Social Media: Die Erfolgsgeschichte von Facebook und der Verfall von MySpace lassen sich ganz gut anhand der Online-Communities-Karten von Randall Munroe (von 2007 und 2010) nachvollziehen.

Social Media 1Social Media 2010 Weiterlesen »


Die 36 Thesen des Jeff Jarvis – Zusammenfassung und Diskussion

8. Mai 2011

Der New Yorker Medienprofessor Jeff Jarvis hat in seinem Blog 36 Thesen zur Zukunft der Nachrichtenbranche zur Diskussion gestellt (auch auf deutsch). Einige erhellende Schlaglichter sollen hier zusammengefasst werden:

  • Geschäftsmodelle: »Tugend ist kein Geschäftsmodell. Nur weil Sie gutes tun, verdienen Sie es nicht, dafür bezahlt zu werden. […] Geschäftsmodelle basieren weder auf Ansprüchen, noch auf Emotionen. […] Auf dem Markt zählt nur der Wert. Wert wird durch Nachfrage bestimmt. Welches Problem lösen Sie? Wenn jemand Ihre Aufgabe günstiger, besser und schneller anbieten kann, wird er es machen.«
  • Digitale Regeln: »Sie werden den Markt nicht länger kontrollieren. […] Sie sind ein Mitglied eines Ökosystems. Gehen Sie gut mit Anderen um. […] Überfluss wird die Preise digital noch stärker nach unten treiben als in Print. […].«

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  • Chancen I (lokale Angebote):  »[…] es geht darum, Angebote für lokale Händler zur Serienreife zu bringen (über alle  Plattform – nicht einfach Platz auf einer Medienseite zu verkaufen, sondern auch bei der Umsetzung mit Google Places, Foursquare, Facebook-Deals und Twitter-Specials zu helfen) und neue, unabhängige, unternehmerische Verkaufskräfte zu etablieren.« Weiterlesen »

Splitter: GuttenPlag — Wer steckte dahinter?

4. Mai 2011

»Die Macht des Netzes wird immer größer. Das haben gerade Bundeskanzlerin Angela Merkel, CDU, und […] Karl Theodor zu Guttenberg, CSU, zu spüren bekommen. Binnen Tagen wurden immer neue Plagiatsvorwürfe erhoben, die Doktorarbeit des Ministers von der so genannten Schwarmintelligenz auseinander genommen.«

Mit diesen Worten begann am 8.3.2011 ein Beitrag des ZDF-Magazins »Frontal21«. Doch welche Menschen waren Ende Februar 2011 tatsächlich aktiver Teil des anonymen Schwarms der Plagiate-Jäger auf de.guttenplag.wikia.com? Um diese Fragen zu beantworten, haben Max Ruppert und Julius Reimer von der TU Dortmund in der »heißen Phase« des Projektes eine Online-Umfrage direkt auf der GuttenPlag-Plattform durchgeführt und so innerhalb von nur 48 Stunden über 1000 Datensätze gewonnen, die sie in den darauffolgenden Wochen nach statistischen Merkmalen ausgewertet haben.

GuttenPlag

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Heute ist die Zukunft von gestern: Tablet-Special

29. April 2011

Bereits 1981 starteten die ersten Pilotversuche mit elektronischen Zeitungen, so z.B. der Electronic Examiner in San Francisco (vgl. Video) oder in etwas anderer Form der Bildschirmtext (BTX) ab 1983 in der BRD. In Sachen Usability und Leseerlebnis blieben freilich zu dieser Zeit noch viele Fragen offen und auch noch 1995 notierte Clifford Stoll in einem Newsweek-Artikel, der traurige Berühmtheit erlangt hat, da er rückblickend mit den meisten seiner Einschätzungen zum Web insgesamt so falsch wie nur möglich lag:

»The truth in no online database will replace your daily newspaper […]. The Usenet, a worldwide bulletin board, allows anyone to post messages across the nation. […] The result? Every voice is heard. […] When most everyone shouts, few listen. How about electronic publishing? Try reading a book on disc. At best, it’s an unpleasant chore: the myopic glow of a clunky computer replaces the friendly pages of a book. And you can’t tote that laptop to the beach.«

Zur gleichen Zeit arbeitete indes ein 1992 gegründeter Think Tank des Medienkonzerns Knight Ridder (bis 2006 zweitgrößter US-amerikanischer Zeitungsverleger) an der digitalen Zukunft der Zeitung – und zwar auf einem Tablet, komplett mit Personlisierungsoptionen, Bilderstrecken, Kontextinformationen, mobilen Kaufoptionen, Suchmöglichkeiten und Videos. Da man sich damals noch nicht vorstellen konnte, einen Touchscreen mit plumpen Fingern zu bedienen, diente ein Stift als Eingabegerät, ansonsten aber wird in dem nachfolgenden Video von 1994 ein Tafel-Computer vorgestellt, der dem Apple iPad sehr nahe kommt und dessen Einführung für die Jahrtausendwende prognostiziert wurde:

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