Digital News Report 2022
28. Juni 2022Der Reuters Institute Digital News Report 2022 ist erschienen und bietet wie in den Jahren zuvor einen Überblick zur weltweiten Rezeption von Nachrichtenangeboten und Nutzung der unterschiedlichen Medienkanäle in der individuellen Versorgung mit tagesaktuellen Informationen. In Deutschland fand die Erhebung zwischen dem 14. Januar und dem 10. Februar 2022 statt; die Stichprobe ist für Internetnutzende ab 18 Jahren repräsentativ. Hier die wichtigsten Links dazu:
- Reuters Institute Digital News Report 2022 (komplett als PDF)
- Ergebnisse für Deutschland (Arbeitspapiere des Hans-Bredow-Instituts Nr. 63)
Einige Kernergebnisse für die BRD:
- 57 % der Befragten gaben 2022 an, an Nachrichten »sehr oder überaus« interessiert zu sein (2021: 67 %).
- Quelle für Nachrichten ist für die meisten erwachsenen Onliner mit 68 % inzwischen das Internet (TV: 65 %). 2021 lagen TV und Internet noch gleichauf.
- Im Vordergrund stehen bei der Nachrichtennutzung im Netz etablierte Anbieter (gesamt: 47 %; 18–24: 49%). 55 % der 18- bis 24-Jährigen greifen primär über Social Media auf Nachrichteninhalte im Netz zu. Diese Altersgruppe hat mit 40% auch die größten Bedenken, Fake News nicht von Fakten unterscheiden zu können.
- 50 % der Befragten sind der Ansicht, »man könne dem Großteil der Nachrichten in der Regel vertrauen« (2021: 53 %).
- Die höchsten Vertrauenswerte genießen die Hauptnachrichten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Die Mehrheit der Befragten orientiert sich an spezifischen Nachrichtenmarken.
- Das Smartphone ist das am häufigsten verwendete Gerät, um Nachrichten im Internet zu lesen, zu hören oder anzuschauen.
- 36 % der Befragten greifen direkt auf eine Website oder die App eines Nachrichtenangebots zu. Die 18- bis 24-Jährigen gelangen am ehesten über eine Suchmaschine oder über Social Media zu Nachrichteninhalten.
- 12 % der erwachsenen Onliner liken regelmäßig Nachrichtenbeiträge, 9 % Prozent teilen und 7 % kommentieren diese.
- Der Anteil der Onliner, die einen gebührenpflichtigen Nachrichtendienst (oft als Abo) nutzen, ist weiter angestiegen (2022: 14 %, 2021: 9 %).