7. Dezember 2013
In die Medienlandschaft der frühen Bundesrepublik, die von Film, Funk und Presse dominiert wurde, trat am 25.12.1952 das Fernsehen mit einem ersten regelmäßigen Programm von 20.00 bis 22.00 Uhr. Doch die »Attacke der leichten Kavallerie« (James Joyce) wurde zunächst kaum wahrgenommen: weder von der Bevölkerung, noch von der Filmindustrie. Das zweitägige Eröffnungsprogramm des NWDR-Fernsehens bestand aus Eröffnungsansprachen, zwei Fernsehspielen, der Übertragung des DFB-Pokalfinales, der ersten Tagesschau und einer Unterhaltungsshow mit Peter Frankenfeld. Eine der bekanntesten Reaktionen auf diesen Programm-Cocktail war das Telegramm des Bundestagspräsidenten Hermann Ehlers an den zuständigen Programmdirektor: »Sah eben ihr Fernsehprogramm. Bedaure, dass Technik uns keine Mittel gibt, darauf zu schießen« (Spiegel 7/1953: 32).

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29. November 2013
Die Studie Jugend, Information, (Multi-)Media (JIM) wird seit 1998 einem jährlich durch den Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest durchgeführt (Feldarbeit: ENIGMA GfK). Für die JIM-Studie 2013 wurde im Zeitraum vom 27. Mai bis 7. Juli 2013 eine repräsentative Stichprobe von 1.200 deutschsprachigen Zielpersonen telefonisch befragt (12–19 Jahre, Grundgesamtheit: ca. 6,5 Mio.), davon 83 Prozent Schüler, 11 Prozent Auszubildende und 3 Prozent Studierende. Einige Kernpunkte:
22. November 2013
In den 1950er Jahren wurden viele Grundsteine für die deutsche Medienlandschaft der nachkommenden Jahrzehnte gelegt (vgl. die Tabelle weiter unten): In dieser Zeit erschienen die ersten Ausgaben noch heute marktprägender Printmedien, das neue Medium des Fernsehens schickte sich an, die Wohnzimmer zu erobern, und der öffentliche Rundfunk strukturierte sich. Mögen die 1950er Jahre im allgemeinen auch als biederes Jahrzehnt gelten – in Sachen Medienentwicklung waren sie alles andere als zahnlos. Grund genug für eine Rückschau, in der es in diesem Teil zunächst um die fernsehlose Gesellschaft der beginnenden 50er Jahre geht.

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31. Oktober 2013
Vor einigen Tagen sind die Ergebnisse der Allensbacher Computer- und Technikanalyse (ACTA) 2013 erschienen, die neben der ARD/ZDF-Onlinestudie zu den wenigen repräsentativen Bevölkerungsumfragen zur Mediennutzung in der BRD zählt, die bereits seit Ende der 1990er Jahre durchgeführt werden. Befragt wurden rund 8700 Personen ab 14 Jahren (April bis Juli 2013; mündlich-persönliche Interviews; Quoten-Auswahlverfahren). Nachfolgend einige ihrer Kernergebnisse:
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10. Oktober 2013
Heute startet The Huffington Post ihr deutschsprachiges Angebot in Kooperation mit der Tomorrow Focus AG. Mit dabei: Cherno Jobatey als ›Editorial Director‹ (!?). Wird die deutsche Huffington Post ähnlich erfolgreich werden wie ihr amerikanisches Pendant, das laut State of the News Media Report 2013 in den USA seit Jahren zu den meist aufgerufenen Nachrichtenseiten im Web zählt? Wird sie der bislang vermisste Aggregations- und Knotenpunkt der deutschsprachigen Blogosphäre? Wie wird ihr Geschäftsmodell hierzulande ankommen? Wird sie sich politisch tendenziell linksliberal oder doch eher konservativ positionieren?

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8. September 2013
TNS Infratest MediaResearch hat im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) im März 2013 eine bundesweite telefonische Erhebung (deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahren; 3.050 Interviews) zu Relevanz der einzelnen Mediengattungen für die persönliche Meinungsbildung durchgeführt, deren Resultate nun vorliegen. Danach bleibt das Fernsehen noch immer das wichtigste Medium für Information und Meinungsbildung.
Das klassische Fernsehen ist dabei aber nur noch für rund 40 Prozent der Befragten nach eigener Einschätzung das wichtigste Informationsmedium: Insbesondere bei den 14- bis 29-Jährigen – und bei den formal höher gebildeten Befragten insgesamt – liegt das Internet mittlerweile weit vor TV oder Radio, wobei Facebook laut vorliegender Studie die Mediennutzung der Unter-30-Jährigen auch in Sachen Information und Meinungsbildung dominiert. Allerdings stellt sich die Frage, ob und inwieweit es in Zeiten zunehmender Medienkonvergenz noch sinnvoll erscheint, nach klassischen Mediengattungen statt nach Anbietern und Inhaltsformen zu unterscheiden: Ein regelmäßig durchgeführter Ranking-Versuch zu den populärsten deutschsprachigen Quellen unter den Nutzern von Facebook, Twitter und Google+ etwa zeigt auf, dass viele klassische Content-Anbieter auch im Social Web eine wesentliche Rolle spielen.
25. August 2013
Bereits vor einigen Wochen ist der Reuters Institute Digital News Report 2013 erschienen, welcher auf Online-Umfragen in Frankreich, Deutschland, Dänemark, Spanien, Italien, Japan, Brasilien, USA und UK im Januar und Februar 2013 basiert (in der BRD lag das Sample bei 1000 Befragten). Einige dem Anspruch nach repräsentative Ergebnisse:
- Die »Internet Population« liegt in Deutschland mittlerweile bei 67 Mio. (UK: 52 Mio.; USA: 245 Mio.; F: 52 Mio.). Der Anteil der Online-Nutzer beträgt damit in allen vier genannten Ländern um die +/- 80 Prozent.
- Irgend an Nachrichten interessiert zeigten sich in Brasilien 87 Prozent, in Spanien 81 Prozent, in der BRD 80 Prozent, in Frankreich 75 Prozent und in den USA 71 Prozent der Befragten, wobei das Interesse mit steigendem Alter generell zunimmt. Vor allen Dingen die deutschen Befragten (53 Prozent) sind dabei an regionalen Nachrichten interessiert. 54 Prozent der Befragten sind in der BRD an der Politik des eigenen Landes sehr interessiert, während es in GB lediglich 33 Prozent sind.
- Die primäre Nachrichtenplattform bleibt bisher in der BRD und Frankreich das Fernsehen, während in den USA und Großbritannien Online-Kanäle fast gleichauf sind und in Spanien, Italien, Japan und Brasilien (knapp) darüber liegen. Print und Radio werden in keinem der beobachteten Länder von der Mehrheit der Befragten als primäre Nachrichtenkanäle eingestuft. Erwartungsgemäß variiert die Online-Affinität auch beim News-Abruf nach Alter.
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