10. Oktober 2013
Heute startet The Huffington Post ihr deutschsprachiges Angebot in Kooperation mit der Tomorrow Focus AG. Mit dabei: Cherno Jobatey als ›Editorial Director‹ (!?). Wird die deutsche Huffington Post ähnlich erfolgreich werden wie ihr amerikanisches Pendant, das laut State of the News Media Report 2013 in den USA seit Jahren zu den meist aufgerufenen Nachrichtenseiten im Web zählt? Wird sie der bislang vermisste Aggregations- und Knotenpunkt der deutschsprachigen Blogosphäre? Wie wird ihr Geschäftsmodell hierzulande ankommen? Wird sie sich politisch tendenziell linksliberal oder doch eher konservativ positionieren?

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13. September 2013
Hans Magnus Enzensberger hat gestern (ausgerechnet) bei Beckmann (Video) seine in vielen Belangen kritische Position gegenüber den Online-Technologien erneuert. Und natürlich lässt sich Enzensberger auf der einen Seite – wie auch schon Habermas – unterstellen, dass er das Internet nicht (mehr) in all seinen Aspekten durchdringen kann, da er nach eigener Aussage vorwiegend »analog« lebt.
Auf der anderen Seite aber ermöglicht vielleicht gerade diese Abstinenz auch einen anderen Blick auf die »digitale Revolution« und damit die Benennung von Problemstellungen, gegenüber denen die Alltagsnutzer des (Social) Webs im Sinne Marshall McLuhans möglicherweise mehr oder minder blind geworden sind.
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4. September 2013
Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2013 für die BRD ist heute erschienen – und ihre Resultate bestätigen weitgehend unsere Thesen zu einem graduellen, aber im Ergebnis nichtsdestoweniger weitreichenden Wandel der Medienlandschaft. Im Folgenden finden sich einige zentrale Einsichten der Studie in kompakter Form:
- Onlinenutzung: Mittlerweile nutzen das Web über 54 Millionen Bundesbürger ab 14 Jahren zumindest gelegentlich – gegenüber 2012 ist das ein Zuwachs von rund 2 Prozent. Für die Altersgruppen unter 30 Jahren lässt sich dabei fast eine Volldurchdringung feststellen. In allen Altersgruppen haben E-Mail-Dienste und Suchmaschinen die Nase unter den abgefragten Online-Anwendungen vorn.
- Social Web (siehe Abb.): Die freie Enzyklopädie Wikipedia als zentral genutztes Lexikon unserer Zeit wird von 32 Prozent der deutschen Onliner mindestens wöchentlich angesteuert. Videoportale verharren mit 32 Prozent ebenfalls auf einem hohen Niveau und die wöchentliche Nutzung von privaten Social-Networking-Diensten wie Facebook nimmt weiter zu (41 Prozent). Die regelmäßige Twitter-Nutzung bleibt mit 2 Prozent stabil, während die Nutzung von Weblogs von 2 (2012) auf 4 Prozent (2013) angestiegen ist. Hinsichtlich aller Social-Web-Angebote (aber insbesondere mit Blick auf Blogs und Microblogs) sind die jungen und formal höher gebildeten Bevölkerungsgruppen übervertreten.

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23. Juli 2013
Laut einer Studie von Deepfield kommunizierten in den zurückliegenden Wochen an einem typischen Tag 62 Prozent aller mit dem Internet verbundenen Endgeräte in Nordamerika mindestens einmal mit den Servern von Google – das ist nach Aussage der Analysefirma neuer Rekord. Berücksichtigt wurden dabei nicht nur PCs, Tablets und Smartphones, sondern auch Spielekonsolen, Smart TVs und embedded devices.
Die nach eigener Aussage repräsentative Studie kommt auf der Basis von »anonymized data from core Internet infrastructure (i.e. backbone routers)« überdies zu dem Schluss, dass Google-Dienste mittlerweile (2013) für 25 Prozent des gesamten Online-Verkehrs in Nordamerika verantwortlich sind. 2010 lag dieser Anteil noch bei rund 6 Prozent: »Based on measurements of end device and user audience share, Google is now bigger than Facebook, Netflix and Twitter combined.«
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14. Juli 2013
Die VZ-Netzwerke sind quasi weg vom Fenster und wer-kennt-wenn sowie stayfriends verschwinden ebenfalls langsam in der Bedeutungslosigkeit; Facebook führt in Sachen Unique Visitors pro Monat noch immer meilenweit vor allen anderen Plattformen, baut seinen Vorsprung aber nicht mehr weiter aus; Google+ liegt mittlerweile auf Platz zwei und das Karriere-Netzwerk Xing auf Rang 3; Twitter bleibt auf relativ geringem Niveau vergleichsweise stabil und das Blogging-Network tumblr steigt erstmals in die Top-5 ein – in der Langfristbetrachtung wird offenbar, dass sich der Markt für Social-Networking-Plattformen in der BRD seit 2009 deutlich konsolidiert hat.

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16. Juni 2013
Das letzten Sommer erschienene Büchlein »Wiederkehrende Erwartungen: Visionen, Prognosen und Mythen um neue Medien seit 1970« gibt es nun auch als E-Book für den Amazon Kindle – und zwar für 5,99 € (statt gedruckt für 11,90 €). Als ›Teaser‹ gibt es an dieser Stelle erneut ein paar Ausschnitte aus Einleitung und Schluss:
»Das Morgen ist schon im Heute vorhanden« (Jungk 1952: 17) – sei es in Form von Prophetien oder Weissagungen, die bereits frühen Gesellschaften dabei helfen sollten, ihre Umwelt kontrollierbarer zu machen (Elias 2001: 118), oder als »kritische und systematische Beschäftigung mit der Zukunft« (Flechtheim 1972: 11), wie sie sich seit den 1950er Jahren in den Industrienationen etabliert hat. Ohne Orientierung an der Vergangenheit (Identität) und Zukunft (Kontingenz) können weder Bewusstseins- noch Kommunikationssysteme operieren, ohne Erwartungen können Organisationen keine Entscheidungen treffen (Luhmann 1997: 149). Und da sich seit gut vier Jahrzehnten der Eindruck gewinnen lässt, dass die Gesellschaft in einem immer rascheren Takt von kommunikationstechnischen Innovationen überrollt wird, scheint in diesem Bereich der Bedarf an Auguren unerschöpflich zu sein: Nicht erst seit der Etablierung des Web werden regelmäßig apologetische und apokalyptische Erwartungen formuliert, die neuen Medien radikale Effekte in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen zuschreiben (vgl. schon: Bagdikian 1971). […]
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15. Mai 2013
Auf der Basis der ARD-/ZDF-Onlinestudie, die bereits 1997 das erste Mal erhoben wurde, bieten Annette Mende, Ekkehardt Oehmichen und Christian Schröter in einer aktuellen Ausgabe der Media Perspektiven einen Überblick zu der sozialen Aneignung des Internets (PDF) und insbesondere zu folgenden Entwicklungen:
- Die mindestens gelegentliche Onlinenutzung lag für die Gesamtbevölkerung 1997 bei 7%, 2002 bei 44%, 2007 bei 63% und 2012 bei 76%. Während bei den 14- bis 29-Jährigen bereits ab 2002 (90%) fast eine Volldurchdringung vorlag, nutzten auch 2012 nur knapp über die Hälfte der Über-50-Jährigen das Netz.
- Die zumindest seltene mobile Onlinenutzung lag 2002 über alle Altersgruppen hinweg bei 3%, 2007 bei 5% (das iPhone wurde in der BRD Ende 2007 eingeführt) und 2012 bei 18%, wobei dieser Anteil bei den 14- bis 29-Jährigen 2012 schon bei 42% und bei den 30- bis 49-Jährigen bei 19% lag.
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