Splitter: Digital Music Report 2013

27. Februar 2013

Der Digital Music Report 2013 der International Federation of the Phonographic Industry sieht ein wenig aus wie eine farbenfrohe Bravo für Freizeitstatistiker und gibt sich jede Mühe, in das Jahr 2012 eine Trendwende für die Musikindustrie hineinzulesen:

»Global recorded music industry revenues rose by an estimated 0.3 percent to US$16.5 billion in 2012, the first year of industry growth since 1999. Digital revenues saw accelerating growth for the second year running, up 9 percent, with most major digital revenue streams — downloads, subscription and advertising-supported — on the rise.«

In der Langfristbetrachtung sieht das erstmal nicht ganz so beeindruckend aus (vgl. nachkommende Abbildung), nichtsdestoweniger schöpft die Musikindustrie mit Blick auf das noch immer weit verbreitete Filesharing (früher: home taping) neuen Kampfesmut: »Pirate services are clunky and old-fashioned compared to the legal services available. […] The pirate option just cannot offer that complete consumer experience.« Rob Wells, Universal Music Group (S. 16)

Music-Industry-Sales


Studien zu Pirate Bay

21. Januar 2013

Die BitTorrent-Filesharing-Website The Pirate Bay (* 2004) ist seit Jahren einer der größten und konstantesten Umschlagpunkte für Raubkopien (Musik, Filme, Spiele, Software, E-Books) — und 2013 wird nun auch ein durch Crowdfunding finanzierter Doku-Film auf die Leinwände bzw. Schirme kommen, der sich mit der Geschichte der Plattform beschäftigt (siehe Trailer am Ende des Posts). Nachfolgend ein bündiger Überblick zu einigen online verfügbaren Studien zu The Pirate Bay:

Pirate-Bay-Logo

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Splitter: Bye Bye, optische Speichermedien

6. Dezember 2012

Die Zeiten, in denen die Regale voll mit gebrannten Disks standen (selbstredend nur zu Datensicherungszwecken) und sich Edding & Co. über den vermehrten Absatz von CD- und DVD-Markern freuten, sind gefühlt noch gar nicht solange her – und doch scheint sich die Epoche der (optischen) Speichermedien derzeit in schnellen Schritten ihrem Ende zu nähern (zu den allgemeinen Folgen der Entkopplung von Inhalten und Trägermedien vgl. »Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien«):

Eine Langfristbetrachtung der Zahlen zum Absatz von Recording Media aus dem Consumer Electronics Markt Index (CEMIX) für die BRD, der durch den Bundesverband Technik des Einzelhandels e.V. (BVT), der GfK Retail and Technology GmbH und der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik herausgegeben wird, führt vor Augen, dass CD-R- und DVD-Rohlinge 2012 zwar noch immer die meist verkauften losen Trägermedien für die persönliche Speicherung von Musik-, Film- und sonstigen Dateien sind, aber nur noch ein Bruchteil der Stückzahlen abgesetzt werden wie 2005 – eine Entwicklung, die nicht zuletzt durch Cloud-Services, wachsende Download-Raten, immer größere Festplatten in Computern und Mobile Devices sowie den Wegfall von CD/DVD-Laufwerken in vielen aktuellen Note- und Ultrabooks befördert wird.


Kurze Geschichte des Urheberrechts

20. Februar 2012

Das Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) treibt die ›digital natives‹ auf die Straße – und das aus Sicht vieler Netzbewohner vollkommen zu Recht, denn es folgt den Prinzipien des klassischen Urheberrechts und verträgt sich schon deshalb kaum mit den seit den 1990er Jahren im Online-Nexus dominanten Nutzungspraxen (bzw. teilweise auch nicht mit der Grundidee des World Wide Web). Und vermutlich lehnt sich keiner der derzeit zahlreichen Kommentatoren zu weit aus dem Fenster, die wortreich unterstreichen, dass die gegenwärtigen rechtlichen Rahmensetzungen die (im Vergleich zur Offline-Welt) erheblich effizienteren Kommunikations- und Austauschmöglichkeiten im Netz nicht angemessen reflektieren.

In der Sache hilft es gleichwohl wenig, im Zusammenhang mit ACTA von einer »Politik des Abgrunds« zu sprechen, ohne Alternativen zu präsentieren, oder eine Kulturflatrate zu fordern, ohne die damit verbundenen (Detail-)Fragen zu klären. Und mitunter kann es auch Sinn machen, einen Blick auf die Vergangenheit zu werfen, bevor über die Zukunft verhandelt wird. Vor diesem Hintergrund nachfolgend ein kurzer Überblick zur Geschichte des Urheberrechts in 7 handlichen Punkten (vgl.: Gieseke 1995; Höffner 2010):
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Splitter: »Mapping Digital Media«-Reports

8. November 2011

Einen schnellen, kompakten und kostenfreien Überblick über die Veränderungen in den Medienlandschaften verschiedener Länder zu bekommen, fiel bislang schwer, denn normalerweise mussten die entsprechenden Beschreibungen und Schwerdaten aus vielerlei Quellen zusammengeklaubt werden.

Einen ersten (großen) Schritt in diese Richtung gehen die »Mapping Digital Media«-Reports der Open Society Foundations, die aus einem internationalen Forschungsvorhaben über den Wandel der Mediensysteme durch die voranschreitende Digitalisierung resultieren und das Ziel verfolgen für zahlreiche Länder verschiedener Kontinente vergleichbare Berichte zu generieren. Zuständig für die Deutschland-Ausgabe war das Hans-Bredow-Institut. Abgedeckt werden u.a. die Themenfelder Medientechnik, Medienangebot, Mediennutzung und Medienrecht.

»Mapping Digital Media«: Germany | Italy | Russia | Sweden | UK | mehr (Archiv)

Mapping Digital Media (Quelle: www.soros.org)