Splitter: »So ein Scheißhaufen« (Youtube etc.)

22. Dezember 2014

Auf Youtube dominieren Produktionen von TV-Sendern und professionellen Unterhaltungskünstlern sowie Musikvideos. Dazwischen finden sich allerdings mittlerweile auch eine ganze Reihe an Youtube-Stars, die den Geschmack der sogenannten ›digital natives‹ auf eine Weise treffen, wie er von klassischen Medienanbietern kaum bedient werden kann, und mit ihren Videos (via Werbung) inzwischen auch Geld verdienen. Einer der erfolgreicheren Youtube-Stars (30 Mio. Klicks pro Monat) – der 1990 geborene Simon Unge – hat sich nun lautstark beschwert (»So ein Scheißhaufen«): Über den führenden Online-TV-Werbevermarkter Mediakraft, bei dem er seit gut einem Jahr unter Vertrag steht.

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SOI Discussion Paper: Märkte und Macht der Internetkonzerne

30. Oktober 2014

In der Reihe Stuttgarter Beiträge zur Organisations- und Innovationssoziologie ist ein neues Discussion Paper von Ulrich Dolata erschienen, das einen Überblick zur Marktmacht und Konkurrenz sowie zu den Expansions- und Innovationsstrategien der fünf dominierenden Internetkonzerne (Google, Apple, Amazon, Microsoft, Facebook) gibt:

Die fünf untersuchten Konzerne prägen nicht nur wesentliche Angebote und Märkte des Internets. Sie regeln als Betreiber der zentralen Infrastrukturen auch die Zugänge zum Netz, strukturieren die Kommunikationsmöglichkeiten der Nutzer und sind wesentliche Treiber des Innovationsprozesses. Nicht Dezentralisierung, Demokratisierung und Kooperation, sondern Konzentration, Kontrolle und Macht sind […] die Schlüsselprozesse und -kategorien, mit denen sich die wesentlichen Entwicklungstendenzen des (kommerziellen) Internets angemessen erfassen lassen.

Internetkonzerne
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Apps: Demokratisierung des Software-Marktes?

1. August 2014

Aus: Technikfolgenabschätzung – Theorie und Praxis 2/2014, von U. Dolata und J.-F. Schrape

Apps boomen. Mit dem fulminanten Durchbruch von Smartphones und Tablet-PCs hat sich ein höchst dynamischer Umschlagplatz für Anwendungen herausgebildet, die auf die Möglichkeiten mobiler Geräte zugeschnitten sind. Die Mobile Stores von Google und Apple haben mittlerweile jeweils weit über eine Million Apps im Angebot, mit denen sich eine wachsende Zahl an Usern versorgen kann: 2013 verfügten bereits 60 Prozent der deutschen Haushalte über entsprechende Geräte. Genutzt werden Apps vorrangig zum Austausch von Kurznachrichten, Bildern oder Videos, als Zugang zu Social-Networking-Diensten, zur Abfrage von Wetterinformationen, zur Navigation, zum Einkaufen oder zum Spielen (van Eimeren 2013; Focus/Statista 2014).

Das, was die Neue Züricher Zeitung 2009 als Beginn eines »schwunghaften Handels mit billigen Progrämmchen für das Handy« bezeichnete, hat sich in den letzten Jahren zu einem beachtlichen neuen Geschäftsfeld entwickelt, das als App Economy ebenso rasch auf den Begriff gebracht worden ist. Geht damit aber auch, wie nicht selten vermutet wird, »a far more democratic way to sell software« (Vascellaro 2012) einher?

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Querverweis: »Tyranny of Structurelessness«?

22. Juli 2014

In der New York Times ist letztes Wochenende eine Buchbesprechung erschienen, die sich mit dem Buch »The People’s Platform: Taking Back Power and Culture in the Digital Age« (2014) der Dokumentarfilmerin Astra Taylor auseinandersetzt. Anders als z.B. Evgeny Morozov (»The Net Delusion«) verharrt Taylor dabei laut Tim Wus Rezension nicht in brachialer Kulturkritik am Social Web und seinen Kernakteuren, sondern kommt zu differenzierteren Aussagen:

 »[…] at least the ancien régime felt some need to cultivate cultural institutions, and to pay for talent at all levels. Along came the web, which swept away hierarchies — as well as paychecks, leaving behind creators of all kinds only the chance to be fleetingly ›Internet famous.‹ And anyhow, she says, the web never really threatened to overthrow the old media’s upper echelons […]. Instead, it was the cultural industry’s middle ­classes that have been wiped out and replaced by new cultural plantations ruled over by the West Coast aggregators.«

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Splitter: Markt und Macht in der App-Economy

28. März 2014

In den Blättern für deutsche und internationale Politik 4/2014 ist nun der Artikel »Markt und Macht in der App-Economy« (Dolata/Schrape) erschienen, in dem mit Rückgriff auf Marktdaten und Kennzahlen u.a. folgende Fragen adressiert werden: Wie lässt sich die App Economy aus sozioökonomischer Sicht fassen? Wie ist das Feld strukturiert? Wer sind die wesentlichen Spieler? Wie sind die Machtverhältnisse dort verteilt?
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