Heute ist die Zukunft von Gestern XVIII: Telefonzeitungen

2. Februar 2015

1920 nahm der erste kommerzielle Hörfunksender in Pittsburgh seinen Betrieb auf; 1924 fand die erste Rundfunkausstellung in Hamburg statt. Wireless hatte gewonnen (siehe diesbezüglich für eine unterhaltsame Darstellung der Verquickung von technischer Innovation und gesellschaftlicher Selektion den Roman »Thunderstruck«).

Aber auch schon bevor sich das Radio durchgesetzt hatte gab es kommerzielle Angebote, die Nachrichten, Unterhaltung sowie Musik- und Sportevents by wire in die heimischen Wände brachten, welche allerdings – wie Carolyn Marvin in einem Überblicksartikel darstellt – nicht massenmedialen Programmstrukturen folgten, sondern eher mit On-Demand-Services vergleichbar waren:

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via earlyradiohistory.us
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Querverweis: Pegida, Medien, Aufmerksamkeit

29. Januar 2015

Der Soziologe und Bewegungsforscher Simon Teune kritisiert in einem Gastbeitrag für die Süddeutsche Zeitung u.a. den Umgang professioneller massenmedialer Anbieter mit dem Phänomen »Pegida« (vgl. dazu auch den Pressespiegel der BpB):

»Die Aufmerksamkeit, die den selbsterklärten Verteidigern des Abendlandes unter dem Label Pegida zuteil wurde, ist kaum zu fassen. […] Die Diskussionen über die neusten Montagsdemonstrationen füllten Zeitungen, Talkshows und die Timelines der sozialen Medien. Sicher, es geht um die größte rassistisch grundierte Mobilisierung in der Nachkriegsgeschichte. […] Insofern muss Pegida Thema sein. Aber: Die Demonstrationen bleiben doch ein lokales Phänomen. Dass die Berichterstattung alle Rekorde sprengte und beinahe jedes Plakat direkt übertragen wurde, hat die Bewegung erst aufgewertet.
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JIM-Studie 2014 kompakt

6. Januar 2015

Die Studie Jugend, Information, (Multi-)Media (JIM) wird seit 1998 durchgeführt. Für die JIM-Studie 2014 wurden zwischen Mai und Juli 2014 rund 1.200 deutschsprachige Zielpersonen im Alter von 12 bis 19 Jahren telefonisch befragt (CATI, repräsentative Stichprobe, Grundgesamtheit: ca. 6,5 Mio.), davon 87 Prozent Schüler, 8 Prozent Auszubildende und 3 Prozent Studierende. Einige Kernpunkte:
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Splitter: Vinyl is not dead yet

2. Januar 2015

Nielsen zufolge wurden in den USA 2014 rund 9,2 Mio. Vinyl-Platten verkauft, was erneut eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Zum Vergleich: Insgesamt wurden 2014 laut Nielsen 257 Mio. Alben verkauft (2013: 289 Mio.), davon 106,5 Mio. als digitale Downloads. Etwas mehr als 6 Prozent aller physischen Album-Verkäufe entfielen im letzten Jahr auf Schallplatten.

vinyl sales


Splitter: »So ein Scheißhaufen« (Youtube etc.)

22. Dezember 2014

Auf Youtube dominieren Produktionen von TV-Sendern und professionellen Unterhaltungskünstlern sowie Musikvideos. Dazwischen finden sich allerdings mittlerweile auch eine ganze Reihe an Youtube-Stars, die den Geschmack der sogenannten ›digital natives‹ auf eine Weise treffen, wie er von klassischen Medienanbietern kaum bedient werden kann, und mit ihren Videos (via Werbung) inzwischen auch Geld verdienen. Einer der erfolgreicheren Youtube-Stars (30 Mio. Klicks pro Monat) – der 1990 geborene Simon Unge – hat sich nun lautstark beschwert (»So ein Scheißhaufen«): Über den führenden Online-TV-Werbevermarkter Mediakraft, bei dem er seit gut einem Jahr unter Vertrag steht.

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