Global Music Report 2022: Streaming dominiert; Anteil physischer Trägermedien wächst

16. August 2022

Der in der ersten Jahreshälfte erschienene Global Music Report 2022 der IFPI bestätigt die seit Jahren erkennbare Dominanz von Streaming-Plattformen im weltweiten Musikkonsum: Während im Jahr 2001 noch 97 Prozent der Umsätze der globalen Musikindustrie durch recorded music auf physischen Trägermedien generiert wurden, wurden 2021 rund 65 Prozent der globalen Umsätze durch Streaming auf Plattformen wie Spotify, Apple Music oder Amazon Music erzielt.

Das Streaming von Medieninhalten, das zuerst im illegalen Bereich auf Filesharing-Plattformen erprobt wurde, bevor es im Zuge der Verbreitung kostengünstiger Breitband-Internetzugänge massenkompatibel wurde, wird mit der Digitalisierung folglich im alltäglichen Musikkonsum (wie auch im Falle von Videoinhalten) zur Regel. Damit hat sich für den Bereich der Unterhaltungsmedien (all ihrer politischen Implikationen entkleidet) Jeremy Rifkins (2000) These bewahrheitet, dass das Streben nach Eigentum mit der digitalen Transformation durch ein Streben nach Zugang verdrängt wird (vgl. auch Kap. 5.1 in dem Buch Digitale Transformation).

Der Online-Kauf und Download von Musikinhalten spielt hingegen von Jahr zu Jahr eine immer geringere Rolle und zeichnete sich 2021 nur noch für gut 3 Prozent der globalen Umsätze verantwortlich. Wachstum konnten allerdings physische Trägermedien verzeichnen, deren Umsatzanteil sich mit über 19 Prozent gegenüber 2020 leicht erhöht hat. Insbesondere das sich weiter steigernde Interesse an Vinylplatten trug laut dem Global Music Report zu diesem Trend bei. Dazu passt, dass dem deutschen Bundesverband der Musikindustrie zufolge im ersten Halbjahr 2022 hierzulande mehr als 6 Prozent des Gesamtumsatzes mit Vinyl-Alben generiert wurden (Streaming: 73 Prozent; Download: 2,4 Prozent; CD: 13 Prozent).


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