25. Mai 2015
Das Unternehmen BlackBerry, das bis 2013 unter dem Namen Research in Motion firmierte, gehörte 2007 zu den dominierenden Anbietern im Smartphone-Bereich. Heute spielt Blackberry hingegen auf dem Feld der Mobile Devices allenfalls noch eine randständige Rolle. Wie es dazu kam und was die damals für alle Beteiligten überraschende Markteinführung von Apples iPhone damit zu tun hatte, beschreibt das frisch erschienene Buch »Losing the Signal« (McNish/Silcoff) auf unterhaltsame Weise (durchaus tauglich für die entspannte Lektüre an einem lauen Sommerabend). Weiterlesen »
5. April 2015
Der Aufsatz »Das Janusgesicht der Aufklärung und der Lenkung« von Marc Mölders lässt sich derzeit auf der Website der Zeitschrift Medien & Kommunikationswissenschaft kostenfrei abrufen. Mit Blick auf das Beispiel ProPublica (ein 2007 gegründeter Non-Profit-Newsdesk für investigativen Journalismus) diagnostiziert der Autor u.a. eine zunehmende »Privatisierung von Lenkung und Aufklärung« (S. 14):
»Insbesondere die Möglichkeiten des social web haben die Bedingungen zur Produktion von Variationen eingeschliffener Routinen […] signifikant erleichtert. Gleichzeitig werden aber so viele Variationen produziert, dass mit jeder weiteren so hergestellten Mitteilung die Wahrscheinlichkeit sinkt, ein Ziel zu treffen. Wesentliche Erkenntnis mit Blick auf die Sozialdimension war im Fall ProPublica, dass es um das Finden solcher Adressen ging, die eine möglichst effektive Weiterleitung an das Ziel(system) in Aussicht stellen.
Umgekehrt lässt sich so aber auch argumentieren, dass Organisationen wie ProPublica selbst die Funktion von irritation hubs übernehmen. Sie sammeln Informationen, um diese dann durch gezielte Aufbereitung zu verbreiten. […]. Private Organisationen machen es sich zur Aufgabe, Fehlverhalten (im Sinne eines Verstoßes gegen öffentliches Interesse) zu korrigieren und eine breitere Öffentlichkeit zu befähigen, eine Meinung zu kollektiv relevanten Themen auszubilden. […] Während Habermas im Aufkommen moderner Massenmedien den Zerfall bürgerlicher Öffentlichkeit sah, gelten nunmehr Organisationen aus der Sphäre der Medien als Hoffnungsträger für ›sinnvolle Kritik und wirkliche Aufklärung‹ (Luhmann, 2010: 434).«
16. März 2015
Um E-Books rankten sich in den letzten Jahren hin und wieder recht hochtrabende Prognosen. Mittlerweile zeigt sich allerdings, dass es in naher Zukunft zumindest hierzulande wohl kaum zu einem radikalen Wandel des Buchmarktes kommen wird – zumindest nicht durch elektronische Bücher und entsprechende Reader: Aktuelle Zahlen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels sprechen E-Books für 2014 einen Umsatzanteil von 4,3 Prozent auf dem Publikumsmarkt zu (2013: 3,9 Prozent).

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3. März 2015
Linus Torvalds, der 1993 als Student das Linux-Kernel-Projekt angestoßen hat, gab dem Computermagazin BOOT im Sommer 1998 ein vielbeachtetes Interview, in dem er sich zur Zukunft von Linux, Windows und Mac OS geäußert hat. Weiterlesen »
15. Februar 2015
Wie letztes Jahr um diese Zeit kursiert in diesen Wochen der Foliensatz »Digital, Social & Mobile in 2015« im Web, in welchem we are social eine Vielzahl verfügbarer Daten zur globalen Webnutzung aggregiert hat. Auch wenn die Datenbasis sicherlich nicht in allen Fällen kritischen Rückfragen standhalten kann, bietet die Präsentation einen ersten Überblick zu den Nutzungsweisen in den verschiedenen Ländern. Für Deutschland kommt die Studie dabei zu folgenden Ergebnissen:
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2. Februar 2015
1920 nahm der erste kommerzielle Hörfunksender in Pittsburgh seinen Betrieb auf; 1924 fand die erste Rundfunkausstellung in Hamburg statt. Wireless hatte gewonnen (siehe diesbezüglich für eine unterhaltsame Darstellung der Verquickung von technischer Innovation und gesellschaftlicher Selektion den Roman »Thunderstruck«).
Aber auch schon bevor sich das Radio durchgesetzt hatte gab es kommerzielle Angebote, die Nachrichten, Unterhaltung sowie Musik- und Sportevents by wire in die heimischen Wände brachten, welche allerdings – wie Carolyn Marvin in einem Überblicksartikel darstellt – nicht massenmedialen Programmstrukturen folgten, sondern eher mit On-Demand-Services vergleichbar waren:

via earlyradiohistory.us
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29. Januar 2015
Der Soziologe und Bewegungsforscher Simon Teune kritisiert in einem Gastbeitrag für die Süddeutsche Zeitung u.a. den Umgang professioneller massenmedialer Anbieter mit dem Phänomen »Pegida« (vgl. dazu auch den Pressespiegel der BpB):
»Die Aufmerksamkeit, die den selbsterklärten Verteidigern des Abendlandes unter dem Label Pegida zuteil wurde, ist kaum zu fassen. […] Die Diskussionen über die neusten Montagsdemonstrationen füllten Zeitungen, Talkshows und die Timelines der sozialen Medien. Sicher, es geht um die größte rassistisch grundierte Mobilisierung in der Nachkriegsgeschichte. […] Insofern muss Pegida Thema sein. Aber: Die Demonstrationen bleiben doch ein lokales Phänomen. Dass die Berichterstattung alle Rekorde sprengte und beinahe jedes Plakat direkt übertragen wurde, hat die Bewegung erst aufgewertet.
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