E-Books in der BRD: Ist der Boom vorbei?
16. März 2015Um E-Books rankten sich in den letzten Jahren hin und wieder recht hochtrabende Prognosen. Mittlerweile zeigt sich allerdings, dass es in naher Zukunft zumindest hierzulande wohl kaum zu einem radikalen Wandel des Buchmarktes kommen wird – zumindest nicht durch elektronische Bücher und entsprechende Reader: Aktuelle Zahlen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels sprechen E-Books für 2014 einen Umsatzanteil von 4,3 Prozent auf dem Publikumsmarkt zu (2013: 3,9 Prozent).
In den Jahren 2013 und 2014 hat sich der Markt für E-Books in Deutschland folglich bei ca. 4 Prozent stabilisiert und wächst nur noch leicht. Die spannende Frage ist natürlich, wie es nun weitergeht: In der Vergangenheit vielrezipierte Prognosen – z.B. von PWC (2010) und Kirchner+Robrecht (2009) – können die Entwicklungen in den letzten beiden Jahren jedenfalls nicht mehr adäquat abbilden.
Nach derzeitigem Stand spricht einiges dafür, dass gedruckte Bücher und klassische Buchhandlungen auch in mittlerer Zukunft nicht aus dem Alltagsleben verschwinden werden, E-Books ein weiteres Segment im allgemeinen Buchmarkt bilden und der mitunter befürchtete (bzw. erhoffte) substitutiv-eruptive Wandel im deutschen Buchhandel zunächst ausbleiben wird (dazu: Schrape 2013, 2011).