Lektürehinweis: Quantifizierung politischer Entscheidungsprozesse (Mayntz)

19. September 2017

Im Sommer ist ein Diskussion Paper von Renate Mayntz mit dem Titel »Zählen – Messen – Entscheiden: Wissen im politischen Prozess« (PDF) erschienen, das sich mit der Quantifizierung politischer Entscheidungsprozesse auseinandersetzt:

»Quantifizierung heißt nicht nur Zählen, sondern auch Indexbildung, Ranking und formale Modellierung […] Der Rückgriff auf quantifiziertes, formalisiertes Wissen dient dabei nicht nur der Effektivität politischer Intervention, sondern auch ihrer Legitimierung.
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Forschungsverbund »Digitalisierung, Mitbestimmung, gute Arbeit«

4. September 2017

Im Herbst 2017 nimmt der Forschungsverbund »Digitalisierung, Mitbestimmung, gute Arbeit« der Hans-Böckler-Stiftung seine Arbeit auf. Insgesamt beschäftigen sich 15 Projektvorhaben mit den Auswirkungen digitaler Technologien auf die Arbeitswelt, darunter auch das Stuttgarter Projekt »Digitale Projektgemeinschaften als Innovationsinkubatoren«.

»Der Prozess der Digitalisierung hat grundlegende Auswirkungen auf alle Bereiche der Gesellschaft. Digitale Technologen entstehen jedoch nicht von selbst. Ihre Entwicklung wird vielmehr von Unternehmen, Organisationen und einzelnen Menschen mit ihren je eigenen Interessen und Zielvorstellungen gestaltet. Für ein tieferes Verständnisses dieses Prozesses kommt es darauf an, die Akteurs- und Machtkonstellationen in den Blick zu nehmen, die ihn vorantreiben. Der Forschungsverbund ›Digitalisierung, Mitbestimmung, gute Arbeit‹ widmet sich vor diesem Hintergrund der Frage, wie sich der Prozess der Digitalisierung im Sinne von Mitbestimmung und guter Arbeit gestalten lässt.«

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Splitter: »Der Kampf um Aufmerksamkeit im Netz« (DLF Kultur)

5. August 2017

In der Radiosendung Breitband auf Deutschlandfunk Kultur vom 5. August 2017 durfte ich im Gespräch mit Vera Linß und Marcus Richter meine Einschätzung zum Verhältnis von journalistischer Arbeit und algorithmischer Selektion im Social Web kundtun. Der Teaser zur zum Thema:

Im Netz lässt sich mit Angst und Wut gut Geld machen. Doch dafür müssen die entsprechenden Artikel erstmal in den Newsfeeds und auf den Websites geklickt werden. Die Folge: Emotionalisierte Headlines locken die User permanent an und dieser ›Katastrophenjournalismus‹ führt dann nach und nach zu Veränderungen in der Wahrnehmung der Welt. Wie kann ein positives, weniger aufgeregtes Weltbild aufrecht erhalten werden? Und wie kann die journalistische Kuration bei der algorithmischen Steuerung mithalten?

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Splitter: Mythos Digital Natives

3. August 2017

Seit dem mittlerweile allseits bekannten Aufschlagstext (2001) von Marc Prensky hat die Unterscheidung von »Digital Natives« und »Digital Immigrants« eine erstaunliche diskursive Karriere hingelegt.

»What should we call these ›new‹ students of today? Some refer to them as the N-[for Net]-gen or D-[for digital]-gen. But the most useful designation I have found for them is Digital Natives. Our students today are all ›native speakers‹ of the digital language of computers, video games and the Internet.

So what does that make the rest of us? Those of us who were not born into the digital world but have, at some later point in our lives, become fascinated by and adopted many or most aspects of the new technology are, and always will be compared to them, Digital Immigrants.«

Ein in diesem Sommer erschienener feldüberblickender Artikel (Kirschner/Bruyckere 2017) kommt nun allerdings zu dem Schluss, dass es diesen in den Feuilletons und in den Sozialwissenschaften vielreferenzierten, technikkompetenten und zum ständigen Multitasking befähigten »Digital Native« realiter gar nicht gibt:
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Kurz notiert: »New Modes of Shaping Social Change?«

1. August 2017

Ende Juli ist der von Bielefelder Kolleginnen und Kollegen herausgegebene Band »Society, Regulation and Governance New Modes of Shaping Social Change?« bei Edward Elgar Publishing erschienen. Darin finden sich Beiträge von A.-L. Beaussier, A. Bora, E. Carmel, M. Huber, D. Kuchenbuch, M. Mölders, P. Münte, R. Paul, H. Rothstein, J.-F. Schrape und L. Viellechner.

This book brings together sociologists, political scientists, legal scholars and historians to produce an interdisciplinary critical evaluation of alleged ›new modes‹ of social change, specifically: risk, publics and participation. It makes three key contributions by:

  • offering a consolidation and re-appraisal of a debate that has become increasingly vague with its academic and political proliferation
  • identifying a uniting conceptual-analytical core between regulation and governance which explains the adaptability and innovation-mindedness of processes of ›shaping society‹
  • re-focusing on the ›essence‹ of regulation and governance approaches – intentional modes of social change.

Reinlesen lässt sich in den gelungenen Band auf ElgarOnline; mein Kapitel findet sich in einer frühen Version als Discussion Paper auf EconStor.