16. September 2016
Im Blog des Soziologie Magazins diskutieren Andreas Bischof und Vivien Sommer entlang des Lehr-Lern-Projektes »Medien und Asyl« die Arbeit von qualitativ-empirisch forschenden Soziologinnen und Soziologen, die am Rande ihrer Disziplin beschäftigt sind – etwa als Lehrende in angrenzenden Fachbereichen oder als ›Dienstleister‹ in Technik- und Entwicklungsprojekten. Die Autoren kommen dabei unter anderem zu folgendem Schluss:
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9. September 2016
Die norwegische Zeitung Aftenposten hat ein Foto aus dem Jahre 1972 auf Facebook veröffentlicht, das wohl die ganze Welt kennt – ein Zeitdokument, ein Symbol für die Schrecken des Vietnamkriegs: Ein kleines Mädchen läuft nach einem Napalm-Angriff nackt und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Kamera zu. Facebook hat dieses Foto nun ohne Diskussion gelöscht, weil es gegen die Richtlinien der Plattform verstößt (»We place limitations on the display of nudity to limit the exposure of the different people using our platform to sensitive content […]«).
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7. August 2016
Aus dem Studienbrief »Kommunikation und Partizipation im Social Web. Eine Übersicht« (2015). Zum Aspekt der Datenkompetenz der digitalen Gesellschaft vgl. »Mobile Medienkonvergenz – infrastrukturelle Macht – Daten- und Informationskompetenz«.
Der Begriff der Medienkompetenz genießt seit einem Vierteljahrhundert in vielen sozialwissenschaftlichen Disziplinen Popularität, da der ›richtige‹ Umgang mit Medien angesichts ihrer zunehmenden Zentralstellung in Alltag und Beruf als die »zentrale Schlüsselqualifikation in der modernen Gesellschaft« (Jarren/Wassmer 2009: 46) angesehen wird. Dementsprechend haben sich v.a. in der Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Psychologie eine Vielzahl nebeneinanderstehender Definitionen herausgebildet, die jeweils unterschiedliche Aspekte bzw. Dimensionen der Medienkompetenz betonen (siehe Tabelle).
Aufenanger
1997
| Tulodziecki
1997
| Baacke
1998
| Kübler
1999
| Groeben
2002
| Jarren/Wassmer
2009
|
Kognitive Dimension | Fähigkeit zum sachgerechten Handeln | Medien-
kunde | Kognitive Fähigkeiten | Medienwissen /
-bewusstsein | Reflexive Medien- kompetenz |
Handlungs-dimension | ... zum selbst-bestimmten Handeln | Medien-
nutzung | Handlungs-fähigkeiten | Rezeptions-
muster | Instrumentelle Medien-kompetenz |
Moralische Dimension | ... zum sozial verantwortlichen Handeln | Medien-
kritik | Evaluative Fähigkeiten | Medien-
bezogene Kritikfähigkeit | |
Ästhetische Dimension | ... zum kreativen Handeln | Medien-
gestaltung | Sozial-reflexive Fähigkeiten | | Vermittlungs- kompetenz (sozialbezogen) |
Affektive Dimension | | | | Medienbezogene Genussfähigkeit | |
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28. Mai 2016
Im Blog der Deutschen Gesellschaft für Soziologie erscheint derzeit ein Gastbeitrag von Richard Münch in zwei Teilen, der sich mit »Kapital und Arbeit im akademischen Shareholder-Kapitalismus« nach US-amerikanischem Vorbild beschäftigt:
»Es ist […] leicht möglich, dass nicht die Vorteile des globalen Modells mit den Vorteilen der eigenen Strukturen verbunden werden, sondern Nachteile des neuen mit den Nachteilen des alten eine fatale Allianz eingehen. In Deutschland zeigen sich deutliche Merkmale einer solchen fatalen Allianz. Die exorbitant gewachsene Stratifikation des amerikanischen Hochschulsystems mit der Errichtung eines Oligopols der privaten Elite-Universitäten, einem sich verschärfenden Gegensatz von akademischem Kapital und akademischer Arbeit und einer wachsende Entmachtung der Fakultäten […] durch ein übermächtig gewordenes Hochschulmanagement […] verbindet sich mit der feudalen Tradition der deutschen Lehrstuhlstrukturen. Zugleich erodieren die Vorteile eines Hochschulsystems, das bewusst auf die Bildung einer […] von der breiten Masse abgesetzten Elite verzichtet, horizontal breit ausdifferenziert ist und durch den föderalen Pluralismus ausgeprägt multipolar ohne Zentrum/Peripherie-Differenzierung strukturiert ist.«
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23. Februar 2016
Der kürzlich verstorbene Umberto Eco (1932–2016) hat 1964 (Originalausgabe) bzw. 1978 (deutschsprachige Ausgabe) den Band »Apokalyptiker und Integrierte. Zur kritischen Kritik der Massenkultur« aus einigen kleineren Studien zusammengestellt – darunter z.B. »Der Mythos von Superman«, »Die Welt von Charlie Brown« und eine karikierend ausführliche Analyse der James-Bond-Romane von Ian Fleming.
In seinem Einleitungsbeitrag beschäftigte sich Eco mit den beiden Figuren des (massen-)kulturkritischen Apokalyptikers und des Integrierten, die in abgewandelter Form nach wie vor im Diskurs um die in ihrer Entstehung begriffene digitale Gesellschaft auftreten. Nachfolgend einige kurze Passagen aus diesem Text:

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24. Januar 2016
Steve Ballmer, 2000 bis 2014 CEO des Unternehmens Microsoft (das gemessen am Jahresumsatz mit Software nach wie vor führend auf seinem Feld ist – vgl. SOI DP 2015/2: 22), gab im April 2007 in einem Interview mit der USA Today zu Protokoll:
»Q: People get passionate when Apple comes out with something new — the iPhone; of course, the iPod. Is that something that you’d want them to feel about Microsoft?
Ballmer: It’s sort of a funny question. Would I trade 96% of the market for 4% of the market? (Laughter.) I want to have products that appeal to everybody. Now we’ll get a chance to go through this again in phones and music players. There’s no chance that the iPhone is going to get any significant market share. No chance. It’s a $500 subsidized item. They may make a lot of money. But if you actually take a look at the 1.3 billion phones that get sold, I’d prefer to have our software in 60% or 70% or 80% of them, than I would to have 2% or 3%, which is what Apple might get.
In the case of music, Apple got out early. They were the first to really recognize that you couldn’t just think about the device and all the pieces separately. Bravo. Credit that to Steve (Jobs) and Apple. They did a nice job. But it’s not like we’re at the end of the line of innovation that’s going to come in the way people listen to music, watch videos, etc. I’ll bet our ads will be less edgy. But my 85-year-old uncle probably will never own an iPod, and I hope we’ll get him to own a Zune.«*
* Der Zune war ein MP3-Player von Microsoft, der 2006 auf den US-amerikanischen Markt kam. Seine Entwicklung wurde 2011 eingestellt.
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7. Januar 2016
Smart Home, Online-Shopping, interaktives Fernsehen, Echtzeit-Navigation, Automatisierung – über diese und andere Verheißungen einer computerisierten Zukunft berichtet (wenn auch zum Teil mit anderen Vokabeln) der Artikel »Living: Pushbutton Power« im TIME Magazine 2/1978 (via Modern Mechanix):
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