Open-Source-Projekte als Utopie, Methode und Innovationsstrategie (Buchhinweis)

2. Februar 2016

Das SOI Discussion Paper 2015-2 ist nun in aktualisierter und erweiterter Form als Buch erschienen und kann über die üblichen Kanäle (z.B. Amazon, VWH) bestellt werden:

Open-Source

Schrape, Jan-Felix (2016):
Open-Source-Projekte als Utopie, Methode und Innovationsstrategie. Historische Entwicklung – sozioökonomische Kontexte – Typologie.
Glückstadt: Hülsbusch.

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Splitter: »There’s no chance that the iPhone is going to get any significant market share« (2007)

24. Januar 2016

Steve Ballmer, 2000 bis 2014 CEO des Unternehmens Microsoft (das gemessen am Jahresumsatz mit Software nach wie vor führend auf seinem Feld ist – vgl. SOI DP 2015/2: 22), gab im April 2007 in einem Interview mit der USA Today zu Protokoll:

»Q: People get passionate when Apple comes out with something new — the iPhone; of course, the iPod. Is that something that you’d want them to feel about Microsoft?

Ballmer: It’s sort of a funny question. Would I trade 96% of the market for 4% of the market? (Laughter.) I want to have products that appeal to everybody. Now we’ll get a chance to go through this again in phones and music players. There’s no chance that the iPhone is going to get any significant market share. No chance. It’s a $500 subsidized item. They may make a lot of money. But if you actually take a look at the 1.3 billion phones that get sold, I’d prefer to have our software in 60% or 70% or 80% of them, than I would to have 2% or 3%, which is what Apple might get.

In the case of music, Apple got out early. They were the first to really recognize that you couldn’t just think about the device and all the pieces separately. Bravo. Credit that to Steve (Jobs) and Apple. They did a nice job. But it’s not like we’re at the end of the line of innovation that’s going to come in the way people listen to music, watch videos, etc. I’ll bet our ads will be less edgy. But my 85-year-old uncle probably will never own an iPod, and I hope we’ll get him to own a Zune.«*

* Der Zune war ein MP3-Player von Microsoft, der 2006 auf den US-amerikanischen Markt kam. Seine Entwicklung wurde 2011 eingestellt.


SOI Discussion Paper: Open Source Projekte zwischen Passion und Kalkül

9. November 2015

In der Reihe Stuttgarter Beiträge zur Organisations- und Innovationssoziologie ist ein neues Discussion Paper »Open Source Softwareprojekte zwischen Passion und Kalkül« (Schrape 2015; Volltext als PDF) erschienen:

Dieses Papier entwickelt auf der Grundlage von aggregierten Marktdaten, Dokumentenanalysen sowie Literaturauswertungen einen systematisierenden Überblick über Open Source Software Communities und ihre sozioökonomischen Kontexte. Nach einer Rekonstruktion der Herausbildung quelloffener Entwicklungsvorhaben werden die Beziehungen zwischen Open Source Projekten und etablierten Technologiekonzernen diskutiert. Daran anknüpfend werden […] vier typische Varianten derzeitiger Open Source Gemeinschaften voneinander abgegrenzt.

Insgesamt zeigt sich, dass die quelloffene Softwareentwicklung inzwischen zu einer allgemeinen Branchenmethode avanciert ist, dabei aber ihre Formatierung als Gegenentwurf zur kommerziellen und proprietären Herstellung weitgehend verloren hat. Während freie Software zunächst subversiv konnotiert war, ist das Involvement in Open Source Projekte heute zu einem festen Bestandteil der Innovationsstrategien aller großen Softwareanbieter geworden.

Timeline
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Smartphone Betriebssysteme 2007–2014

18. Juni 2015

Sieben Jahre können einen sehr großen Unterschied machen – das zeigt der Markt für Smartphones und deren Betriebssysteme bzw. Softwareplattformen (vgl. Newsroom-Archiv des Marktforschungsunternehmens Gartner):

  • 2007 wurden weltweit insgesamt rund 120 Mio. Smartphones verkauft – auf ca. 78 Mio. Geräten lief Nokias Symbian, auf 14 Mio. Windows Mobile und auf fast 12 Mio. Blackberry OS (RIM). Apples iOS brachte es in den Monaten nach seiner Einführung immerhin auf etwas mehr als 3 Mio. Devices.
  • 2014 wurden weltweit insgesamt rund 1,3 Mrd. Smartphones verkauft – auf ca. 1 Mrd. Geräten lief Android, auf knapp 200 Mio. iOS und auf 35 Mio. Geräten Windows Phone. RIM/BlackBerry spielt allenfalls noch eine randständige Rolle; Symbian und Nokia sind vom Markt verschwunden.

 
Market Share Smartphones


Mobile Medienkonvergenz — infrastrukturelle Macht — Informationskompetenz

21. März 2015

Aus dem Online-Sammelband »Digitalisierung und Medienkonvergenz. Konsequenzen für Individuum und Gesellschaft«. IfBM, Fernuniversität in Hagen 2015.

Die Verschmelzung verschiedener Medien- und Kommunikationskanäle wurde bereits in den 1980er Jahren diskutiert und mit der Etablierung des World Wide Web ab Mitte der 1990er Jahre haben sich entsprechende Prognosen auf technischer Ebene zeitnah bestätigt. Erst mit dem Siegeszug leicht zu bedienender internetfähiger Mobile Devices ab 2007 und der Verbreitung von Breitbandanschlüssen ist das Konzept der Medienkonvergenz allerdings auch in der Alltagswirklichkeit angekommen […].

Die Abrufgeräte erscheinen zunehmend austauschbar und die technische wie inhaltliche Konvergenz der Medienformen wird zur Normalerfahrung. Dabei spricht einiges dafür, dass sich die zentralen Schnittstellen für die Kommunikation wie auch den Abruf von Medieninhalten aus dem non-proprietären World Wide Web mehr und mehr auf die geschlossenen Plattformen des mobilen Internets verlagern, die bislang von einer kleinen Zahl international dominierender Konzerne kontrolliert werden […].

Vor diesem Hintergrund werden zunächst die bis dato beobachtbaren Markt- und Machtstrukturen auf dem Feld der Mobile Apps und Devices skizziert, um daran anknüpfend die erweiterten Anforderungen an die individuelle Daten- und Informationskompetenz im Zeitalter der mobilen Medienkonvergenz zu diskutieren.
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OJ Fawahl, Flickr