Soziale Netzwerke: Unique Visitors (Update)

21. Dezember 2011

Ab Mai 2011 ließ sich auf gedankenstrich.org eine augenscheinlich beliebte Grafik zu der Entwicklung der monatlichen Unique Visitors von Social Networks in Deutschland abrufen. Daher nachfolgend eine um die Novemberzahlen des Google Ad Planners aktualisierte (sowie allgemein etwas entschlackte) Version der Abbildung:

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Splitter: Staatsschuldenkrise – systemtheoretisch

13. Dezember 2011

Mit Rekurs auf Luhmanns Wirtschaft der Gesellschaft hat Jörg Räwel unter Titel »Das Finanzsystem als Parasit des Wirtschaftssystems« einen Artikel zur vieldiskutierten ›Schuldenkrise‹ verfasst, der vor Augen führt, dass sich durch eine differenzierte systemtheoretische Beobachtung durchaus in pointierter Weise der berühmte Finger auf einige ›Wunden der Gesellschaft‹ legen lässt.

Zunächst referiert der Artikel Luhmanns grundsätzliche Sicht auf das Wirtschaftssystem (elementare Operationen: Zahlungen) und kommt dann auf die veränderte Rolle des Finanz(sub)systems zu sprechen:

»[A]ls sich wirtschaftliche Aktivität vorrangig auf Nationalstaaten bezog […] [kam] dem Finanzsystem [.] die Aufgabe zu, die profitable Verwertung der Verschuldung von Unternehmen zu organisieren, deren Finanzierung und Refinanzierung zu sichern. Sowohl der Staat als auch Gewerkschaften verfügten in einer primär nationalstaatlich organisierten Wirtschaft noch über genügend Macht bzw. Einflussmöglichkeiten, um für eine ausreichende Besteuerung bzw. Entlohnung weitgehend unabhängig von Verschuldungen am Finanzmarkt zu sorgen. Es waren dies die goldenen Zeiten sogenannter ›Sozialer Marktwirtschaft‹.«

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Luhmann: »Intellektueller Schrotthandel«

12. Dezember 2011

Seit mindestens vier Jahrzehnten lässt sich der Eindruck gewinnen, dass unsere Gesellschaft in einem immer rascheren Takt von (technischen) Innovationen überrollt wird (vgl. schon Beinhauer & Schmacke 1971), die kaum ›einen Stein auf dem anderen‹ lassen. Und natürlich haben z.B. neue Medien in vielen Fällen weitreichende Auswirkungen; in genauso vielen Fällen aber provozieren sie Beschreibungsmythen, übersteigerte Hoffnungen oder markerschütternde Dystopien.

Niklas Luhmann (u.a. Soziologe, HumoristZukunftsforscher) bezeichnete u.a. derartige Überzeichnungen, die sich auch in der Wissenschaft finden lassen, als

»intellektuelle[n] Schrotthandel, der […] seine Bedarfsartikel nur noch durch die Firmennamen ›Neo‹ und ›Post‹ unterscheidet. Man kann in dieser Form zum Beispiel über die ›postindustrielle‹ Gesellschaft reden, obwohl ganz offensichtlich industrielle Produktion nach wie vor existiert und sogar mehr als zuvor unentbehrlich ist. 

Neomarxismus, Poststrukturalismus, Neofunktionalismus, Neokonservativismus oder mit Sachbezeichnungen: neue soziale Bewegungen, neuer Individualismus, neue Medien. Die Struktur ist in allen Fällen dieselbe: Die Behauptung einer zeitlichen Differenz und ihr Nachweis an Einzelphänomenen erlaubt es, ohne Gesamtanalyse weiterzuarbeiten und das gerade Neue (oder das, was dafür gehalten wird) als Wesentlichkeitsersatz in den Mittelpunkt der Gesellschaftsbeschreibung zu rücken.«

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Digitale Gesellschaft BRD: Nutzertypen und Nutzungspräferenzen

3. Dezember 2011

Die gerade erschienen Studie »Digitale Gesellschaft 2011« der Initiative D21 (vgl. auch einige kritische Anmerkungen) bestätigt die schon häufig diagnostizierte Kluft in den Nutzungsweisen und -präferenzen der deutschen Onliner: Dem eigenen Anspruch nach repräsentativ für die BRD, basieren ihre Ergebnisse auf rund 1000 Computer Assisted Telephone Interviews, die im Oktober 2011 durchgeführt wurden. Auf Grundlage dieser Stichprobe wurden sechs Nutzertypen gebildet, deren Anteile an der Gesamtbevölkerung (ab 14 J.) sich wie folgt verteilen:

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Querverweis: »Aufzug zum Internet«

1. Dezember 2011

Am 24./25. November fand in Stuttgart die Tagung »Das Internet und der Wandel von Mediensektoren«, die durch die Stuttgarter Organisations- und Innovationssoziologie organisiert wurde und rund 30 thematisch einschlägige SozialwissenschaftlerInnen zusammenbrachte (ein ausführlicher Tagungsbericht folgt in wenigen Wochen).

Was das wiederum mit dem nachstehend abgebildeten (zugegebenermaßen etwas antiquierten) Fahrstuhl zu tun hat, lässt sich in einem Beitrag eines Projektblogs des Hans-Bredow-Instituts (Hamburg) nachlesen, der darüber hinaus auch erste Notizen zu einigen Beiträgen der Tagung bereithält.

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