21. Januar 2013
Die BitTorrent-Filesharing-Website The Pirate Bay (* 2004) ist seit Jahren einer der größten und konstantesten Umschlagpunkte für Raubkopien (Musik, Filme, Spiele, Software, E-Books) — und 2013 wird nun auch ein durch Crowdfunding finanzierter Doku-Film auf die Leinwände bzw. Schirme kommen, der sich mit der Geschichte der Plattform beschäftigt (siehe Trailer am Ende des Posts). Nachfolgend ein bündiger Überblick zu einigen online verfügbaren Studien zu The Pirate Bay:
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9. Januar 2013
In der Internet-Wochenzeitung Kontext (Samstags als Beilage der Westausgabe der taz) prognostizierte Thomas Rothschild vor einigen Tagen unter dem Titel »Das Ende der Zeitung« wieder mal den schleichenden Tod des professionellen Journalismus:
»Die unbequeme Wahrheit, die niemand hören will, lautet: Der Journalismus als ein bezahlter Beruf wird mit großer Wahrscheinlichkeit aussterben. […] Blogs beweisen ja, dass es Laien gibt, die nicht schlechter schreiben als professionelle Kritiker, zumal eine Entprofessionalisierung unter den bestallten Journalisten längst stattgefunden hat.
[…] Wie Heimwerker mithilfe der Baumärkte die professionellen Handwerker von einst, so werden Amateurschreiber Journalisten ersetzen, die ja schon bisher nur in Ausnahmefällen eine einschlägige Ausbildung hatten. […] Den Journalismus als Beruf hat es nicht immer schon gegeben, und auch andere Berufe sind verschwunden: die Weber, die Heizer, die Küfer, die Setzer, die Henker zum Beispiel. Den Schaffner in der Straßenbahn ersetzt ein Automat ebenso wie den Kaffeesieder im Kaffeehaus […].
[…] Warum sollten ausgerechnet Zeitungen und Journalisten überleben? Weil wir es uns wünschen? Das Wünschen hat schon lange nicht mehr geholfen. Vielleicht früher einmal, als es noch keine Zeitung gab.«
Damit recycelt der Autor eine These, die seit Aufkommen des Internet in aller Regelmäßigkeit vertreten wird (vgl. kritisch schon: Telepolis 2001), aber auch gemessen an den Kommentaren zum Artikel wohl doch langsam an Überzeugungskraft verliert und differenzierteren Sichtweisen weicht. Dazu ein kleiner Ausschnitt aus »Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien« (Berlin: 2013, S. 23ff.):
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6. Januar 2013
Der Begriff Mesomedien, der Ende der 1990er Jahre u.a. durch Lars B. Karle geprägt wurde, konnte sich im deutschsprachigen Diskurs um die Onlinetechnologien nie breitenwirksam durchsetzen – und das ist eigentlich schade, denn er könnte durchaus auch heute noch zu einer klareren Sicht auf die Medienlandschaft beitragen. In einem neun Jahre alten Sammelband (»E-Merging Media«, Springer 2004) – also noch vor Aufkommen des Schlagwortes »Web 2.0« – wurden Mesomedien wie folgt gefasst:
»Meso-Medien, die sich an kleine Zielgruppen von einhundert bis einhunderttausend Teilnehmern wenden, […] werden durch das Internet erstmals auf eine ökonomisch tragfähige Basis gestellt. Die Verringerung der Anschaffungskosten für digitale [..] Bearbeitungsausrüstung erlaubt geneigten Amateuren zudem nahezu professionelle Arbeitsbedingungen.
[…] sie ermöglichen neue Formen der Überlagerung bestehender und sich entwickelnder Kommunikationskanäle […]. […] die Integration bestimmter Mesomedien-Elemente in bestehende Medienangebote [bietet] neue Möglichkeiten auch für traditionelle Medienanbieter.«
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5. Januar 2013
Im Herbst 2012 veranstaltete das Karlsruher Institut für Technologie unter der Leitung von Andreas Böhn und Andreas Metzner-Szigeth einen interdisziplinären Workshop zum Thema »Wissenschaftskommunikation, Utopien und Technikzukünfte«:
Mit einer großen Bandbreite an Vorträgen aus so unterschiedlichen Bereichen wie Technikgeschichte, Literatur- und Medienwissenschaften, Maschinenbau und Robotik soll ein Forum geschaffen werden, um verschiedene Diskurse über Wissenschaft und Technik (von professioneller Wissenschafts-kommunikation über ›Technikermöglichungsdiskurse‹ bis hin zu fiktionalen Entwürfen) in aktueller und historischer Perspektive zu diskutieren.
Nun liegen die Videodokumente zu den meisten Vorträgen der facettenreichen Veranstaltung vor (Dauer jeweils rund 20 Min.):
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2. Dezember 2012
Die Studie Jugend, Information, (Multi-)Media (JIM) wird seit 1998 einem jährlich durch den Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest durchgeführt (Feldarbeit: ENIGMA GfK). Für die diesjährige JIM-Studie 2012 wurde im Mai/Juni 2012 eine repräsentative Stichprobe von 1.201 Jugendlichen (12–19 Jahre, BRD; Grundgesamtheit: ca. 7 Mio.) telefonisch befragt, davon 86 Prozent Schüler. Einige Kernpunkte:
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28. November 2012
Kurz vor Schluss ist Google in aller Öffentlichkeit in die Debatte um das Leistungsschutzrecht eingetreten und fordert unter dem griffigen Titel »Verteidige Dein Netz« seine Nutzer auf, sich – unterstützt durch Googles Kartendienste und Suchfunktionen – an ihre Abgeordneten im Deutschen Bundestag zu wenden. Was sagt eigentlich die deutschsprachige Blogosphäre dazu? Eine kleine Blogschau:
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21. November 2012
Anknüpfend an die Tagung »Das Internet und der Wandel von Mediensektoren« im November 2011 in Stuttgart und einen anschließenden Autorenworkshop im Frühjahr 2012 ist in diesen Tagen folgender Sammelband erschienen:
Dolata, Ulrich/Schrape, Jan-Felix (Hg.) (2013): Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien. Radikaler Wandel als schrittweise Rekonfiguration. Berlin: Edition Sigma (380 Seiten).
Inhaltsverzeichnis | Flyer | Amazon | Libreka (+E-Book) | Google Books
Worum geht es?
Die Online- und Mobiltechnologien setzen klassische Mediensektoren wie die Musikindustrie, den Buchhandel oder die Presse zum Teil massiv unter Druck. Sie stellen eingespielte Produktions- und Vertriebsweisen infrage, verlangen nach veränderten Regeln und Geschäftsmodellen, fördern das Auftreten neuer Akteure und tragen zum allgemeinen Strukturwandel der Öffentlichkeit bei.
Dementsprechend erscheint es nicht verwunderlich, dass die neuen Technologien seit den 1990er Jahren immer wieder als Projektionsfläche für weitreichende Erwartungen dienten. Allgegenwärtige Begriffe wie ›Web 2.0‹, ›New Economy‹, ›Medienrevolution‹ oder ›neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit‹ haben Vorstellungen von einem ebenso einschneidenden wie schnellen Wandel Vorschub geleistet, die als Visionen zumeist aber in bemerkenswerter Weise empirisch unabgesichert geblieben sind.
In diesem Buch wird demgegenüber etwas unaufgeregter und empirisch geerdet danach gefragt, in welchem Maße und auf welche Weise sich Mediensektoren, Medienökonomie und Medienöffentlichkeit durch das Internet und Mobile Devices tatsächlich verändern: Wie tiefgreifend ist dieser Wandel und welche Verlaufsformen nimmt er an? Wie reagieren etablierte Akteure auf neue Herausforderungen und welche Rolle spielen neue Akteure in diesen Transformationsprozessen? Stehen ›alte‹ und ›neue‹ Öffentlichkeitsstrukturen in einem konkurrierenden oder in einem komplementären Verhältnis zueinander?
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