25. März 2014
Das Berliner Journal für Soziologie 1/2014 ist erschienen und hält u.a. den Artikel »Kollektives Handeln im Internet. Eine akteurtheoretische Fundierung« von Ulrich Dolata und mir bereit. Das Abstract dazu liest sich wie folgt:
An schnellen Benennungen neuer Akteure und kollektiver Formationen im Internet mangelt es nicht, an soziologisch informierten Einordnungen dieser Phänomene dagegen schon. Dieser Aufsatz geht den beiden Fragen nach, wie sich die sehr unterschiedlich strukturierten kollektiven Gebilde im Internet – Swarms, Crowds, Social Networks, E-Communities, E-Movements – akteur- bzw. handlungstheoretisch einordnen und voneinander abgrenzen lassen und welchen Einfluss die technologischen Infrastrukturen, in denen sie sich bewegen, auf ihre Entstehung, Strukturierung und Aktivität haben.
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12. März 2014
Zu dem Sammelband »Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien« ist eine weitere Rezension in der Fachzeitschrift MEDIENwissenschaft erschienen:
»Hier wird unaufgeregt untersucht, wie tiefgreifend die Modifikationen in einzelnen Sektoren tatsächlich beschrieben werden können und welchen Verlauf die Transformationen im Einzelfall genommen haben. […] Der gesamte Band wirft somit abseits von diversen utopischen/dystopischen Gegenwarts- bzw. Zukunftsbeschreibungen einen detaillierten Blick auf einzelne sektorale Entwicklungen und […] [liefert] im Zeitalter einschneidender Bereichstransformationen unverzichtbare Hintergrundinformationen für medienwissenschaftliche Analysen […].«
10. März 2014
An dieser Stelle etwas verspätet ein Querverweis zu einem Post auf netzpolitik.org, der einen bündigen Überblick zu der Diskussion um Hans Magnus Enzensbergers Boykott-Aufruf »Wehrt Euch!« bietet, in dem er 10 Regeln für die digitale Welt aufstellt. Im Post wird u.a. auf einen Beitrag von Till Westermeyer verwiesen, der – ähnlich wie hier auch schon mal geschehen (»Enzensberger vs. Enzensberger«) – HMEs aktuelle Thesen mit seinem »Baukasten zu einer Theorie der Medien« (1970) konfrontiert:
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22. Februar 2014
Gunnar Sohn hat in vor einigen Tagen eine Kolumne veröffentlicht, in der viele der Erwartungen aufgegriffen werden, die seit den 1990er Jahren ohnehin immer wieder in der Diskussion um den onlineinduzierten Wandel der Öffentlichkeit kursieren:
»Bundeskanzlerin Angela Merkel ahnte schon vor gut drei Jahren, dass sich die Theorie der öffentlichen Meinung wandelt und die alten Eliten in Politik, Wirtschaft und Verlagswesen ihre Deutungsmacht im massenmedialen Zirkus verlieren: […] ›Es gibt nicht mehr nur eine Öffentlichkeit, sondern viele Öffentlichkeiten, die ganz verschieden angesprochen werden müssen.‹ […] Soziale Netzwerke stehen vor allem für eine fundamentale Veränderung der öffentlichen Sphäre. Öffentliche und individuelle Kommunikation verschwimmen. […] Einwegkommunikation und ignorante Taktstock-Akteure verlieren dabei an Bedeutung – was einige Journalisten immer noch nicht kapiert haben […]. Die liebwertesten Elite-Gichtlinge der Republik müssen halt etwas bescheidener auftreten […].«
Zweifelsohne hat das Web einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Öffentlichkeitsstrukturen – auch weil es als Universalmedium die technischen Grenzen zwischen den unterschiedlichen Medienformen auflöst. Gleichwohl finden sich in dem kurzen Artikel eine Reihe gerne kolportierter Mythen, die den Blick auf die tatsächlich gegebenen vielschichtigeren Wandlungsprozesse verstellen.
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11. Februar 2014
Das Analytics-Unternehmen App Annie (* 2010) hat Ende Januar eine knapp 40-seitige 2013er-Retrospektive zu den Trends im Apple iOS App Store und im Google Play Store (Marktanteil zusammengenommen: ca. 90 Prozent) veröffentlicht. Der Report kann nach bündiger Registrierung kostenfrei heruntergeladen werden.
Dabei wird zunächst deutlich, dass Apple mittlerweile zwar durch Google mit Blick auf die App-Downloads überholt worden ist, der Umsatz im Apple iOS Store aber nach wie vor ca. doppelt so hoch ist wie im Play Store. In beiden Stores werden sogenannte Freemium-Anwendungen – also zunächst kostenfreie Apps, in denen sich Leistungserweiterungen hinzukaufen lassen – insbesondere im Spiele-Bereich immer wichtiger, der ohnehin einen erheblichen Anteil der Umsätze in den Stores generiert.
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9. Januar 2014
Die tägliche Mediennutzungsdauer steigt hierzulande seit Jahrzehnten beständig an (siehe: Mediennutzung: Tendenz steigend…). In den Medienpräferenzen gibt es freilich signifikante Unterschiede zwischen den Altersgruppen, wie die nachfolgende Grafik und eine Tabelle zu den diesbezüglichen Verschiebungen seit 2005 zeigt.
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5. Januar 2014
»Wenn man dabei sein kann, etwas Neues zu machen und etwas zu verändern, ist das schon eine tolle Sache. […] Ich trage heute weiße Turnschuhe mit einem guten Profil […]. Wenn man ein gutes Profil hat, ist man antrittsschnell, rutschfest und hat eine gute Seitenstabilität. Ich persönlich glaube, wenn jeder Journalist das tragen würde, wäre die Branche besser.«
Diese Sätze gab Cherno Jobatey, zwischen 1992 bis 2012 Moderator des ZDF Morgenmagazins und seit 2013 Editorial Director der Huffington Post Deutschland, Anfang Dezember in einem Interview zu Protokoll.
Rund drei Monate nach dem mit allerlei Vorschusslorbeeren bedachten Start des deutschsprachigen Ablegers der mit einem Pulitzer-Preis ausgezeichneten amerikanischen News-Plattform ist von wegweisenden journalistischen Neuerungen und branchenerschütternden Veränderungsimpulsen allerdings nichts zu erkennen – im Gegenteil: Wer sich durch das aktuelle Angebot der HuffPo Deutschland klickt, dem schlägt eine aggregierte Einöde ohne journalistische Ambitionen entgegen, die voll und ganz dem tristen Layout der Seite entspricht und augenscheinlich kaum das Interesse der breiten Onlinerschaft wecken kann.
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