Mobile Medienkonvergenz — infrastrukturelle Macht — Informationskompetenz

21. März 2015

Aus dem Online-Sammelband »Digitalisierung und Medienkonvergenz. Konsequenzen für Individuum und Gesellschaft«. IfBM, Fernuniversität in Hagen 2015.

Die Verschmelzung verschiedener Medien- und Kommunikationskanäle wurde bereits in den 1980er Jahren diskutiert und mit der Etablierung des World Wide Web ab Mitte der 1990er Jahre haben sich entsprechende Prognosen auf technischer Ebene zeitnah bestätigt. Erst mit dem Siegeszug leicht zu bedienender internetfähiger Mobile Devices ab 2007 und der Verbreitung von Breitbandanschlüssen ist das Konzept der Medienkonvergenz allerdings auch in der Alltagswirklichkeit angekommen […].

Die Abrufgeräte erscheinen zunehmend austauschbar und die technische wie inhaltliche Konvergenz der Medienformen wird zur Normalerfahrung. Dabei spricht einiges dafür, dass sich die zentralen Schnittstellen für die Kommunikation wie auch den Abruf von Medieninhalten aus dem non-proprietären World Wide Web mehr und mehr auf die geschlossenen Plattformen des mobilen Internets verlagern, die bislang von einer kleinen Zahl international dominierender Konzerne kontrolliert werden […].

Vor diesem Hintergrund werden zunächst die bis dato beobachtbaren Markt- und Machtstrukturen auf dem Feld der Mobile Apps und Devices skizziert, um daran anknüpfend die erweiterten Anforderungen an die individuelle Daten- und Informationskompetenz im Zeitalter der mobilen Medienkonvergenz zu diskutieren.
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OJ Fawahl, Flickr


E-Books in der BRD: Ist der Boom vorbei?

16. März 2015

Um E-Books rankten sich in den letzten Jahren hin und wieder recht hochtrabende Prognosen. Mittlerweile zeigt sich allerdings, dass es in naher Zukunft zumindest hierzulande wohl kaum zu einem radikalen Wandel des Buchmarktes kommen wird – zumindest nicht durch elektronische Bücher und entsprechende Reader: Aktuelle Zahlen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels sprechen E-Books für 2014 einen Umsatzanteil von 4,3 Prozent auf dem Publikumsmarkt zu (2013: 3,9 Prozent).

E-Books 2015

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Heute ist die Zukunft von gestern XIX: Linus Torvalds über Linux, Windows, Mac OS (1998)

3. März 2015

Linus Torvalds, der 1993 als Student das Linux-Kernel-Projekt angestoßen hat, gab dem Computermagazin BOOT im Sommer 1998 ein vielbeachtetes Interview, in dem er sich zur Zukunft von Linux, Windows und Mac OS geäußert hat. Weiterlesen »


Zwei aktuelle Beispiele für das komplementäre Verhältnis von Social Web und Massenmedien

17. Januar 2015

Die These, dass professionell geführte Massenmedien als ›Intermediäre‹ auch in Zukunft aus der modernen Gesellschaft nicht wegzudenken sind bzw. journalistische Angebote und das Social Web weniger in einem konkurrierenden als in einem komplementären Verhältnis zueinander stehen, etabliert sich nach einer Phase des anfänglichen Hypes um die erweiterten kommunikativen Möglichkeiten zunehmend in der Mitte des sozialwissenschaftlichen Diskurses (siehe auch Adolf/Deicke 2015).

Nichtsdestoweniger zeigen zwei aktuelle Beispiele, wie sich die medialen Aufmerksamkeitsdynamiken durch die Onlinetechnologien und die zunehmende Medienkonvergenz verändert haben.
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JIM-Studie 2014 kompakt

6. Januar 2015

Die Studie Jugend, Information, (Multi-)Media (JIM) wird seit 1998 durchgeführt. Für die JIM-Studie 2014 wurden zwischen Mai und Juli 2014 rund 1.200 deutschsprachige Zielpersonen im Alter von 12 bis 19 Jahren telefonisch befragt (CATI, repräsentative Stichprobe, Grundgesamtheit: ca. 6,5 Mio.), davon 87 Prozent Schüler, 8 Prozent Auszubildende und 3 Prozent Studierende. Einige Kernpunkte:
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SOI Discussion Paper: Der Wandel des Videomarktes durch Netflix & Co.

3. Dezember 2014

In der Reihe Stuttgarter Beiträge zur Organisations- und Innovationssoziologie ist vor einigen Tagen das Discussion Paper »Der Wandel des deutschen Videoverleihmarktes durch Digitalisierung und Internet« (Radig 2015) erschienen, das einen kompakten Überblick über die Entwicklungen im Videomarkt seit den 1970er Jahren bietet.

Seit seiner Entstehung war der Videoverleihmarkt nur selten durch stabile Phasen gekennzeichnet, da sich seine Kernakteure seit jeher mit Videopiraterie, sich verändernden Trägermedien und einem stetig wachsenden Kaufmarkt auseinandersetzen mussten. Mit dem Auftreten von Video on Demand ist nun allerdings ein weiterer einschneidender Entwicklungsschritt erfolgt: Onlinevideotheken wie Videoload, Maxdome oder zuletzt Netflix treten als neue Wettbewerber in den Markt ein, während klassische Videotheken nach und nach verdrängt werden. Stationäre Anbieter können den neuen Geschäftsmodellen aufgrund hoher Markteintrittsbarrieren kaum etwas entgegensetzen. Der derzeit boomende Onlinevideoverleih wird von neuen und vormals sektorfernen Akteuren wie etwa der Deutschen Telekom, ProSiebenSat.1, Amazon oder Apple dominiert.

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Kurze Einführung in die Multi-Level Perspective

18. November 2014

Seit einigen Jahren findet die maßgeblich durch Frank Geels spezifizierte Multi-Level Perspective in der Innovationsforschung zunehmenden Anklang, gerade auch da sie die unauflösbaren Verflechtungszusammenhänge zwischen technologischen, ökonomischen, politischen und kulturellen Veränderungsprozessen betont. Sie will die großen Linien soziotechnischen Wandels nachzeichnen und in dieser Hinsicht ein universelles Ordnungsraster bieten. Insofern liegt es nahe, diese Sichtweise auch auf den Wandel von Medienstrukturen zu beziehen – zumal evolutionstheoretisch inspirierte Sichtweisen in diesem Bereich seit geraumer Zeit diskutiert werden.

 Mult Level Perspective Concept

Nachfolgendes Skript bietet einen Überblick über die Grundannahmen der Multi-Level-Perspective und diskutiert ihre Anwendungspotentiale mit Blick auf die Medienentwicklung.
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