Kurz notiert: Technology and the Promise of Decentralization (STS Conference Graz 2019)

4. April 2019

Das Programm der 18th Annual STS Conference Graz 2019 (»Critical Issues in Science, Technology and Society Studies«) steht. Gleich am Montag (6.5.2019) mit dabei: Die von mir moderierte Session »Technology and the promise of decentralization«.

  • Moritz Becker: Blockchain and the promise of decentralization: A sociological investigation of the claim of social change through technology.
  • Valentin Janda: Hiding the social — the unintended consequences of digitizing socio-technical work.
  • Žan Knafelc: Decentralized blockchain: Idea vs. reality.
  • Nikolay Rudenko: Self-driving cars and a promise of decentralization: The case of Russian development of self-driving cars.
  • Francesco Bolici: Centralization vs. Decentralization in blockchain: Toward an analytical framework.

Über Sichtbarkeit in der Plattformöffentlichkeit

20. März 2019

Auf Soziopolis ist ein kompaktes Essay zum Thema »Sichtbarkeit in der Plattformöffentlichkeit« erschienen:

Intermediäre Plattformstrukturen sind im Medienbereich kein exklusives Phänomen der Gegenwart. Mit der Verbreitung der Telegrafie entstanden im 19. Jahrhundert die ersten Nachrichtenagenturen, die Meldungen sammeln, verarbeiten und an Einzelmedien vermitteln; zur selben Zeit gründeten sich im Buchhandel die ersten Barsortimente als logistische Verbindungsglieder zwischen Verlagen und Detailhändlern; in nicht wenigen Belangen lassen sich auch Zeitungen als vermittelnde Plattformen zwischen Journalisten, Agenturen, Werbekunden, Vertriebsdienstleistern und Lesern beschreiben.

Erst mit der Etablierung des Internets und alltagstauglicher (mobiler) Endgeräte allerdings sehen sich Rezipienten in der Lage, unabhängig von Ort und Zeit auf die jeweilige Plattform zuzugreifen und die dort angebotenen Inhalte mit algorithmischen Hilfsmitteln selbsttätig zu selegieren – ebenso wie sich heute prinzipiell alle entsprechenden Nutzungsdynamiken sammeln und auswerten lassen. Dadurch tritt zum einen die Plattform als Koordinationsmuster in den Vordergrund gesellschaftlicher Wahrnehmung. Zum anderen gehen mit dieser Plattformisierung einschneidende Verschiebungen in den medienökonomischen Akteurskonstellationen wie auch in den Bedingungen für die zivilgesellschaftliche Herstellung öffentlicher Sichtbarkeit einher, die im Fokus dieses Textes stehen.

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SOI Discussion Paper: Technology and the Promise of Decentralization

11. März 2019

In der Reihe Stuttgarter Beiträge zur Organisations- und Innovationssoziologie ist das Diskussionspapier »Technology and the Promise of Decentralization« erschienen:

Digitalization has long been associated with the promise of a technology-enabled decentralization of social conditions. Although such expectations have regularly fallen short, their underlying generic vision has proven to be astonishingly stable. This paper strives to trace the origin of the notion of decentralizing socioeconomic forms of coordination through technological means-from the do-it-yourself scene of the late 1960s, the computer counterculture of the 1970s and the 1980s, and the debates on cyberspace and Web 2.0 in the 1990s and 2000s to present day ideas of decentralized and distributed forms of production and economic systems. An elaboration of the basic patterns of arguments behind technology-based promises of decentralization and their communicative functions then follows.


Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung (2. Auflage)

19. Februar 2019

Das Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung, (2. Auflage, Hg. von Nina Baur und Jörg Blasius) findet sich nun auf SpringerLink.

Das Handbuch ist das erste im deutschen Sprachraum, in dem qualitative und quantitative Methoden gleichberechtigt dargestellt werden und in dem systematisch nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden hinsichtlich Problemen, Prinzipien, Vorgehensweisen, Standards und Gütekriterien für beide Forschungstraditionen gefragt wird. Um diese Fragen zu beantworten, diskutieren ausgewiesene Experten in 112 Beiträgen den aktuellen Stand der Forschung und bieten Forschenden, Lehrenden und Studierenden einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Methoden der empirischen Sozialforschung. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Datenerhebung, also auf standardisierten und offenen Befragungen, sowie auf den digitalen Methoden. Des Weiteren werden auch zahlreiche andere aktuell verwendete Datentypen ausführlich vorgestellt.

In dem neu geschaffenen Teilbereich »Digitale Methoden« findet sich auch ein Beitrag von Jasmin Siri und mir unter dem Titel »Facebook und andere soziale Medien«.

Eine der zentralen Lehren der noch jungen Social-Media-Forschung besteht in der Berücksichtigung der soziotechnischen Produktionsbedingungen einer Kommunikation im jeweiligen Medium. So zeichnen sich die Plattformen und Dienste im Social Web durch jeweils spezifische Medienlogiken aus, unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Restriktionen und Anforderungen an die Kommunikation und treten auf diese Weise selbst in Interaktion mit ihren Usern […]. Eine zusätzliche Herausforderung für die empirische Rekonstruktion digitaler Kommunikationsdynamiken ergibt sich aus der ineinander verschränkten Verwendung der verschiedenen Networking- und Messaging-Kanäle im Social Web, welche jeweils anlassbezogen kombiniert werden. Je nach sozialer Verortung sowie privaten bzw. beruflichen Anforderungen verfügen nicht nur sogenannte ‚Digital Natives‘ über höchst individuell organisierte Social Media Repertoires, die sich durch Sozialwissenschaftler allenfalls partiell einsehen lassen.


Call for Papers: The Great Digital Transformation

25. Januar 2019

Auf der DGS-Regionalkonferenz im Herbst 2019 in Jena veranstaltet die Sektion Wissenschafts- und Technikforschung eine Session zum Thema »The Great Digital Transformation. Die Digitalisierung im sozioökonomischen und historischen Kontext«. Nachfolgend der Call for Papers:

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