Digital News Report 2024
27. Juni 2024Der in dieser Form seit 2012 erhobene Reuters Institute Digital News Report 2024 ist erschienen und bietet einen Überblick der weltweiten Rezeption von Nachrichten und zu der Nutzung aktueller Informationsquellen. In Deutschland fand die Erhebung zwischen dem 10. und 28. Januar 2024 statt; die Stichprobe ist für Onliner ab 18 Jahren repräsentativ. Hier die wichtigsten Links dazu:
- Reuters Institute Digital News Report 2024 (komplett als PDF)
- Ergebnisse für Deutschland 2024 (Arbeitspapiere des HBI Nr. 72)
Einige Kernergebnisse für die BRD:
- Das Interesse an Nachrichten ist 2024 im Bevölkerungsschnitt leicht angestiegen. 55 % der Befragten gaben 2024 an, an Nachrichten »sehr oder überaus« interessiert zu sein (2023: 52% 2021: 67 %).
- Die wichtigste Nachrichtenquelle über alle Altersgruppen hinweg ist 2024 mit 42 % erstmals das Internet (TV: 41 %). Bei den 18- bis 24-Jährigen (Internet: 65%, TV: 22 %) wie auch allen weiteren Altersgruppen unter 55 Jahren dominiert das Internet; bei den Befragten, die über 55 Jahre alt sind, erreichte das Internet 25 % und das Fernsehen 58 %. Aber: »Insgesamt wird die Online-Nachrichtennutzung weiterhin von traditionellen Anbietern aus TV, Radio und Print dominiert. 45 % lesen, schauen oder hören regelmäßig die Inhalte etablierter Nachrichtenanbieter im Internet; bei den 18- bis 24-Jährigen sind es 47 %.«
- 32% (2023: 29 %) der Befragten greifen direkt auf eine Website oder die App eines Nachrichtenangebots zu. Die 18- bis 24-Jährigen gelangen am ehesten über Social Media (37 %) zu Nachrichteninhalten; für 27 % sind Social Media die wichtigste Nachrichtenquelle. 27 % der 18- bis 24-Jährigen kommen regelmäßig mit News auf Instagram in Kontakt (YouTube: 24 %, TikTok: 13 %).
- 41 % der TikTok-User empfinden es als schwierig, auf der Plattform zwischen vertrauenswürdigen und nicht vertrauenswürdigen Beiträgen zu unterscheiden. 42 % (2023: 37 %) der Internet-Nutzer:innen insgesamt sehen es als problematisch an, echte Nachrichten und Fake News im Netz unterscheiden zu können.
- 43 % der Befragten denken, »man könne dem Großteil der Nachrichten in der Regel vertrauen« (2023: auch 43 %); das Vertrauen in selbst genutzte Nachrichtenquellen liegt bei 53 %. Die Nachrichtenmarken »Tagesschau« (ARD) und »Heute« (ZDF) erreichen über alle Kanäle hinweg nach wie vor die höchsten Vertrauenswerte.
- Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus wird von den meisten Befragten kritisch gesehen, sofern dieser Einsatz über eine leichte Unterstützung von Journalist:innen hinausgeht. Jüngere Altersgruppen zeigen hier eine etwas größere Offenheit.