Kurz notiert: »Co-Creation. Reshaping Business and Society in the Era of Bottom-up Economics«

19. November 2018

Der anwendungsorientierte Band »Co-Creation. Reshaping Business and Society in the Era of Bottom-up Economics« ist erschienen – darin auch mein kontextualisierender Beitrag »Understanding Open Source Software Communities«. Über den Band:

Across several industries, we are observing a paradigm shift from traditional, firm-centric and top-down value creation to more open and collaborative approaches, also referred to as bottom-up economics. The boundaries of firms dissolve and external actors (customers, user, suppliers etc.) enter the domain of value creation by means of advanced information and communication technologies. These new and evolving patterns require a renewed and interdisciplinary understanding of how co-creation enables organizations to reshape business and society.

With contributions from industrial and academic experts, this book provides deep insights into the theory and practice of bottom-up economics, and addresses the major opportunities and challenges that have emerged in the era of co-creation. 


Kurz notiert: Digitalisierung @ DGS-Kongress 2018

22. September 2018

Die Liste der Plenar-, Sektions-, Ad-Hoc- und Sonderveranstaltungen im Rahmen des 38. DGS-Kongresses in Göttingen (»Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen«) ist lang und deckt mehr oder minder das gesamte Spektrum der soziologischen Forschung ab. Zu den Themen Digitalisierung und Innovation finden sich diesmal u.a. folgende Sessions im Programm:
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AWA Studie 2018 kompakt

2. September 2018

Im Sommer ist die diesjährige Ausgabe der seit 1959 durchgeführten Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) zu den Konsum- und Mediengewohnheiten der deutschen Bevölkerung (23.389 Befragte insgesamt; Herbst 2017 / Frühjahr 2018; Grund­gesamtheit: deutschspr. Bevölkerung ab 14 J.) ist erschienen. Einige Ergebnisse:

Internetnutzung

  • 54 Prozent der Befragten gaben an, dass Internet ständig oder mehrmals täglich zu nutzen, 23 Prozent gaben »einmal am Tag, mehrmals in der Woche«, 5 Prozent »höchstens einmal in der Woche« zu Protokoll.
  • 90 Prozent der 14- bis 29.-Jährigen und 55 Prozent der +30-Jährigen gaben an, mit dem Smartphone mobil online zu gehen.

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Kurz notiert: Rezension zu »Kollektivität und Macht im Internet«

16. Juli 2018

In der aktuellen TATuP – Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis findet sich eine Rezension von Maximilian Roßmann zu den Büchern »Kollektivität und Macht im Internet« sowie »Collectivity and Power on the Internet« von Ulrich Dolata und mir. Roßmann kommt dabei zu folgendem Schluss:

»Das Buch liest sich einerseits als gelungene Erklärung von Macht und Kollektivität im Internet entlang der Co-Evolution von Open-Source-Projekten und Plattformanbietern. Es mag durchaus überraschen, dass all die großen Open-Source-Projekte klassische Organisationsformen teilen und in ökonomischer Abhängigkeit zu den Internet-Riesen existieren. […] Andererseits taugt das Buch auch als praktische Einführung in die problemorientierte Forschungsheuristik des akteurszentrierten Institutionalismus. Hervorzuheben ist die Kritik am Technik-Determinismus der Digital-Utopien […]. Die Ausgangspunkte und die Typologie des Buches zeigen sich jedenfalls äußerst vielversprechend für eine zeitgemäße und problemorientierte Technikgeneseforschung, die Bedingungen digitaler Welten ernst nimmt ohne davon geblendet zu sein.«


Foyer Forschung: »Digitale Gesellschaft – informiert, manipuliert, polarisiert?«

7. Juni 2018

Update: Der Postcast zum ersten Teil der Veranstaltung ist nun verfügbar (mp3); Update 2: Der Veranstaltungsbericht ist verfügbar.

Am 7. Juni 2018 darf ich im Rahmen der Veranstaltungsreihe Foyer Forschung in Konstanz mit Andreas Jungherr (Universität Konstanz) und Jasmin Siri (Kulturwissenschaftliches Kolleg Konstanz) über das weite Themenfeld ›Digitalisierung, Öffentlichkeit und Politik‹ diskutieren. Aus der Pressemitteilung:

Im Internet sind Informationen wie Meinungen in Unmengen zugänglich. Ermöglicht uns dies eine informierte Beteiligung an demokratischen Prozessen? Oder spielt das Social Web der netzbasierten sozialen Strukturen und Interaktionen Manipulatoren und Demagogen in die Hand? Das Foyer Forschung »Digitale Gesellschaft – informiert, manipuliert, polarisiert?« geht am Donnerstag, 7. Juni 2018, um 20 Uhr diesen Fragen nach. […]

Digitale Medien haben die Art und Weise verändert, wie wir uns informieren, wie wir miteinander kommunizieren. Sie unterstützen die Entstehung neuartiger sozialer Bewegungen wie Occupy Wall Street und können Themen spontan ins öffentliche Bewusstsein rücken, wie die über Twitter verbreitete #metoo-Kampagne zeigt. »Ganz so radikal jedoch, wie manche in den 1990er-Jahren erwarteten, fielen die Veränderungen nicht aus«, stellt Jan-Felix Schrape fest […]. Im Foyer Forschung spricht der Soziologe über das Verhältnis von Social Media und Massenmedien […].

Auch die Prognose, dass das Internet die politische Informiertheit der Bevölkerung enorm steigern würde, hat sich bislang nicht bewahrheitet. […] Andreas Jungherr […] erklärt: »Es war schon immer schwierig, zwischen öffentlichen Auftritten politischer Akteure im Wahlkampf und deren tatsächlicher Wirkung auf das Wählerverhalten zu unterscheiden. Wenn datenbasierte Strategien in Kampagnen integriert werden, wird dies fast unmöglich.« Die öffentlichen Debatten über Cambridge Analytica und über den Missbrauch von Facebook-Daten […] zeigen deutlich, so der Politologe, dass das öffentliche Vertrauen in die freie, demokratische Wahl und das demokratische System generell auf dem Spiel stehen.


Splitter: The Selfish Ledger (internes Konzeptvideo, Google 2016)

18. Mai 2018

Eine Zukunftsvision aus dem Unternehmen Google macht derzeit die Runde im Netz: The Selfish Ledger, ein eigentlich internes geleaktes Konzeptvideo aus dem Jahr 2016, das The Verge nun veröffentlicht hat (Artikel & Video):

»The video was made in late 2016 by Nick Foster, the head of design at X […]. The video, shared internally within Google, imagines a future of total data collection, where Google helps nudge users into alignment with their goals, custom-prints personalized devices to collect more data, and even guides the behavior of entire populations to solve global problems like poverty and disease.

[…] Granted, Foster’s job is to lead design at X, Google’s ›moonshot factory‹ with inherently futuristic goals, and the ledger concept borders on science fiction — but it aligns almost perfectly with attitudes expressed in Google’s existing products. Google Photos already presumes to know what you’ll consider life highlights, proposing entire albums on the basis of its AI interpretations. Google Maps and the Google Assistant both make suggestions based on information they have about your usual location and habits. The trend with all of these services has been toward greater inquisitiveness and assertiveness on Google’s part. 

[…] The Selfish Ledger positions Google as the solver of the world’s most intractable problems, fueled by a distressingly intimate degree of personal information from every user and an ease with guiding the behavior of entire populations. There’s nothing to suggest that this is anything more than a thought exercise inside Google […]. But it does provide an illuminating insight into the types of conversations going on within the company that is already the world’s most prolific personal data collector.«


Kurz notiert: Big Data und Gesellschaft

1. Mai 2018

Der im Kontext des BMBF-geförderten »Assessing Big Data«-Projekts (ABIDA) entstandene Band »Big Data und Gesellschaft. Eine multidisziplinäre Annäherung« lässt sich nun auf SpringerLink abrufen. Er fasst die Erkenntnisse und Einsichten der Arbeitskreise aus der ersten Projektphase zusammen und untergliedert sich in fünf Teilbereiche (Ethische und anthropologische Aspekte – Big Data in soziologischer Perspektive – Eine politikwissenschaftliche Systematisierung – Eine informationsrechtliche Annäherung – Big Data aus ökonomischer Sicht). Klappentext:

Die Erzeugung, Verknüpfung und Auswertung von großen Datenmengen (oft als »Big Data« bezeichnet) gewinnt in nahezu allen Lebensbereichen rasant an Bedeutung. Mit dieser Entwicklung sind Fragen von erheblicher gesellschaftlicher Relevanz verbunden. Die Diskussionen über eine neue Balance zwischen der Ausschöpfung von Innovationspotentialen einerseits und der Realisierung individueller und gesellschaftlicher Werte andererseits haben erst begonnen. Der Band nähert sich denen mit Big Data verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen aus einer multidisziplinären Perspektive.