Splitter: Google vs. Facebook

21. September 2011

Ulrich Dolata hat in der (Fach-)Zeitschrift Blätter für deutsche und internationale Politik vor einigen Wochen einen Artikel zum Kampf um Werbeeinnahmen im Social Web veröffentlicht, der einen konzisen Überblick über die wirtschaftlichen Erwägungen (und Zahlen) hinter Facebook und Google+ gibt. Quintessenz:

»Google unternimmt derzeit einiges, um den weiteren Aufstieg von Facebook einzudämmen. Das ist der wesentliche Grund für den Einstieg des Werbekonzerns Google in das Geschäft mit sozialen Netzwerken. […] insgesamt ist Google auf dem Online-Werbemarkt noch immer erheblich breiter aufgestellt als Facebook und verfügt über erheblich größere Ressourcen, um in neue Bereiche zu investieren. Wenn Facebook hier aufschließen und mithalten will, braucht es daher viel Geld […]. Das allein schon macht für Facebook den Gang an die Börse zwingend erforderlich.«

Mittlerweile lässt sich dieser Artikel kostenfrei abrufen, und zwar entweder direkt bei den Blättern oder auf den Seiten der Uni Stuttgart.

Google vs. Facebook


Studien zur mobilen Internetnutzung

9. September 2011

Diejenigen, die schon 2009 hier reingelesen haben, werden sich an eine Wette erinnern, die ich damals mit einem Kollegen abgeschlossen hatte: Er vertrat die Meinung, dass im Herbst 2013 die Hälfte der Deutschen regelmäßig über Mobile Devices auf das Internet zugreifen, und ich tippte dagegen. Mittlerweile ist Wett-Halbzeit und es lohnt sich, ein Blick auf die aktuellen Studien zur mobilen Internetnutzung zu werfen (Mobile Web Watch 2011ARD/ZDF-Onlinestudie; TNS Convergence Monitor 2011).

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Consumer Electronics BRD: Der Markt in Zahlen

7. September 2011

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien hat vor wenigen Tagen seine diesjährige Studie zum Status Quo und zur Zukunft der Unterhaltungselektronik in Deutschland veröffentlicht. Eines der Kernergebnisse: Flachbild-Fernseher, digitale Photoapparate, Hifi-Systeme, Spielekonsolen, Set-Top-Boxen und Navigationssysteme machen 2010/11 den Löwenanteil des Gesamtumsatzes in Deutschland aus; E-Reader spielen bislang kaum eine Rolle (vgl. Abbildung, Quelle: CE-Studie 2011, verlinkt):

Unterhaltungselektronik 2011

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›Brenner‹-Studie 2011: Klauen wie die Raben?

30. August 2011

Die alljährliche »Brenner-Studie« der GfK für 2011 ist erschienen und wurde in »Studie zur digitalen Content-Nutzung« umbenannt, da dieses Jahr auch der Download und die Nutzung von weiteren Medienprodukten reflektiert wird und neben dem Bundesverband der Musikindustrie auch die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels als Kooperationspartner hinter der Untersuchung stehen.

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Diese Zusammenarbeit, wie auch die einseitige initiale Interpretation der Ergebnisse durch die Verbände (vgl. Buchreport, Spiegel Online), zeigt, dass die einzelnen Mediensektoren Raubkopien als gemeinsames Problem erkannt haben. Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, gibt denn auch angesichts der Studienergebnisse sogleich zu Protokoll, es sei »nicht erkennbar, dass die Bundesregierung das kulturelle und wirtschaftliche Gefahrenpotenzial erkennt. Wenn nicht bald eine vernünftige Regelung für den Umgang mit urhe­berrechtlich geschützten Inhalten im Netz entwickelt wird, entzieht das den Kreativen und ihren Verlagspartnern nach und nach die wirtschaftliche Grund­lage.«

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EPIC 2015: Vision und Realität

19. Juli 2011

»Das Internet macht vielleicht doch nicht dumm« überschreibt Die Zeit einen Artikel zu den Ergebnissen einer aktuellen Studie der Columbia UniversityGoogle Effects on Memory«): In der Untersuchung stellte sich heraus, dass sich die Probanden »besser an den Ort erinnern konnten, an dem die Information zu finden ist, als an die Information selbst«. Daraus leiten die Autoren (Sparrow/Wegener) die Vermutung ab, dass das Web als externes Gedächtnis dienen kann.

Ob das Web als Erweiterung des Gehirns wirkt, hängt allerdings wesentlich auch davon ab, über welche Bewertungs- und Selektionskompetenzen der jeweilige Onliner verfügt bzw. aus welchen Gründen heraus er ins Netz geht. Oder um es in den Worten eines netzbekannten fiktiven Rückblick-Kurzfilms zu sagen:

»Bestenfalls ist [das Netz] für seine klügsten Nutzer einer Zusammenfassung der Welt, tiefer umfassender und nuancierter als alles vorher Erhältliche, aber Schlimmstenfalls ist [es] für allzu viele Menschen lediglich eine Ansammlung von Belanglosigkeiten […].«

Dieser Ausschnitt stammt aus der imaginären filmischen Rückschau EPIC 2015, der als Projekt eines ebenfalls erfundenen Museum of Media History die Geschichte des Internet von 1989 bis 2015 nachzeichnet und im Jahr 2004 veröffentlicht wurde. Er beschreibt, wie sich das Netz unter der Vorherrschaft einer damals angenommenen Allianz von Google und Amazon zu einem automatisierten Evolving Personalized Information System entwickelt, das »für jeden ein Content-Paket zusammen[stellt], das seine Vorlieben, seine Konsumgewohnheiten, seine Interessen, seine demografischen Faktoren und seine sozialen Bindungen nutzt« – ein individuelles externes Gedächtnis also, das alle gewünschten Informationen auf dem silbernen Tablet(t) serviert:

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Heute ist die Zukunft von gestern — Teil V

12. Juli 2011

Schon aufgrund der Vielzahl an ineinander wirkenden Variablen bleiben die langfristigen soziokulturellen Folgen neuer kommunikationstechnischer Entwicklungen kaum abschätzbar, auch wenn sich hin und wieder aus der Vielzahl an Zukunftserwartungen eindrucksvolle Zufallstreffer herausfiltern lassen (vgl. auch »Heute ist die Zukunft von Gestern« Teil I, II, III und VI).

Ein besonders eindrückliches Beispiel sind einige Vorhersagen aus dem Buch »The Information Machines: Their Impact on Men and the Media« (1971) des Journalisten Ben Haig Bagdikian, der im selben Jahr im Kontext der Veröffentlichung geheimer Pentagon-Papiere zum Vietnam-Krieg einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde und später die Bestseller Media Monopoly und New Media Monopoly veröffentlichte. Das Buch selbst ist heute kaum mehr zu bekommen, aber aus einem Spiegel-Artikel (1972) lassen sich seine Kernthesen extrahieren. So prognostizierte Bagdikian z.B.:

»Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wird eine neue Technologie mehr tägliche Informationen unter mehr Menschen streuen können als je zuvor in der Weltgeschichte.«

Quelle: Spiegel 1972

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Buchmarkt: 55 Thesen und 3 Szenarien

26. Juni 2011

In der Taxierung der Rückwirkungen der neuen Technologien auf die Printmedien scheint der Trend in Richtung einer hohen Thesenanzahl zu gehen (vgl. Jeff Jarvis’ 36 Thesen zur Zukunft der News-Branche). Im Juni standen nun 55 Thesen zum deutschen Buchmarkt 2025 in der Diskussion, die von Matthias Ulmer (Verleger-Ausschuss), Heinrich Riethmüller (Sortimenter-Ausschuss) und Matthias Heinrich (Ausschuss für den Zwischenbuchhandel) entwickelt wurden und deren zentrale Aussagen sich im Groben auf 5 Punkte reduzieren lassen:

  • Gedruckte Medien verlieren an Bedeutung. Insbesondere der stationäre Buchhandel muss in den nächsten 15 Jahren mit einem Rückganz von ca. 30 Prozent rechnen. Paid-Content hingegen wird einen wachsenden Anteil am Gesamtumsatz einnehmen, wobei auf diesem Feld neue Anbieter Markteinfluss gewinnen werden.
  • Gedruckte Fachbücher und Bildungsmedien verlieren erheblich an Bedeutung (und damit auch deren stationärer Vertrieb). Insbesondere in diesen Bereichen sollten Verlage daher ein erweitertes Know-How hinsichtlich Konzeption, Produktion und Distribution von elektronischem Paid-Content aufbauen.

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