6. Mai 2015
Am 1. Juni findet die durch das Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ausgerichtete Konferenz TA 15 unter der vielversprechenden Überschrift »Zukunft | Macht | Technik« in Wien statt:
Ob Pläne, Prognosen, Szenarien oder Visionen: Aussagen über die Zukunft verweisen auf die Gegenwart, ihre Potentiale und Defizite. Gleichzeitig setzen sie voraus, dass heutige Entscheidungen zukünftige Handlungsbedingungen beeinflussen können. […] Bilder von möglichen (alternativen) Zukünften sind nötig, um heute Handlungsoptionen zu entwickeln, deren mögliche Folgen zu bewerten und rationale Entscheidungen zu treffen. Gerade weil sie bereits in der Gegenwart handlungsleitend sind, können solche Bilder einerseits Konflikte auslösen, andererseits einen Beitrag zu ihrer eigenen Realisierung leisten […]. Der wechselseitige Einfluss von (imaginierten) Zukünften und der gegenwärtigen Gestaltung gesellschaftlicher und technologischer Rahmenbedingungen wird Gegenstand der TA15 sein.
Konkret geht es nach den Keynotes von Armin Grunwald und Leena Ilmola-Sheppard (siehe Programm) u.a. um die Themenfelder Technikutopien, Big Data, die Bedeutung von Zukunftsbildern für die Gegenwart, Vision Assessment und die Gegenwart der Vergangenheit (vgl. auch »Heute ist die Zukunft von Gestern«).
21. März 2015
Aus dem Online-Sammelband »Digitalisierung und Medienkonvergenz. Konsequenzen für Individuum und Gesellschaft«. IfBM, Fernuniversität in Hagen 2015.
Die Verschmelzung verschiedener Medien- und Kommunikationskanäle wurde bereits in den 1980er Jahren diskutiert und mit der Etablierung des World Wide Web ab Mitte der 1990er Jahre haben sich entsprechende Prognosen auf technischer Ebene zeitnah bestätigt. Erst mit dem Siegeszug leicht zu bedienender internetfähiger Mobile Devices ab 2007 und der Verbreitung von Breitbandanschlüssen ist das Konzept der Medienkonvergenz allerdings auch in der Alltagswirklichkeit angekommen […].
Die Abrufgeräte erscheinen zunehmend austauschbar und die technische wie inhaltliche Konvergenz der Medienformen wird zur Normalerfahrung. Dabei spricht einiges dafür, dass sich die zentralen Schnittstellen für die Kommunikation wie auch den Abruf von Medieninhalten aus dem non-proprietären World Wide Web mehr und mehr auf die geschlossenen Plattformen des mobilen Internets verlagern, die bislang von einer kleinen Zahl international dominierender Konzerne kontrolliert werden […].
Vor diesem Hintergrund werden zunächst die bis dato beobachtbaren Markt- und Machtstrukturen auf dem Feld der Mobile Apps und Devices skizziert, um daran anknüpfend die erweiterten Anforderungen an die individuelle Daten- und Informationskompetenz im Zeitalter der mobilen Medienkonvergenz zu diskutieren.
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OJ Fawahl, Flickr
15. Februar 2015
Wie letztes Jahr um diese Zeit kursiert in diesen Wochen der Foliensatz »Digital, Social & Mobile in 2015« im Web, in welchem we are social eine Vielzahl verfügbarer Daten zur globalen Webnutzung aggregiert hat. Auch wenn die Datenbasis sicherlich nicht in allen Fällen kritischen Rückfragen standhalten kann, bietet die Präsentation einen ersten Überblick zu den Nutzungsweisen in den verschiedenen Ländern. Für Deutschland kommt die Studie dabei zu folgenden Ergebnissen:
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6. Januar 2015
Die Studie Jugend, Information, (Multi-)Media (JIM) wird seit 1998 durchgeführt. Für die JIM-Studie 2014 wurden zwischen Mai und Juli 2014 rund 1.200 deutschsprachige Zielpersonen im Alter von 12 bis 19 Jahren telefonisch befragt (CATI, repräsentative Stichprobe, Grundgesamtheit: ca. 6,5 Mio.), davon 87 Prozent Schüler, 8 Prozent Auszubildende und 3 Prozent Studierende. Einige Kernpunkte:
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5. Dezember 2014
Der Begriff ›Web 2.0‹ ist seit geraumer Zeit in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen – und beschreibt je nach Kontext ganz unterschiedliche Dinge. Eine erste vielbeachtete Definition erfuhr dieser Ausdruck durch den IT-Verleger Tim O’Reilly:
»Web 2.0 is the business revolution in the computer industry caused by the move to the internet as platform, and an attempt to understand the rules for success on that new platform. Chief among those rules is this: Build applications that harness network effects to get better the more people use them.« (O’Reilly 2006, 2005)
Eingeführt wurde der Begriff an sich jedoch bereits Ende der 1990er Jahre durch die Interface-Designerin Darcy DiNucci (1999: 32) in einem Artikel zu der künftigen Entwicklung des World Wide Web bis hin zu einem Internet der Dinge:
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3. Dezember 2014
In der Reihe Stuttgarter Beiträge zur Organisations- und Innovationssoziologie ist vor einigen Tagen das Discussion Paper »Der Wandel des deutschen Videoverleihmarktes durch Digitalisierung und Internet« (Radig 2015) erschienen, das einen kompakten Überblick über die Entwicklungen im Videomarkt seit den 1970er Jahren bietet.
Seit seiner Entstehung war der Videoverleihmarkt nur selten durch stabile Phasen gekennzeichnet, da sich seine Kernakteure seit jeher mit Videopiraterie, sich verändernden Trägermedien und einem stetig wachsenden Kaufmarkt auseinandersetzen mussten. Mit dem Auftreten von Video on Demand ist nun allerdings ein weiterer einschneidender Entwicklungsschritt erfolgt: Onlinevideotheken wie Videoload, Maxdome oder zuletzt Netflix treten als neue Wettbewerber in den Markt ein, während klassische Videotheken nach und nach verdrängt werden. Stationäre Anbieter können den neuen Geschäftsmodellen aufgrund hoher Markteintrittsbarrieren kaum etwas entgegensetzen. Der derzeit boomende Onlinevideoverleih wird von neuen und vormals sektorfernen Akteuren wie etwa der Deutschen Telekom, ProSiebenSat.1, Amazon oder Apple dominiert.
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30. Oktober 2014
In der Reihe Stuttgarter Beiträge zur Organisations- und Innovationssoziologie ist ein neues Discussion Paper von Ulrich Dolata erschienen, das einen Überblick zur Marktmacht und Konkurrenz sowie zu den Expansions- und Innovationsstrategien der fünf dominierenden Internetkonzerne (Google, Apple, Amazon, Microsoft, Facebook) gibt:
Die fünf untersuchten Konzerne prägen nicht nur wesentliche Angebote und Märkte des Internets. Sie regeln als Betreiber der zentralen Infrastrukturen auch die Zugänge zum Netz, strukturieren die Kommunikationsmöglichkeiten der Nutzer und sind wesentliche Treiber des Innovationsprozesses. Nicht Dezentralisierung, Demokratisierung und Kooperation, sondern Konzentration, Kontrolle und Macht sind […] die Schlüsselprozesse und -kategorien, mit denen sich die wesentlichen Entwicklungstendenzen des (kommerziellen) Internets angemessen erfassen lassen.

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