10. Juni 2015
Mittlerweile ist er erschienen – der Sammelband zum 13. Mediensymposium in Zürich, auf dem ich u.a. auch den Anfang 2015 leider verstorbenen Kurt Imhof kennenlernen durfte, der mich in vielerlei Hinsicht tief beeindruckt hat.
Der Band trägt den Titel »Demokratisierung durch Social Media?« (Springerlink) und diskutiert nach einem pointierten Aufschlag von Kurt Imhof * entlang dieser Fragestellung vier Themenfelder:
- Politik im Web 2.0: Angebot, Nachfrage, Wirkungen (mit Beiträgen u.a. von Kurt Imhof, Alexander Haas, Gerhard Vowe, Frank Esser);
- Politische Kampagnen und politisches Marketing in den Social Networks (u.a. mit Christian Wassmer, Otfried Jarren, Manuel Wendelin, Hans-B. Brosius);
- Shitstorms und Fanpages als themenzentrierte Öffentlichkeit (mit Beiträgen u.a. von Marlis Prinzing, Uta Russmann);
- Interdependenzen zwischen Informationsjournalismus und Social Media (mit Beiträgen u.a. von Rüdiger Steinmetz, Birgit Stark, Jan-Felix Schrape, Mark Eisenegger).
* »Mythen sind wichtige Forschungsgegenstände in der Geschichtsschreibung […], sie sind elementar bei der religionssoziologischen und -ethnologischen Rekonstruktion von gemeinschaftskonstitutiven Sinnstrukturen […] und sie beschäftigen die Soziologie und Psychologie von Liebesbeziehungen, weil diese dazu neigen, den Zufall ihrer Genese als Fügung zu verklären. Problematisch in der Wissenschaft ist es allerdings, wenn Mythen keine Objekte der Forschung sind sondern diese anleiten.«
25. Mai 2015
Das Unternehmen BlackBerry, das bis 2013 unter dem Namen Research in Motion firmierte, gehörte 2007 zu den dominierenden Anbietern im Smartphone-Bereich. Heute spielt Blackberry hingegen auf dem Feld der Mobile Devices allenfalls noch eine randständige Rolle. Wie es dazu kam und was die damals für alle Beteiligten überraschende Markteinführung von Apples iPhone damit zu tun hatte, beschreibt das frisch erschienene Buch »Losing the Signal« (McNish/Silcoff) auf unterhaltsame Weise (durchaus tauglich für die entspannte Lektüre an einem lauen Sommerabend). Weiterlesen »
21. Mai 2015
Medien prägen die gesellschaftliche Kommunikation; jegliche Dienste oder Plattformen im Netz bringen in ihre technischen Spezifikationen bereits eingeschriebene Regeln, Normen bzw. Handlungsorientierungen mit und strukturieren dadurch soziales Verhalten wie Handeln. Aber sie determinieren es nicht, sondern können je nach Kontext ganz unterschiedliche Aneignung erfahren.

Diese Verschiedenheit der soziokulturellen Aneignung vor Augen zu führen ist das Ziel einer vergleichenden Studie unter der Leitung des Anthropologen Daniel Miller, der – wie es Die Zeit formuliert – »den Menschen nicht als Opfer seiner Technik […], nicht als unmündigen User, als Spielball der Großkonzerne« ansieht, sondern die Spielarten der alltäglichen Verwendung des Social Webs (und damit auch von Mobile Devices) in den verschiedenen Weltregionen untersuchen will.
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6. Mai 2015
Am 1. Juni findet die durch das Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ausgerichtete Konferenz TA 15 unter der vielversprechenden Überschrift »Zukunft | Macht | Technik« in Wien statt:
Ob Pläne, Prognosen, Szenarien oder Visionen: Aussagen über die Zukunft verweisen auf die Gegenwart, ihre Potentiale und Defizite. Gleichzeitig setzen sie voraus, dass heutige Entscheidungen zukünftige Handlungsbedingungen beeinflussen können. […] Bilder von möglichen (alternativen) Zukünften sind nötig, um heute Handlungsoptionen zu entwickeln, deren mögliche Folgen zu bewerten und rationale Entscheidungen zu treffen. Gerade weil sie bereits in der Gegenwart handlungsleitend sind, können solche Bilder einerseits Konflikte auslösen, andererseits einen Beitrag zu ihrer eigenen Realisierung leisten […]. Der wechselseitige Einfluss von (imaginierten) Zukünften und der gegenwärtigen Gestaltung gesellschaftlicher und technologischer Rahmenbedingungen wird Gegenstand der TA15 sein.
Konkret geht es nach den Keynotes von Armin Grunwald und Leena Ilmola-Sheppard (siehe Programm) u.a. um die Themenfelder Technikutopien, Big Data, die Bedeutung von Zukunftsbildern für die Gegenwart, Vision Assessment und die Gegenwart der Vergangenheit (vgl. auch »Heute ist die Zukunft von Gestern«).
21. März 2015
Aus dem Online-Sammelband »Digitalisierung und Medienkonvergenz. Konsequenzen für Individuum und Gesellschaft«. IfBM, Fernuniversität in Hagen 2015.
Die Verschmelzung verschiedener Medien- und Kommunikationskanäle wurde bereits in den 1980er Jahren diskutiert und mit der Etablierung des World Wide Web ab Mitte der 1990er Jahre haben sich entsprechende Prognosen auf technischer Ebene zeitnah bestätigt. Erst mit dem Siegeszug leicht zu bedienender internetfähiger Mobile Devices ab 2007 und der Verbreitung von Breitbandanschlüssen ist das Konzept der Medienkonvergenz allerdings auch in der Alltagswirklichkeit angekommen […].
Die Abrufgeräte erscheinen zunehmend austauschbar und die technische wie inhaltliche Konvergenz der Medienformen wird zur Normalerfahrung. Dabei spricht einiges dafür, dass sich die zentralen Schnittstellen für die Kommunikation wie auch den Abruf von Medieninhalten aus dem non-proprietären World Wide Web mehr und mehr auf die geschlossenen Plattformen des mobilen Internets verlagern, die bislang von einer kleinen Zahl international dominierender Konzerne kontrolliert werden […].
Vor diesem Hintergrund werden zunächst die bis dato beobachtbaren Markt- und Machtstrukturen auf dem Feld der Mobile Apps und Devices skizziert, um daran anknüpfend die erweiterten Anforderungen an die individuelle Daten- und Informationskompetenz im Zeitalter der mobilen Medienkonvergenz zu diskutieren.
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OJ Fawahl, Flickr
15. Februar 2015
Wie letztes Jahr um diese Zeit kursiert in diesen Wochen der Foliensatz »Digital, Social & Mobile in 2015« im Web, in welchem we are social eine Vielzahl verfügbarer Daten zur globalen Webnutzung aggregiert hat. Auch wenn die Datenbasis sicherlich nicht in allen Fällen kritischen Rückfragen standhalten kann, bietet die Präsentation einen ersten Überblick zu den Nutzungsweisen in den verschiedenen Ländern. Für Deutschland kommt die Studie dabei zu folgenden Ergebnissen:
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6. Januar 2015
Die Studie Jugend, Information, (Multi-)Media (JIM) wird seit 1998 durchgeführt. Für die JIM-Studie 2014 wurden zwischen Mai und Juli 2014 rund 1.200 deutschsprachige Zielpersonen im Alter von 12 bis 19 Jahren telefonisch befragt (CATI, repräsentative Stichprobe, Grundgesamtheit: ca. 6,5 Mio.), davon 87 Prozent Schüler, 8 Prozent Auszubildende und 3 Prozent Studierende. Einige Kernpunkte:
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