9. Juni 2016
Ende Mai ist der Sammelband »The Decentralized and Networked Future of Value Creation« erschienen, in dem sich auch der Artikel »Materializing Digital Futures« findet, den ich zusammen mit Sascha Dickel verfasst habe:
Based on two paradigmatic case studies—Web 2.0 and 3D printing—this chapter explores the semantic patterns of popular media utopias and unfolds the thesis that their continuing success is based on their multireferencial compatibility to a broad variety of sociocultural and socioeconomical discurses. Further, we discuss the ambivalences and social functions of utopian concepts in the digital realm.

Weiterlesen »
21. April 2016
Am 20. April 2016 hat die Europäische Kommission bekannt gegeben, sich verstärkt mit Googles mobilem Betriebssystem Android zu beschäftigen (siehe Factsheet).
»Die Kommission ist der vorläufigen Auffassung, dass Google eine Strategie für Mobilgeräte verfolgt, um seine beherrschende Stellung bei der allgemeinen Internetsuche zu wahren und auszubauen. Erstens wurde so erreicht, dass die Google-Suche auf den meisten in Europa verkauften Android-Geräten vorinstalliert und als Standardsuchdienst bzw. einziger Suchdienst festgelegt ist. Zweitens wird Konkurrenten auf dem Suchmaschinenmarkt auf diese Weise der Marktzugang über konkurrierende mobile Browser und Betriebssysteme versperrt. Außerdem würde den Verbrauchern durch diese Strategie geschadet, weil der Wettbewerb beschränkt und Innovationen bei Mobilgeräten gebremst werden.«
Google hat darauf sogleich mit einem Blogpost reagiert, der im Wesentlichen betont, dass Android im Kern ein Open-Source-Projekt sei:
»Our partner agreements are entirely voluntary—anyone can use Android without Google. […] Any manufacturer can then choose to load the suite of Google apps to their device and freely add other apps as well. […] We provide Android for free, and offset our costs through the revenue we generate on our Google apps and services we distribute via Android. And it’s simple and easy for users to personalize their devices and download apps on their own—including apps that directly compete with ours.«
Weite Teile des Android-Codes stehen in der Tat unter der quelloffenen Apache Licence 2.0 oder vergleichbaren Lizenzen – und insofern ist Android per definitionem ein Open-Source-Projekt. Dennoch lässt es sich keineswegs mit Vorhaben wie GNU, Apache oder dem Linux-Kernel vergleichen (siehe Tabelle). Dazu ein kleiner Auszug aus dem Buch »Open-Source-Projekte als Utopie, Methode und Innovationsstrategie« (Amazon):
Weiterlesen »
12. April 2016
Inzwischen ist der Studienbrief »Kommunikation und Partizipation im Social Web. Eine Übersicht«, den ich im Jahr 2014 für die Fernuniversität in Hagen verfasst habe, als Autorenversion auch als kostenloser Download verfügbar:

»Das Internet hat als erstes ›Universalmedium der Menschheitsgeschichte‹ (Holland 1997) bereits in den 1990er Jahren eine breite sozialwissenschaftliche Debatte zu seinen soziokulturellen wie -ökonomischen Rückwirkungen angestoßen und das sogenannte ›Web 2.0‹ hat entsprechende Diskussionen ab 2005 weiter befördert.
Mit Blick auf die damit verbundenen, teilweise sehr weitreichenden Zukunftsvorstellungen die Übersicht zu behalten sowie zwischen tatsächlich gegebenen Trends und hochfliegenden Prophetien zu unterscheiden, erscheint allerdings nicht immer einfach […].
Eine kleine Navigationshilfe zur weiteren Beschäftigung mit dem gesellschaftlichen Wandel, der durch die Onlinetechnologien angestoßen worden ist, bietet dieser Studienbrief, der seinen Schwerpunkt auf die langfristigen Transformationsdynamiken legt, die aus den neuen Kommunikationsweisen im Netz resultieren. Der Band will einen kontextorientierten Überblick zum Social Web als soziotechnisches Phänomen vermitteln, das durch das Ineinanderwirken vielfältiger gesellschaftlicher sowie technologischer Einflussfaktoren geprägt ist, und führt Schritt für Schritt in die damit verbundenen Diskurszusammenhänge ein. […]«
25. März 2016
Im kommenden Sommersemster führt die Stuttgarter Organisations- und Innovationssoziologie eine Veranstaltungsreihe zum Thema »Kollektivität – Öffentlichkeit – Internet« durch. Mit dabei sind diesmal Sebastian Haunss (Bremen), Marc Mölders (Bielefeld), Simon Teune (Berlin) und Christian Papsdorf (Chemnitz).

12. März 2016
Dem derzeitigen ›4.0‹-Trend folgend hat Dirk Baecker unlängst in seinem lesens- wie diskussionswerten Essay »Oszillation 4.0« (auf dem jungen sozialwissenschaftlichen Nachrichtenportal Soziopolis) die Mediengeschichte neu aufgerollt und – wie der Titel schon sagt – entlang des Begriffs der ›Oszillation‹ in 4 Phasen gegliedert:
Weiterlesen »
2. Februar 2016
Das SOI Discussion Paper 2015-2 ist nun in aktualisierter und erweiterter Form als Buch erschienen und kann über die üblichen Kanäle (z.B. Amazon, VWH) bestellt werden:

Schrape, Jan-Felix (2016):
Open-Source-Projekte als Utopie, Methode und Innovationsstrategie. Historische Entwicklung – sozioökonomische Kontexte – Typologie.
Glückstadt: Hülsbusch.
Weiterlesen »
24. Januar 2016
Steve Ballmer, 2000 bis 2014 CEO des Unternehmens Microsoft (das gemessen am Jahresumsatz mit Software nach wie vor führend auf seinem Feld ist – vgl. SOI DP 2015/2: 22), gab im April 2007 in einem Interview mit der USA Today zu Protokoll:
»Q: People get passionate when Apple comes out with something new — the iPhone; of course, the iPod. Is that something that you’d want them to feel about Microsoft?
Ballmer: It’s sort of a funny question. Would I trade 96% of the market for 4% of the market? (Laughter.) I want to have products that appeal to everybody. Now we’ll get a chance to go through this again in phones and music players. There’s no chance that the iPhone is going to get any significant market share. No chance. It’s a $500 subsidized item. They may make a lot of money. But if you actually take a look at the 1.3 billion phones that get sold, I’d prefer to have our software in 60% or 70% or 80% of them, than I would to have 2% or 3%, which is what Apple might get.
In the case of music, Apple got out early. They were the first to really recognize that you couldn’t just think about the device and all the pieces separately. Bravo. Credit that to Steve (Jobs) and Apple. They did a nice job. But it’s not like we’re at the end of the line of innovation that’s going to come in the way people listen to music, watch videos, etc. I’ll bet our ads will be less edgy. But my 85-year-old uncle probably will never own an iPod, and I hope we’ll get him to own a Zune.«*
* Der Zune war ein MP3-Player von Microsoft, der 2006 auf den US-amerikanischen Markt kam. Seine Entwicklung wurde 2011 eingestellt.
1 Kommentar