22. Januar 2013
Mit Blog-Charts ist das so eine Sache, deshalb sind auch die Ergebnisse der Virato-Blog-Charts 2012 (Mai-Dezember) mit Vorsicht zu genießen. Dennoch aber können sie als ein Gradmesser unter vielen herangezogen werden – zumal die Unterscheidung zwischen ›Total SM‹ (höchste Social-Media-Reichweite insgesamt) und ›Social Media Quotient‹ (höchste Social-Media-Reichweite pro Artikel) vielversprechend erscheint:
Weiterlesen »
1 Kommentar
9. Januar 2013
In der Internet-Wochenzeitung Kontext (Samstags als Beilage der Westausgabe der taz) prognostizierte Thomas Rothschild vor einigen Tagen unter dem Titel »Das Ende der Zeitung« wieder mal den schleichenden Tod des professionellen Journalismus:
»Die unbequeme Wahrheit, die niemand hören will, lautet: Der Journalismus als ein bezahlter Beruf wird mit großer Wahrscheinlichkeit aussterben. […] Blogs beweisen ja, dass es Laien gibt, die nicht schlechter schreiben als professionelle Kritiker, zumal eine Entprofessionalisierung unter den bestallten Journalisten längst stattgefunden hat.
[…] Wie Heimwerker mithilfe der Baumärkte die professionellen Handwerker von einst, so werden Amateurschreiber Journalisten ersetzen, die ja schon bisher nur in Ausnahmefällen eine einschlägige Ausbildung hatten. […] Den Journalismus als Beruf hat es nicht immer schon gegeben, und auch andere Berufe sind verschwunden: die Weber, die Heizer, die Küfer, die Setzer, die Henker zum Beispiel. Den Schaffner in der Straßenbahn ersetzt ein Automat ebenso wie den Kaffeesieder im Kaffeehaus […].
[…] Warum sollten ausgerechnet Zeitungen und Journalisten überleben? Weil wir es uns wünschen? Das Wünschen hat schon lange nicht mehr geholfen. Vielleicht früher einmal, als es noch keine Zeitung gab.«

Damit recycelt der Autor eine These, die seit Aufkommen des Internet in aller Regelmäßigkeit vertreten wird (vgl. kritisch schon: Telepolis 2001), aber auch gemessen an den Kommentaren zum Artikel wohl doch langsam an Überzeugungskraft verliert und differenzierteren Sichtweisen weicht. Dazu ein kleiner Ausschnitt aus »Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien« (Berlin: 2013, S. 23ff.):
Weiterlesen »
1 Kommentar
9. November 2012
Aus: Wiederkehrende Erwartungen (Amazon |Fachverlag Werner Hülsbusch).
Tim Berners-Lee fokussierte in »Information Management: A Proposal« mit Blick auf das CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire) zunächst auf ein typisches Problem größerer Forschungseinrichtungen und Unternehmen:
»The actual observed working structure of the organisation is a multiply connected ‚web‘ whose interconnections evolve with time. […] A problem, however, is the high turnover of people. When two years is a typical length of stay, information is constantly being lost. The introduction of the new people demands a fair amount of their time and that of others […].«
Das CERN verfügte zwar über ein Dokumentationssystem, aber dieses System war hierarchisch bzw. ›baumartig‹ organisiert und konnte daher die gegebenen vielfältigen Verweiszusammenhänge zwischen Menschen, Projekten, Dokumenten oder Konzepten nicht auf natürliche Weise abbilden, zumal die Nutzer hinreichend mit der Struktur des Systems vertraut sein mussten, um zeitnah an die gewünschten Informationen zu gelangen.
Weiterlesen »
1 Kommentar
25. September 2012
Das Statistische Bundesamt erstellt seit den 1990er Jahren keinen Gesamtüberblick mehr zu den Umsatz-, Betriebs- und Beschäftigtenzahlen bzw. Besitzverhältnissen in der deutschen Medienlandschaft. Die Frage »Wer beherrscht die Medien?« lässt sich also nur durch die Aggregation von Branchenerhebungen und Einzelbetrachtungen beantworten, wie sie etwa Gert Hautsch in seinen Aktuellen Quartalsberichten zur Entwicklung der Medienwirtschaft regelmäßig durchführt.
Eine schnelle, hilfreiche Übersicht mit weiterführenden Quellen zum deutschen, europäischen und US-amerikanischen Medienmarkt bietet überdies die seit 2007 abrufbare kostenfreie Mediendatenbank des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM), das 2005 als unabhängige Forschungseinrichtung in Berlin gegründet wurde. Neben zahlreichen Rankings (z.B. größte deutsche und internationale Medienkonzerne) listet die Datenbank ökonomische Basisdaten (z.B. Umsatz, Gewinn, Geschäftsbereiche) und aktuelle Nachrichten zu den führenden Konzernen und Unternehmen (z.B. Umsatz, Gewinn, Geschäftsbereiche, Beteiligungen etc.) auf.

14. August 2012
»[…] reliability through simplicity, […] maximum synergy between hardware and software, […] companies will be out to imitate, […] will increase Apple’s reputation in the market, […] excited about the great games« – all diese Ausführungen ließen sich auch auf Apples neuere iOS-Produkte beziehen, sind aber einem Byte-Review (via modernmechanix) des ersten Macintosh-Computers aus dem Jahre 1984 entnommen, was für eine gewisse Kontinuität in Apples Produktentscheidungen spricht.
Der Autor des Artikels schloss indes mit einer Vermutung, die sich für das PC-Geschäft kaum, wohl aber für den heutigen Smartphone- (iPhone) und Tablet-Markt (iPad) bewahrheiten sollte: »in fact, to some people Apple will be as synonymous with the phrase ›personal computer‹ […] The Macintosh brings us one step closer to the ideal of computer as appliance.« Im selben Heft findet sich ein Interview mit dem Macintosh-Team, in welchem sich auch einige ›klassische‹ Steve-Jobs-Passagen finden: Weiterlesen »
19. Juli 2012
Dem Reuters Institute Digital News Report 2012 zufolge unterscheiden sich deutsche Nachrichtenleser wesentlich von amerikanischen, dänischen, britischen oder französischen News-Konsumenten: Nicht nur griffen die Befragten hierzulande häufiger auf Print-Produkte und seltener auf Online-News-Angebote zurück als in den anderen untersuchten Ländern; auch der tägliche Zugriff auf Nachrichten insgesamt ist in der BRD anscheinend verbreiteter als in den USA, UK oder Frankreich.

Weiterlesen »
30. Mai 2012
Stephan Weichert, Leif Kramp, Roman Przibylla und Simone Jung haben bereits Ende März im Auftrag der Friedrich Ebert Stiftung den »Innovationsreport Journalismus« veröffentlicht. Kern der Studie bildet eine Umfrage unter 1.115 deutschsprachigen Experten aus Journalismus, Verlagssektor, Rundfunk sowie Medien- und Kommunikationsforschung, die Mitte 2011 zu den Rückwirkungen des gegenwärtigen sozioökonomischen bzw. -technischen Wandels auf den Journalismus befragt wurden.
Darüber hinaus gibt das kostenfreie E-Book (PDF) Auskunft über identifizierbare Innovationsfelder im deutschsprachigen Journalismus sowie über journalistische Neuerungen und Experimentierflächen in den USA, Großbritannien und Frankreich.

Mike Greenly, »planet earth’s first interactive electronic journalist« (Quelle: TIME 1985, modernmechanix)
Weiterlesen »