Kurz notiert: Rezension zu »Digitale Transformation« (4)

1. November 2022

In der Zeitschrift mediendiskurs 26/4/2022 wird der von mir verfasste Einführungsband »Digitale Transformation« (2021) wie folgt besprochen:

»Schrape gelingt es, die Aspekte der digitalen Transformation ausführlich zu strukturieren und zu diskutieren. Zahlreiche Beispiele veranschaulichen seine Ausführungen. Auch wenn seine Überlegungen auf die Entwicklungen in der westlichen Welt beschränkt bleiben, wie er selbst kritisch anmerkt, zeigt das Buch doch, von welchen Ambivalenzen die digitale Transformation gekennzeichnet ist. Damit bietet es genügend Argumente, um sowohl den Apologeten als auch den Apokalyptikern der Digitalisierung entgegenzutreten. In einer Empörungsgesellschaft sind Bücher wie dieses, das aktuelle Phänomene nüchtern beschreibt und analysiert, für Diskussionen in den verschiedenen Öffentlichkeitsarenen unverzichtbar.«


Querverweis: »Metaverse through the prism of power and addiction«

30. Oktober 2022

Der Belgrader Digitalisierungsforscher Ljubisa Bojic hat im European Journal of Futures Research einen ordnenden und mitunter auch spekulativen Artikel zu den Forschungsperspektiven zu Mark Zuckerbergs Vision eines aufkommenden ›Metaverse‹ veröffentlicht (»Metaverse through the prism of power and addiction«):

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Splitter: JIMplus 2022 – Fake News und Hatespeech im Alltag von Jugendlichen

12. Oktober 2022

Im Sommer ist die ergänzende JIMplus-Studie 2022 erschienen. In einer qualitativen (n=36) und quantitativen (n=1060) Untersuchung wurde zwischen April und Juni das Informationsverhalten von Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren in Deutschland sowie ihr Umgang mit Fake News und Hatespeech beobachtet. Drei Kernergebnisse:

  • Tagesaktuelle Nachrichten werden häufig zufällig wahrgenommen, vor allen Dingen über »Gespräche in der Peergroup, gefolgt von algorithmusgesteuerten Vorschlägen (wie z.B. YouTube, TikTok, Instagram) und dem klassischen Fernsehen«. Dabei werden primär Themen als relevant bewertet, die einen Einfluss auf die eigene Lebenswelt haben.
  • Der Wahrheitsgehalt einer Nachricht wird vor allen Dingen danach geprüft, ob andere Quellen auch darüber berichten; »Ignorieren ist die verbreitetste Handlungsstrategie«.
  • Die Mehrheit der Befragten hat schon Hatespeech wahrgenommen (oft »gegen Sexualität der Menschen allgemein«, »dem äußeren Erscheinungsbild einer Person«). Auch Hatespeech »wird im öffentlichen Kontext vor allem ignoriert«.

Digitalisierung, Technik, Innovation @ DGS-Kongress 2022

12. September 2022

Die Liste der Veranstaltungen im Rahmen des 41. DGS-Kongresses in Bielefeld (»Polarisierte Welten«) ist lang und deckt mehr oder minder das gesamte Spektrum der soziologischen Forschung ab. Zu den Themen Digitalisierung, Technik und Innovation finden sich diesmal u.a. folgende Sessions im Programm:

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Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung (3. Auflage)

28. August 2022

Das Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung, (3. Auflage, Hg. von Nina Baur und Jörg Blasius) findet sich nun auf SpringerLink.

Das Handbuch vergleicht systematisch Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich Problemen, Prinzipien, Vorgehensweisen, Standards und Gütekriterien für verschiedene qualitative und quantitative Methoden der Sozialforschung. Um diese Fragen zu beantworten, diskutieren ausgewiesene Experten in 122 Beiträgen den aktuellen Stand der Forschung und bieten Forschenden, Lehrenden und Studierenden einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Methoden der empirischen Sozialforschung. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Datenerhebung, also auf digitalen Methoden, standardisierten und offenen Befragungen, sowie zahlreichen anderen aktuell verwendeten Datentypen.

In dem Teilbereich »Digitale Methoden« findet sich auch der aktualisierte Beitrag von Jasmin Siri und mir mit dem Titel »Facebook und andere soziale Medien«.

Das Social Web bietet […] vorderhand einen gewaltigen Pool an mehr oder minder unkompliziert verfügbaren Daten und Inhalten, die durch die Forschenden nicht mehr in klassischer Manier erhoben werden müssen. Schon aus dieser schieren Disponibilität ergeben sich allerdings eine Vielzahl an Herausforderungen – von der Problematik der Datenauswahl über Fragen der Reliabilität bis hin zu Problemen der Repräsentativität und Generalisierbarkeit sowie der Zeitstabilität der Medien selbst. Darüber hinaus resultieren aus den vielfältigen Mischformen zwischen privater und öffentlicher Kommunikation im Social Web bzw. der Multiplizität technisch vermittelter Öffentlichkeiten, der je nach Plattform divergenten Medienlogiken und der nutzungspraktischen Verschränkung unterschiedlicher Medien- und Kommunikationskanäle eine Vielzahl weiterer Problemstellungen […].