Heute ist die Zukunft von gestern VIII: »Fernlesen mit Bildschirmtext«

22. Juni 2012

Der Bildschirmtext konnte sich hierzulande in den 1980er Jahren bekanntlich nicht durchsetzen (trotz entsprechender Werbekampagnen). Anfang der 1980er Jahre aber waren die mit dem neuen Medium verknüpften Erwartungen überaus weitreichend – und nicht wenige Beobachter sahen den »Abschied von Druck und Papier« in denkbare Nähe rücken (vgl. kritisch: Spiegel 32/1980).

Der Bildschimtext als Bestandteil der »Heimkommunikationszentrale«
der 1980er Jahre (Quelle: Reichardt 1981: 99)

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Exmatrikuliert: Tschüss, StudiVZ!

10. Juni 2012

Update 11.6.: Das wars wohl endgültig – Meedia, Spiegel, Basic Thinking u.v.a. berichten.

Schon häufig wurde über das Ende der VZ-Netzwerke spekuliert (z.B. auf wannstirbtstudivz.net) und nun scheint ist es tatsächlich bald soweit zu sein: Medienberichte über Entlassungen bei der VZ-Gruppe machen die Runde (vgl. z.B. Horizont, SZ) und in Sachen Nutzerzahlen rutschen studiVZ, schülerVZ und meinVZ schon seit gut zwei Jahren zunehmend in den Bereich der Bedeutungslosigkeit.

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Querverweis: Medienwandel und Journalismus

30. Mai 2012

Stephan Weichert, Leif Kramp, Roman Przibylla und Simone Jung haben bereits Ende März im Auftrag der Friedrich Ebert Stiftung den »Innovationsreport Journalismus« veröffentlicht. Kern der Studie bildet eine Umfrage unter 1.115 deutschsprachigen Experten aus Journalismus, Verlagssektor, Rundfunk sowie Medien- und Kommunikationsforschung, die Mitte 2011 zu den Rückwirkungen des gegenwärtigen sozioökonomischen bzw. -technischen Wandels auf den Journalismus befragt wurden.

Darüber hinaus gibt das kostenfreie E-Book (PDF) Auskunft über identifizierbare Innovationsfelder im deutschsprachigen Journalismus sowie über journalistische Neuerungen und Experimentierflächen in den USA, Großbritannien und Frankreich.

Mike Greenly, »planet earth’s first interactive electronic journalist« (Quelle: TIME 1985, modernmechanix)

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Social Networks: Aktive Nutzung und Motivation

20. Mai 2012

Der Branchenverband BITKOM hat eine neue Studie zur Nutzung von Social Networks in Deutschland herausgegeben. Die In-Home-Befragung (TV/PC) ist dem Anspruch nach repräsentativ und reflektiert die Selbstauskünfte von 1023 Befragten Ende 2011. Einige Kernergebnisse finden sich in komprimierter Form in folgender Grafik:

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Metered Paywalls: Über die Absicht, digitale Mauern zu errichten

30. April 2012

Ein Ende der Kostenloskultur im Netz ist kaum in Sicht (auch wenn es schon allzu oft angekündigt wurde) und nicht nur hierzulande tun sich die etablierten journalistischen Anbieter schwer, belastbare Erlösmodelle für ihren Online-Content zu finden. Wie eine erfolgreiche Online-Strategie für Printmedien aussehen kann, zeigt indes die New York Times mit ihrem Modell einer »metered paywall«: Seit Ende März 2011 kann auf die Online-Ausgabe der Zeitung nur noch eingeschränkt kostenfrei zugegriffen werden. Nicht-Abonnenten konnten bis April 2012 bis zu 20 Artikel pro Monat abrufen und wurden danach aufgefordert, ein Abonnement abzuschließen. Mittlerweile wurde der freie Zugriff auf 10 Artikel pro Monat eingeschränkt.

Seit der Einführung dieser mehrstufigen bzw. weichen Paywall vor gut einem Jahr konnte die New York Times über 455.000 neue Abonnenten gewinnen und einen Einnahmenzuwachs sowohl im Online- als auch im Printbereich verzeichnen. Nach Aussage des stellvertretenden NYT-Vorsitzenden Michael Golden hatte das Modell überdies keine messbaren Auswirkungen auf den Anzeigenverkauf, der seines Erachtens 2011 aus anderen Gründen zurückging.

Angesichts dieser positiven Nachrichten planen nun auch europäische Anbieter (z.B. NZZ, WAZ-Gruppe), ähnliche Schranken zu errichten, die Nicht-Abonnenten nur noch einen sehr selektiven Blick auf die jeweiligen journalistischen Inhalte lassen. Und spätestens nach einem Bericht auf dem Branchenportal Meedia über mutmaßlich ähnliche Pläne für Spiegel Online, diskutiert die ganze Branche über Sinn und Unsinn des digitalen Mauerbaus (vgl. z.B. Berichte auf/in Horizont, YOUdaz, kress).

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Print vs. Online: Bleibt alles anders?

7. April 2012

Mit Blick auf die Zahlen des State of the News Media Report 2012 für die USA scheint es schleichend, aber unausweichlich näher zu rücken: Das Ende der Printmedien, wie wir sie kennen (vgl. nachfolgende Abbildung). Die daran anknüpfende Frage lautet freilich: Ist dies für die betroffenen Sektoren zwangsläufig als negativ zu bewerten? Martin Eiermann meint: Nein – »Wir brauchen Medien, keine Zeitungen« (A. s.u.).

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Splitter: AGOF Mobile Facts 2011

15. März 2012

Die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF), ein Zusammenschluss von deutschen Online-Vermarktern, hat diese Woche ihre Studie Mobile Facts 2011 veröffentlicht, welche auf einer CATI-Telefon-Befragung, einer Panelbefragung und technischen Messungen beruht (Basis: 23.515 Fälle in D.). In dieser Untersuchung führen bild.de und spiegel.de das Ranking der mobilen Websites mit Monatsreichweiten von  2,8 bzw. 1,7 Mio. Unique Visitors an, während im Bereich der Apps die Angebote von TV Spielfilm und radio.de führend sind. Zu beachten bleibt allerdings, dass in der Studie lediglich die Angebote der 11 beobachteten Vermarkter reflektiert werden, weshalb u.a. semiprofessionelle und internationale Angebote nicht berücksichtigt werden.

Interessanter als die reinen Ranglisten sind denn auch die allgemeinen, repräsentativ erhobenen Daten zur Mobile-Nutzung: Von ca. 70 Mio. Menschen (deutschsprachige Wohnbevölkerung über 14 Jahre) nutzten 2011 rund 61 Mio. ein Handy und rund 17 Mio. nutzten Mobile Apps bzw. ein Smartphone für den Internetzugriff (2010: ca. 11 Mio.). Tendenziell waren diese Mobile User eher männlich, unter 50 Jahre alt, formal höher gebildet und finanziell wohlhabend. Über 70 Prozent nutzten das Mobile Web eher zusätzlich zum stationären Internet und ca. 13 Prozent eher anstatt dessen. Nach Telefonieren und SMS wurde das Smartphone von den Mobile Usern primär für das Lesen von Nachrichten, E-Mails, soziale Netzwerke oder zum Musik-Hören genutzt.