GfK-Studie: »Nachhaltigkeit« wird mehr und mehr Teil des allgemeinen Wortschatzes

20. Oktober 2013

Neulich hat ein erst kürzlich erworbener elektronischer Milchaufschäumer den Geist aufgegeben, der in unserer Küche direkt neben einer 1979 gebauten Turmix TX 10 Espressomaschine stand, die nach wie vor annehmbaren Kaffee produziert. Indessen berichtet das neben der Tasse auf dem Tisch liegende Sonntagsblatt wieder einmal über ›geplante Obsoleszenz‹, also über Produkte mit (mutmaßlich) integriertem Verfallsdatum. Passend dazu kommt eine aktuelle GfK-Studie zu dem Schluss, dass mittlerweile 83 Prozent der Deutschen etwas mit dem Begriff »Nachhaltigkeit« anfangen können (2012: 77 Prozent) und viele der Befragten neben umweltbewusstem Handeln im Allgemeinen damit auch die Langlebigkeit von Produkten verbinden.

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Querverweis: »Anonymous in Context«

16. Oktober 2013

Wer steckt hinter Anonymous? Welche Koordinations- und Organisationsstrukturen herrschen vor? Welche Chancen und Risiken gehen mit diesem Protestkollektiv und seinen Aktionen einher? Einige Antworten bietet ein jüngst erschienenes Papier von Gabriella Coleman mit dem Titel »Anonymous in Context. The Politics and Power behind the Mask«, das die Formierung und Entwicklung von Anonymous seit 2005 nachzeichnet und die damit verknüpften soziopolitischen Rückwirkungen diskutiert. Coleman kommt dabei zu folgendem Schluss:

»Due to its lack of transparency, labyrinthine sociology and bountiful secrecy, Anonymous may not be the best model for democracy; in a few instances, operations creep uncomfortably close to vigilantism. It has, however, also revealed current impasses and limits to democracy, the sort of critique offered by Anonymous is an essential feature of the democratic process. […] By unpredictably fusing conventional activism with transgression and tricksterism, Anonymous has captured the attention of a diverse cornucopia of admirers and skeptics. Many are watching, recognizing the power of the mask as a potential force to unmask corruption, hypocrisy, and state and corporate secrecy.«


Huffington Post Deutschland: The American Way?

10. Oktober 2013

Heute startet The Huffington Post ihr deutschsprachiges Angebot in Kooperation mit der Tomorrow Focus AG. Mit dabei: Cherno Jobatey als ›Editorial Director‹ (!?). Wird die deutsche Huffington Post ähnlich erfolgreich werden wie ihr amerikanisches Pendant, das laut State of the News Media Report 2013 in den USA seit Jahren zu den meist aufgerufenen Nachrichtenseiten im Web zählt? Wird sie der bislang vermisste Aggregations- und Knotenpunkt der deutschsprachigen Blogosphäre? Wie wird ihr Geschäftsmodell hierzulande ankommen? Wird sie sich politisch tendenziell linksliberal oder doch eher konservativ positionieren?

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Status Quo: E-Books in der BRD

4. Oktober 2013

E-Books sind – zumindest als Nischenprodukt – seit geraumer Zeit auch in Deutschland angekommen. Gleichzeitig aber zeigt sich mit Blick auf Studien aus diesem Jahr, dass die damit verbundenen Marktverschiebungen keinem radikalen Bruch gleichen, sondern sich eher graduell und sukzessive vollziehen, zumal sich die Buchkultur hierzulande deutlich von der Situation in den USA unterscheidet.

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Update: Programm der 10. Jahrestagung der Nachwuchsgruppe Umweltsoziologie

24. September 2013

Update: Das Programm wurde nochmals aktualisiert.

Die Nachwuchsgruppe Umweltsoziologie (NGU) feiert 10jähriges Jubiläum – und freut sich auf ihre diesjährige Jahrestagung, die (in Anlehnung an Karl Popper) den Titel »Die ökologische Gesellschaft und ihre Feinde« trägt und am 26. und 27. September in Flensburg stattfinden wird. Gefördert wird die Tagung durch die Universität Flensburg sowie der Sektion Umweltsoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.

Nach gegenwärtigem Stand rund 45 Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer werden sich bei der 10. NGU-Jahrestagung mit den Charakteristika einer ökologisch nachhaltig organisierten Gesellschaft sowie mit den gesellschaftlichen Faktoren und Gegenkräften beschäftigen, die dem Übergang in eine nachhaltige Zukunft entgegenstehen. Dabei stehen sowohl theoretische Zugriffsweisen, ethische Herausforderungen, Fallbeispiele und Projekte, aber auch Gegenkräfte und Barrieren sowie dialektische Perspektiven im Zentrum der Diskussion. Interessierte Zuhörerinnen und -hörer sind herzlich eingeladen!

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Wahlprogramme: Universität und Wissenschaft

20. September 2013

Die Bundestagswahl 2013 steht unübersehbar kurz bevor: Handelsketten und Versicherungen geben ihren Kunden ungefragt Entscheidungshilfen, an jeder Kreuzung schlagen Flaneuren und Berufspendlern die an Schlichtheit kaum zu überbietenden Wahlwerbeplakate aller Couleur entgegen – und gedankenstrich.org listet im Folgenden die Hauptaussagen zu Universität und Wissenschaft* auf, die sich in den einzelnen Wahlprogrammen der nach aktuellen Umfragen meist präferierten Parteien finden lassen (die AfD bietet kein ausformuliertes Programm an).
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Querverweis: Soziologie und Öffentlichkeit

15. September 2013

In der Soziologischen Revue 36(3) findet sich ein Essay von Ralf M. Damitz zum Verhältnis von Soziologie und Öffentlichkeit, das u.a mit Rekurs auf Michael Burawoy (»public sociology«), Fran Osreckis Buch »Die Diagnosegesellschaft« (2011), Annette Treibels und Stefan Selkes Artikel »Soziologie für die Öffentlichkeit« sowie meinen Beitrag zur »›Markenidentität‹ der Soziologie« die Frage diskutiert, was künftig »Zuschnitt und Intention soziologischer Erzählungen« sein kann und sollte:

»Hat unser Fach soziologische Erzählungen zu bieten, die es einer interessierten Öffentlichkeit erlauben, die Gesellschaft, in der wir leben, ein Stück weit les-, versteh- und vielleicht sogar handhabbarer zu machen?«

»Welches sind brennende Fragen, zu denen öffentliche Soziologie heute ihren Beitrag leisten kann? […] Haben ausgerechnet SoziologInnen wenig Ahnung von den Problemen ihrer Gesellschaft?«

»C. Wright Mills […] empfahl, die Formen individuellen Unbehagens, die typischerweise in Epochen sozialen Wandels entstehen, zum Ausgangspunkt der soziologischen Bemühung zu machen. Warum sollten Soziologen den Bedarf an öffentlicher Deutung und Erklärung solcher Phänomene Journalisten und allerlei fachfremden Intellektuellen überlassen?«