ARD/ZDF-Medienstudie 2024

17. September 2024

In der Ära der digitalen Medienkonvergenz hat die ARD/ZDF-Forschungskommission das Richtige getan und die seit Mitte der 1960er-Jahre erhobene Langzeitstudie Massenkommunikation und die seit 1997 erhobene ARD/ZDF-Onlinestudie zusammengelegt. Damit finden sich umfangreiche repräsentative Daten zum Wandel der Mediennutzung in Deutschland künftig gesammelt in der ARD/ZDF-Medienstudie, die vermutlich auch in den kommenden Jahren zum Herbstbeginn publiziert wird. Die Ergebnisse der Studien seit 1997 finden sich im Archiv der angeschlossenen Fachzeitschrift Media Perspektiven.

Die aus Langfristperspektive eher weniger überraschenden Ergebnisse der 2024er-Studie (Erhebungszeitraum: Februar bis Mai 2024) finden sich hier:

Darüber hinaus sind in den Media Perspektiven eine Reihe an Artikeln zur Medienstudie erschienen. Hier eine Auswahl:

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Digitalisierung der Arbeitswelten

6. September 2024

In diesen Tagen ist der Sammelband »Digitalisierung der Arbeitswelten« (Open Access) erschienen, der die Erträge der ersten Phase des gleichnamigen DFG Schwerpunktprogramms 2267 zusammenfasst.

Der Band möchte »die Digitalisierung als ›systemische Transformation‹ beschreiben und aufzeigen, inwiefern diese alle institutionellen Systeme der Arbeitsgesellschaft grundlegend und nachhaltig verändern kann« (28). »Durchdringung, Verfügbarmachung und Verselbstständigung stellen die hierfür identifizierten allgemeinen Bewegungsdynamiken dar […], die eine Multi-Dimensionalität des Transformationsprozesses sowie die historisch-soziale Vorbereitung und Einordnung soziotechnischen Wandels berücksichtigen« (564):

»Während die Durchdringung der sozialen Wirklichkeit neue Formen und Intensitäten des Zugriffs auf soziale Prozesse, Menschen und ihre Handlungen sowie eine digitale Allgegenwärtigkeit betont, hebt die Verfügbarmachung die Möglichkeiten des Zugriffs (Zugang, Eigentum, Transparenz, Kontrolle) auf Ressourcen aller Art (Infrastrukturen, Informationen, Dinge, Arbeitskräfte) hervor. Die Verselbstständigung wiederum zielt auf die Tatsache, dass sich durch Digitalisierung Entitäten aus bisherigen Verkoppelungen lösen und unabhängig voneinander werden können. Entscheidend für ein umfassendes Verständnis der digitalen Transformation ist es, diese drei Bewegungsdynamiken nicht als rein technikgetriebene Entwicklungen zu begreifen. Vielmehr werden sie auf unterschiedlichen Ebenen im Zusammenwirken technischer und sozialer Ermöglichung und Begrenzung diskursiv und sozial ausgehandelt und gesellschaftlich bewältigt (vgl. Schrape 2021; Pfeiffer und Schrape 2023). Auch handelt es sich keineswegs um lineare Prozesse, sondern sind mit vielfältigen und auch digitalisierungsspezifisch neuen Widersprüchen und gegenläufigen Dynamiken verbunden.«