16. Juli 2018
In der aktuellen TATuP – Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis findet sich eine Rezension von Maximilian Roßmann zu den Büchern »Kollektivität und Macht im Internet« sowie »Collectivity and Power on the Internet« von Ulrich Dolata und mir. Roßmann kommt dabei zu folgendem Schluss:
»Das Buch liest sich einerseits als gelungene Erklärung von Macht und Kollektivität im Internet entlang der Co-Evolution von Open-Source-Projekten und Plattformanbietern. Es mag durchaus überraschen, dass all die großen Open-Source-Projekte klassische Organisationsformen teilen und in ökonomischer Abhängigkeit zu den Internet-Riesen existieren. […] Andererseits taugt das Buch auch als praktische Einführung in die problemorientierte Forschungsheuristik des akteurszentrierten Institutionalismus. Hervorzuheben ist die Kritik am Technik-Determinismus der Digital-Utopien […]. Die Ausgangspunkte und die Typologie des Buches zeigen sich jedenfalls äußerst vielversprechend für eine zeitgemäße und problemorientierte Technikgeneseforschung, die Bedingungen digitaler Welten ernst nimmt ohne davon geblendet zu sein.«
13. Juli 2018
Im Juli 2018 ist das HBS Working Paper Forschungsförderung 87 mit dem Titel »Plattformökonomie und Erwerbsarbeit. Auswirkungen algorithmischer Arbeitskoordination – das Beispiel Foodora« von Jasmin Schreyer und mir erschienen. Der Klappentext:
Die plattformbasierte ›Sharing Economy‹ mit ihren ambivalenten Effekten auf die Arbeitswelt gerät zunehmend in den Blickpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Das vorliegende Papier befasst sich mit den Potentialen und Risiken intermediärer Plattformen sowie algorithmischer Koordination für die Strukturierung und die Bedingungen von Erwerbsarbeit. Zunächst arbeiten wir allgemeine Organisationsprinzipien und Funktionsweisen onlinezentrierter Plattformunternehmen heraus. Daran anknüpfend beleuchten wir am Beispiel des Unternehmens Foodora bis dato beobachtbare Dynamiken und Rückwirkungen plattformbasierter Arbeitskoordination.
9. Juli 2018
Nachfolgend Ausschnitte aus einem im Herbst erscheinenden Diskussionspapier zu offenen Werkstätten und Collaborative Commons (Projektkontext) — Teil 1 von 3:
Ein wesentlicher Ausgangspunkt für die Idee einer modernen Do-it-yourself-Kultur besteht in dem ab 1968 erschienen Whole Earth Catalog, der als eines der Zentralorgane der kalifornischen Gegenkultur der späten 1960er-Jahre gilt […]. Der Katalog definierte sich als »evaluation and access device« für Werkzeuge und technische Hilfsmittel und propagierte als Gegenreaktion auf die zunehmende industrielle Arbeitsteilung sowie politische bzw. ökonomische Zentralisierung eine Rückbesinnung auf Praktiken der individuellen und dezentralen Produktherstellung:
»So far, remotely done power and glory—as via government, big business, formal education, church—has succeeded to the point where gross defects obscure actual gains. In response to this dilemma and to these gains a realm of intimate, personal power is developing—power of the individual to conduct his own education, find his own inspiration, shape his own environment, and share his adventure with whoever is interested. Tools that aid this process are sought and promoted by the WHOLE EARTH CATALOG.« (Brand 1968: 2)
Bildquelle: Nicolás Boullosa, Flickr (https://www.flickr.com/photos/faircompanies/14628349513/)
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