GfK-Studie: »Nachhaltigkeit« wird mehr und mehr Teil des allgemeinen Wortschatzes
20. Oktober 2013Neulich hat ein erst kürzlich erworbener elektronischer Milchaufschäumer den Geist aufgegeben, der in unserer Küche direkt neben einer 1979 gebauten Turmix TX 10 Espressomaschine stand, die nach wie vor annehmbaren Kaffee produziert. Indessen berichtet das neben der Tasse auf dem Tisch liegende Sonntagsblatt wieder einmal über ›geplante Obsoleszenz‹, also über Produkte mit (mutmaßlich) integriertem Verfallsdatum. Passend dazu kommt eine aktuelle GfK-Studie zu dem Schluss, dass mittlerweile 83 Prozent der Deutschen etwas mit dem Begriff »Nachhaltigkeit« anfangen können (2012: 77 Prozent) und viele der Befragten neben umweltbewusstem Handeln im Allgemeinen damit auch die Langlebigkeit von Produkten verbinden.
Nun erscheint eine solche pauschale Abfrage angesichts der vielen – zum Teil zwiespältigen – Deutungen und Definitionen zum Thema ›Nachhaltigkeit‹ (siehe dazu z.B.: Tremmel 2004) natürlich in vielen Aspekten hinterfragenswert – was aber m.E. doch deutlich wird und sich auch in der massenmedialen Berichterstattung spiegelt, ist der sukzessive Eingang des Begriffs in den allgemeinen Wortschatz der deutschen Bevölkerung. Insbesondere in den jüngeren und mittleren Altersgruppen (14–34 Jahre sowie 35–49 Jahre) hat sich der Anteil der Befragten, die schon einmal mit dem Konzept ›Nachhaltigkeit‹ konfrontiert wurden, deutlich erhöht.
Assoziiert wurden mit ›Nachhaltigkeit‹ unter den Begriffskennern (mit relativ geringen Unterschieden zwischen den Altersgruppen) vorrangig folgende Felder:
— Umweltbewusstes Wirtschaften und Handeln (24 Prozent)
— Dauerhaftigkeit und lange Lebensdauer von Produkten (20 Prozent)
— Verwendung nachwachsender Rohstoffe (16 Prozent)
Im mittleren Bereich (10–14 Prozent) lagen laut dieser Studie das Sparen von Ressourcen sowie Investitionen in die Zukunft. Kaum mit ›Nachhaltigkeit‹ verknüpft wurden Energiesparen und regenerative Energien (7 Prozent), Wiederverwertbarkeit und Recycling (6 Prozent) sowie »an die nächsten Generationen denken« (6 Prozent).