ARD/ZDF-Onlinestudie 2012: Schritt für Schritt…
28. August 2012Die Ergebnisse der repräsentativen ARD/ZDF-Onlinestudie 2012 (Basis: deutschspr. Onliner) sind vor einigen Tagen veröffentlicht worden und führen einmal mehr vor Augen, dass der digitale Medienwandel trotz aller Revolutionsrhetorik weniger eruptiv, sondern vielmehr graduell und diversifiziert erfolgt: So zeigen z.B. die Daten zur mindestens wöchentlichen Social-Media-Nutzung für die Gesamt-Onlinerschaft, dass sich private Communities wie Facebook oder Google+ in den letzten drei Jahren bei rund 35 Prozent stabilisiert haben, während Wikipedia und Videoportale im gleichen Zeitraum jeweils um die 30-Prozent-Marke oszillierten. Die Twitter– und Blog-Nutzung stieg hingegen nach einer Baisse im Jahr 2011 wieder leicht an.
Social Media: Mindestens wöchentliche Nutzung (Quelle: ARD/ZDF 2012)
Weitere Kernergebnisse der Studie:
- 75,9 Prozent der Deutschen (53 Mio.) sind mittlerweile online (also auch noch überraschende 24 Prozent offline). Von den 50- bis 59-Jährigen nutzen mittlerweile 77 Prozent das Internet, die Über-60-Jährigen sind zu 40 Prozent im Netz vertreten.
- Die mobile Internetnutzung hat sich seit 2009 (11 Prozent) verdoppelt (2012: 23 Prozent), wobei Tablets oder Smartphones oft neben anderen Medien genutzt werden (vgl. dazu einen ausführlichen Media Perspektiven-Artikel).
- Durchschnittlich verbringen die Nutzer eines Sozialen Netzwerks wie Facebook 54 Minuten am Tag auf der entsprechenden Online-Plattform. Während Jugendliche bis 19 Jahre täglich ca. 77 Minuten in ihrem Online-Netzwerk verbringen, sind es bei den über 50-Jährigen lediglich 33 Minuten. Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie stehen dabei die Selbstdarstellung, das ›Sehen und Gesehen werden‹, Networking sowie der Abruf von privaten bzw. öffentlichen Informationen im Vordergrund.
- Die tägliche Internetnutzung steigt kontinuierlich an, ebenso allerdings die TV- bzw. Radio-Nutzung: Im Schnitt verbrachte ein Erwachsener in der BRD 2012 zum Erhebungszeitpunkt 83 Minuten pro Tag im Netz und nutzte für 242 Minuten den Fernsehapparat bzw. für 191 Minuten einen Rundfunkempfänger.