6. Januar 2013
Der Begriff Mesomedien, der Ende der 1990er Jahre u.a. durch Lars B. Karle geprägt wurde, konnte sich im deutschsprachigen Diskurs um die Onlinetechnologien nie breitenwirksam durchsetzen – und das ist eigentlich schade, denn er könnte durchaus auch heute noch zu einer klareren Sicht auf die Medienlandschaft beitragen. In einem neun Jahre alten Sammelband (»E-Merging Media«, Springer 2004) – also noch vor Aufkommen des Schlagwortes »Web 2.0« – wurden Mesomedien wie folgt gefasst:
»Meso-Medien, die sich an kleine Zielgruppen von einhundert bis einhunderttausend Teilnehmern wenden, […] werden durch das Internet erstmals auf eine ökonomisch tragfähige Basis gestellt. Die Verringerung der Anschaffungskosten für digitale [..] Bearbeitungsausrüstung erlaubt geneigten Amateuren zudem nahezu professionelle Arbeitsbedingungen.
[…] sie ermöglichen neue Formen der Überlagerung bestehender und sich entwickelnder Kommunikationskanäle […]. […] die Integration bestimmter Mesomedien-Elemente in bestehende Medienangebote [bietet] neue Möglichkeiten auch für traditionelle Medienanbieter.«
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5. Januar 2013
Im Herbst 2012 veranstaltete das Karlsruher Institut für Technologie unter der Leitung von Andreas Böhn und Andreas Metzner-Szigeth einen interdisziplinären Workshop zum Thema »Wissenschaftskommunikation, Utopien und Technikzukünfte«:
Mit einer großen Bandbreite an Vorträgen aus so unterschiedlichen Bereichen wie Technikgeschichte, Literatur- und Medienwissenschaften, Maschinenbau und Robotik soll ein Forum geschaffen werden, um verschiedene Diskurse über Wissenschaft und Technik (von professioneller Wissenschafts-kommunikation über ›Technikermöglichungsdiskurse‹ bis hin zu fiktionalen Entwürfen) in aktueller und historischer Perspektive zu diskutieren.
Nun liegen die Videodokumente zu den meisten Vorträgen der facettenreichen Veranstaltung vor (Dauer jeweils rund 20 Min.):
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13. Dezember 2012
Für die 14- bis 50-Jährigen lässt sich in Deutschland mittlerweile fast eine Internet-Volldurchdringung diagnostizieren (vgl. z.B. ARD/ZDF-Onlinestudie 2012) und entsprechend wird der Onlinesphäre hierzulande zurecht ein stetig wachsender Einfluss in allen Lebensbereichen zugesprochen.
Mit Blick auf die Internet World Stats – einer Website, die Bevölkerungsstatistiken mit Zahlen zur Internet-Nutzung in den unterschiedlichen Ländern von Nielsen Online, der International Telecommunications Union, der GfK und anderen Quellen kombiniert – zeigt sich mithin rasch, dass sich die Omnipräsenz des Netzes auch noch 2012 allenfalls auf die Industrieländer beschränkt: Die Internet-Durchdringung der Weltbevölkerung liegt derzeit bei 34,3 Prozent (Stand: Mitte 2012), der Kontinent Afrika markiert mit 15,6 Prozent das Schlusslicht.

Die beispielhafte Gegenüberstellung der Werte in den einzelnen europäischen und afrikanischen Ländern zeigt überdies, dass die Online-Durchdringung ebenso in den einzelnen Weltregionen sehr stark variiert (größer durch Klick!):
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6. Dezember 2012
Die Zeiten, in denen die Regale voll mit gebrannten Disks standen (selbstredend nur zu Datensicherungszwecken) und sich Edding & Co. über den vermehrten Absatz von CD- und DVD-Markern freuten, sind gefühlt noch gar nicht solange her – und doch scheint sich die Epoche der (optischen) Speichermedien derzeit in schnellen Schritten ihrem Ende zu nähern (zu den allgemeinen Folgen der Entkopplung von Inhalten und Trägermedien vgl. »Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien«):
Eine Langfristbetrachtung der Zahlen zum Absatz von Recording Media aus dem Consumer Electronics Markt Index (CEMIX) für die BRD, der durch den Bundesverband Technik des Einzelhandels e.V. (BVT), der GfK Retail and Technology GmbH und der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik herausgegeben wird, führt vor Augen, dass CD-R- und DVD-Rohlinge 2012 zwar noch immer die meist verkauften losen Trägermedien für die persönliche Speicherung von Musik-, Film- und sonstigen Dateien sind, aber nur noch ein Bruchteil der Stückzahlen abgesetzt werden wie 2005 – eine Entwicklung, die nicht zuletzt durch Cloud-Services, wachsende Download-Raten, immer größere Festplatten in Computern und Mobile Devices sowie den Wegfall von CD/DVD-Laufwerken in vielen aktuellen Note- und Ultrabooks befördert wird.

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2. Dezember 2012
Die Studie Jugend, Information, (Multi-)Media (JIM) wird seit 1998 einem jährlich durch den Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest durchgeführt (Feldarbeit: ENIGMA GfK). Für die diesjährige JIM-Studie 2012 wurde im Mai/Juni 2012 eine repräsentative Stichprobe von 1.201 Jugendlichen (12–19 Jahre, BRD; Grundgesamtheit: ca. 7 Mio.) telefonisch befragt, davon 86 Prozent Schüler. Einige Kernpunkte:
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18. November 2012
Gedankenstrich.org ist nun seit ca. 3 Jahren online und seitdem erscheinen unter dem Titel »Heute ist die Zukunft von gestern« u.a. auch immer wieder Rückverweise auf einige Zukunftshoffnungen und -befürchtungen aus der Vergangenheit (siehe die Teile I, II, III, VI, V, VI, VII, VIII und IX). In Teil X geht es um den Artikel »The National Data Center And Personal Privacy« von Arthur R. Miller aus dem Jahr 1967 (in: The Atlantic; via: Modern Mechanics), der in Vorbereitung seines Buches The Assault on Privacy (1971) erschienen ist und wie folgt beginnt:
»The modern computer is more than a sophisticated indexing or adding machine, or a miniaturized library; it is the keystone for a new communications medium whose capacities and implications we are only beginning to realize. In the foreseeable future, computer systems will be tied together by television, satellites, and lasers, and we will move large quantities of information over vast distances in imperceptible units of time.«
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9. Oktober 2012
Siehe auch: Nutzung tagesaktueller Medien nach Altersgruppen 2005–2013
Die Nutzungsdauer tagesaktueller Medien ist in den vergangenen 40 Jahren in der BRD insgesamt deutlich angestiegen: Rund 9 Stunden verbringt der durchschnittliche Bundesbürger mittlerweile innerhalb wie außerhalb seiner Freizeit pro Tag mit TV, Radio, Zeitung oder Internet. 1970 waren es noch knapp 3,5 Stunden, 1980 rund 5 Stunden und 1990 ca. 5,5 Stunden (vgl. die Ergebnisse der ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation und die ARD/ZDF-Onlinestudie). Medien, deren Inhalte und damit auch deren Anbieter spielen also eine immer größere Rolle im täglichen Leben.

Eine solche Grafik bietet aber natürlich nur eine erste, sehr pauschale Sicht auf die tatsächlichen Verhältnisse, auch wenn sich die häufig aufgestellte These der systematischen Überschätzung des Fernsehkonsums wohl vordringlich aus dem subjektiven Blick auf den eigenen Bekanntenkreis speist:
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