Es bleibt wenig Zeit in diesen Tagen, aber doch genügend, um auf den Mitschnitt eines sehr interessanten Vortrags hinzuweisen, der von Miriam Meckel auf der re:publica 2010 gehalten wurde: “This object cannot be liked – über die Grenzen menschlichen Ermessen und das Ermessen menschlicher Grenzen“.
“Was geschieht, wenn Profile an die Stelle von Persönlichkeiten treten? Wenn Neigungen und Abneigungen durch Algorithmen errechnet werden? Wenn das Denken der Datenauswertung weicht? Dann überantwortet der Mensch einen wachsenden Anteil seiner selbst an den Computer und beseitigt damit ein Momentum, das Leben menschlich macht: den Zufall.”
Ein Tipp von Klaas Benjamin: Jesse Schell war unter anderem bei Disney beschäftigt, ist ein vielbeachteter Autor, besitzt ein Spieleentwicklungsstudio und hält Vorlesungen an der Carnegie Mellon Universität.
Unlängst hat er den vielbeachteten Vortrag “Design Outside The Box” am DICE Summit 2010, gehalten, der nicht nur von der Zukunft digitaler Spiele handelt, sondern anschaulich vor Augen führt, wie das gesellschaftliche Leben an sich in einer Zeit nach Facebook und Konsorten durch Tracking- und Scoring-Techniken zu einem Spiel avancieren könnte (inklusive Highscore und Bonuspunkten).
Abgesehen davon, dass mir der BA und MA an unseren Universitäten hin und wieder schon ziemlich game-ifiziert vorkommt, werden in diesem Vortrags-Video einige interessante Visionen zu einer verspielten schönen (?) neuen Welt entwickelt.
Digitale Revolutionen sind angesagt. Neuerdings findet sich ein nicht ganz ernst gemeinter erhellender Rundblick zu der Wirkung von etwaigen Web 2.0-Angeboten hier.
Millionen von Menschen eröffnen weltweit monatlich einen Twitter-Account und bescheren dem Dienst noch immer unglaubliche Wachstumsraten. Wie viele aber werden davon letztendlich regelmässig genutzt? The Metric System hat dazu eine neue Analyse veröffentlicht.
Der Studie zufolge entschieden sich im Juli 2009 fast acht Million Menschen dazu, einen Twitter-Account zu eröffnen. Im Dezember 2009 waren es hingegen schon rund 20 Prozent weniger.
Abgesehen von dieser immer noch beeindruckenden Kurve spricht laut der vorliegenden Studie aber auch einiges Weitere dafür, dass der grosse Hype vorbei ist: Über 50 Prozent der Accounts hatten Ende 2009 entweder gar keine oder weniger als fünf Follower. Lediglich ein Bruchteil der Accounts hatte mehr als 20 Anhänger, die wenigsten über 500. Ein beachtlicher Teil der Twitterer hat zudem noch nie ein Update gepostet, weit über ein Drittel kamen über neun Tweets nicht hinaus.