Literaturhinweis: Ulrich Saxer und Social Media

10. Mai 2013

Ulrich Saxer (1931–2012) war einer der einflussreichsten Medien- und Kommunikationswissenschaftler im deutschsprachigen Raum und trug wesentlich zur Entstehung ebendieser Disziplinen bei. Überdies gründete er im Jahr 2000 die Saxer-Stiftung zur Förderung des publizistik- und kommunikationswissenschaftlichen Nachwuchses, in deren Rahmen auch dieses Jahr eine Zukunftswerkstatt (31. Mai 2013, Zürich) stattfindet, die sich diesmal mit der »Organisation und Erforschung von Medienwandel« beschäftigt und neben Medienwissenschaftlern auch Referenten aus der Praxis (z.B. Roger de Weck) begrüßen wird (siehe Programm).

Passend dazu ist vor einigen Wochen der Band »Medien als Institutionen und Organisationen« erschienen, der sich in seinem kostenfrei abrufbaren Einleitungsbeitrag mit der Frage beschäftigt, inweit Saxers Definition von Medien als »komplexe, institutionalisierte Systeme um organisierte Kommunikationskanäle von spezifischem Leistungsvermögen« im Online-Zeitalter noch zeitgemäß ist.

Weiterlesen »


Das Sterben der Silberscheiben — 10 Jahre iTunes Music Store

2. Mai 2013

Der iTunes Music Store feierte unlängst sein 10-jähriges Bestehen (vgl. Apple-Pressemeldung vom 28.4.2003; Screenshot von Version 1) und provozierte schon kurz nach seinem Start ein fulminantes Presseecho (hier: Zeit 21/2003):

»Das Ende der Industrie schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Bis vor zwei Wochen. Da stellte Steve Jobs […] seinen iTunes Music Store vor, ein legales Online-Angebot. Und gleich in der ersten Woche verkaufte er eine Million Musikstücke. Die Verkaufszahlen bekommen noch mehr Gewicht, bedenkt man, dass derzeit nur die etwa drei Millionen amerikanischen Apple-Besitzer, die mit dem neuesten Betriebssystem arbeiten, auf den Music Store zugreifen können. Vieles spricht dafür, dass Steve Jobs das Musik-Vertriebsmodell des 21. Jahrhunderts gefunden hat.«

Ebenso begeistert zeigte sich der Spiegel (21/2003) und schloss sich einer Prognose an, die sich bis heute in ihrer radikalen Form mithin nicht bewahrheiten sollte:

»Apples Music Store könnte mehr verändern als nur die Vertriebswege von Musik. Das Album selbst könnte verschwinden. ›Wer denkt denn heute noch an Alben?‹, fragt Jobs. Wiedergabelisten, vom Hörer zusammengestellt, seien wesentlich attraktiver. Künftig werden Musiker womöglich keine fein ziselierten Alben mehr veröffentlichen, weil ihre Käufer ihnen längst nicht alles und schon gar nicht in der dargebotenen Reihenfolge abkaufen.«

Weiterlesen »


Soziologie des Internet (Vortragsreihe)

21. April 2013

Im Sommersemester 2013 führt die Organisations- und Innovationssoziologie in Stuttgart eine Vortragsreihe zur »Soziologie des Internet« durch, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Am Mittwoch (24. April) geht es los mit einem Vortrag von den Kommunikationswissenschaftlern Julius Reimer und Max Ruppert, die sich intensiv mit dem GuttenPlag-Wiki auseinandergesetzt und 2011 die erste Online-Umfrage auf der Plattform durchgeführt haben (vgl. »Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien«). Weitere Themen, Termine und Protagonisten (Ort: Institut für Sozialwissenschaften, Seidenstr. 36 (2. OG, M 36.21), 70174 Stuttgart):
Weiterlesen »


Literaturhinweis: Tagesschau und Social Media

19. April 2013

Das Hans-Bredow-Institut (Hamburg) hat im März einen Fallstudienbericht mit dem Titel »Publikumsinklusion bei der Tagesschau« veröffentlicht. Auf der Grundlage von qualitativen Interviews mit Redaktionsmitgliedern und Rezipienten sowie einer standardisierten Befragung der Journalisten und Nutzer von tagesschau.de wird eruiert, wie im Kontext eines etablierten Nachrichtenformats Publikumsbeteiligung organisiert wird und in welchem Umfang (und mit welchen Erwartungen) nutzerseitig partizipative Angebote wahrgenommen werden.

Tagesschau

Im Schlussteil diagnostizieren die Autoren – Wiebke Loosen, Jan-Hinrik Schmidt, Nele Heise, Julius Reimer und Mareike Scheler – u.a. eine »doppelte Schieflage«:
Weiterlesen »


Splitter: (Neue) Blogcharts; Online-Leitmedien

14. April 2013

Nachdem Jens Schröder vor gut einem Jahr das Projekt Deutsche Blogcharts aus diversen Gründen für beendet erklärt hatte, gibt es mittlerweile auf einer anderen, erweiterten Datengrundlage eine neue Version, die einen raschen Überblick über die beliebtesten deutschsprachigen Blogs des jeweiligen Vormonats gibt:

»Die Resonanz in den sozialen Netzwerken messen wir mit Hilfe der Likes, Shares und Kommentaren bei Facebook, den Tweets bei Twitter, in denen die Inhalte der Blogs erwähnt werden, sowie den Shares und +1-Klicks bei Google+. Aus diesen Einzelzahlen errechnet der Dienst 10000Flies.de […] einen Wert, den wir ›Flies‹ nennen […]. Aus allen Werten, die die Inhalte eines Blogs im jeweiligen Wertungsmonat erreichen, errechnet sich dann das Ranking der deutschen blogcharts.«

Weiterlesen »