Blick über den Teich: The State of the News Media 2013

2. April 2013

Mitte März hat das Pew Research Center die 10. Ausgabe des »State of the News Media«-Reports veröffentlicht, der einen ersten Überblick über die amerikanische Medienlandschaft gibt. Eines der Kernergebnisse: Die Zahl an Vollzeit-Journalisten in US-Verlagen sinkt kontinuierlich seit der Jahrtausendwende und liegt erstmal seit 1978 bei unter 40.000. Zugleich investieren Parteien, Interessengruppen und Unternehmen mehr und mehr in ihre PR-Arbeit. Nach Einschätzung des Reports steigt dadurch die Möglichkeit zur ungefilterten Einflussnahme erheblich an, da viele Redaktionen nicht mehr über die notwendigen Ressourcen für eine angemessene Überprüfung verfügen. Diesen Qualitätsverlust spüren die Rezipienten und greifen u.a. auch deshalb zunehmend weniger auf Zeitungen und Rundfunkangebote zurück.

Die Einnahmen aus der Print-Werbung nehmen derweil erneut ab (2012: -7,3%), während »Digital Ads« mittlerweile 23% des US-Werbemarktes bedienen, davon 7% Mobile Advertising. Allerdings können die neuen Werbeplattformen die Verluste in den klassischen Kanälen nicht kompensieren, zumal sich 5 große Unternehmen (Google, Yahoo, Facebook, Microsoft, AOL) 64% des digitalen Ad-Spendings teilen.

Mit Blick auf das Verhältnis von klassischen zu digitalen News-Kanälen kommt die Studie zu folgenden Ergebnissen: Zum einen bezogen nach eigenen Angaben 2012 rund 55% der Befragten ihre Nachrichten aus dem TV und etwas über 30 Prozent aus dem Radio, nur noch knapp 30% konsultierten eine klassische Print-Zeitung und 39% rezipierten News online. Werden alle digitalen Quellen (Podcasts, Social Networks etc.) hinzugerechnet, steigt dieser Anteil sogar auf 50% (vgl. Abb.), wobei der Nachrichtenkonsum insgesamt bei Smartphone- und Tabletbesitzern zunimmt, da durch Mobile Devices unkomplizierter auf News-Angebote zugegriffen werden kann.

Print TV Internet News 2013

Zum anderen aber dominieren altbekannte News-Marken (z.B. CNN, NBC, Foxnews, ABC) nach wie vor die Online-Nachrichtenquellen: In der comScore-Top-25 können 20 der populärsten News-Websites traditionellen Anbietern zugerechnet werden und in den Rankings von Nielsen bzw. Hitwise sieht es ähnlich aus. Vorne mit dabei ist allerdings die 2011 durch AOL akquirierte Huffington Post, die auch die Liste der newssite-bezogenen Facebook-Interaktionen anführt.


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Ein Kommentar zu “Blick über den Teich: The State of the News Media 2013”

  1. Günther Dux says:

    Die Graphik zeigt auf jeden Fall, dass der Bedeutungsverlust der Printmedien schön länger im Gange ist, als gedacht (nicht erst mit Auftritt Internet). Aber das heisst ja eben nicht, dass daran auch ein Bedeutungsverlust der Journalisten gekoppelt ist…