Kurz notiert: Irritationsgestaltung in der Plattformöffentlichkeit

3. April 2021

Der Band »Digitaler Strukturwandel der Öffentlichkeit« (hg. von Mark Eisenegger, Marlis Prinzing, Patrik Ettinger und Roger Blum) zum 15. Mediensymposium ist erschienen. Darin findet sich auch mein Beitrag »Irritationsgestaltung in der Plattformöffentlichkeit«. Abstract:

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche veränderten Irritationspotenziale für zivilgesellschaftliche Initiativen mit der digitalen Transformation der Gesellschaft verbunden sind. Der erste Abschnitt diskutiert die sich wandelnden soziotechnischen Infrastrukturen der öffentlichen Kommunikation. Der zweite Abschnitt beleuchtet anhand empirischer Fallskizzen, welche Problemstellungen der zivilgesellschaftlichen Irritationsgestaltung sich in diesem veränderten Umfeld unkomplizierter überwinden lassen und welche Probleme neu entstehen. Daran anknüpfend expliziert der Beitrag die These, dass trotz des medientechnischen Infrastrukturwandels basale Selektionsschwellen in der gesellschaftlichen Gegenwartsbeschreibung erhalten bleiben, deren Überwindung ein hohes Maß an kommunikativer Persistenz verlangt.


Kurz notiert: Neue Formen kollaborativer Herstellung und Entwicklung

3. November 2020

Der Band »Arbeit in der Data Society« (Hg. von Verena Bader und Stephan Kaiser) ist erschienen. Darin findet sich auch der Beitrag »Neue Formen kollaborativer Herstellung und Entwicklung – eine orientierende Typologie«. Abstract:

Im Kontext der digitalen Transformation der Gesellschaft rücken […] neue Spielarten der offenen wie partizipativen Zusammenarbeit in den Aufmerksamkeitsbereich der sozialwissenschaftlichen Forschung. Vor diesem Hintergrund nimmt der vorliegende Beitrag die hierzulande bislang beobachtbaren Ausprägungen kollaborativer Herstellung und Entwicklung materieller Güter in den Blick: Nach einer historischen Einordnung erfolgt eine typologisierende Vermessung des Feldes, in der die sehr unterschiedlich ausgerichteten Spielarten offener Werkstätten und Labs entlang ihrer Ziele, ihrer Koordinationsformen sowie ihrer Finanzierungsweisen voneinander abgegrenzt werden. Daran anknüpfend werden mit diesen neuen Kollaborationsformen einhergehende Potenziale und Risiken diskutiert.


Splitter: Digital News Report 2020

18. Juni 2020

Der Reuters Institute Digital News Report 2020 ist erschienen und bietet wie in den Jahren zuvor einen Überblick zur weltweiten Rezeption von Nachrichtenangeboten und Nutzung der unterschiedlichen Medienkanäle in der individuellen Versorgung mit tagesaktuellen Informationen. Erhoben worden sind die Daten größtenteils Anfang des Jahres – also noch bevor COVID-19 ein weltweites Thema wurde; allerdings wurden einige ergänzende Aktualisierungen vorgenommen. Hier die wichtigsten Links dazu:


Corona-Krise und Soziologie (4): Massenmedien

4. April 2020

Nachdem letzte Woche die Digitalisierung der Gesellschaft im Zeichen der Corona-Krise im Fokus stand, dokumentiert dieser Beitrag nun sozialwissenschaftliche Diagnosen und Einschätzungen zu der massenmedialen Berichterstattung im Kontext der Pandemie. Denn die zentrale Bedeutung journalistischer Massenmedien in der gesellschaftlichen Gegenwartsbeschreibung, die wiederum Grundlage kollektiv bindender Entscheidungen ist, trat in den letzten Wochen erneut pointiert hervor. Einige auffindbare soziologische bzw. medienwissenschaftliche Stimmen dazu:

Weiterlesen »

Winterlektüre: »Technics and Civilization« (Lewis Mumford 1934)

7. Januar 2020

Vor rund 85 Jahren – 1934 – ist Lewis Mumfords (1895–1990) Buch »Technics and Civilization« erschienen, welches sich auf monoskop.org als photographisches PDF einsehen lässt. Schon in dieser Zeit war Mumford ein Technikkritiker, Apokalyptiker und Kulturpessimist mit einem stellenweise stark moralisierenden Tonfall, der das Buch mitunter fast unlesbar macht und später in The Myth of the Machine (1967/1970) vollkommen die Oberhand gewinnen sollte. Nichtsdestoweniger stellt Mumford Fragen, die auch heute noch – in einer Phase, in der sich die Gesellschaft ihrer umfassenden Digitalisierung bewusst wird – überaus anregend sind (S. 3):

»During the last thousand years the material basis and the cultural forms of Western Civilization have been profoundly modified by the development of the machine. How did this come about? Where did it take place? What were the chief motives that encouraged this radical transformation of the environment and the routine of life: what were the ends in view: what were the means and methods: what unexpected values have arisen in the process? […] While people often call our period the ›Machine Age‹, very few have any perspective on modern technics or any clear notion as to its origins. […] Men had become mechanical before they perfected complicated machines to express their new bent and interest […]. Behind all the great material inventions of the last century and a half was not merely a long internal development of technics: there was also a change of mind. Before the new industrial processes could take hold on a great scale, a reorientation of wishes, habits, ideas, goals was necessary.«

Weiterlesen »