21. April 2013
Im Sommersemester 2013 führt die Organisations- und Innovationssoziologie in Stuttgart eine Vortragsreihe zur »Soziologie des Internet« durch, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Am Mittwoch (24. April) geht es los mit einem Vortrag von den Kommunikationswissenschaftlern Julius Reimer und Max Ruppert, die sich intensiv mit dem GuttenPlag-Wiki auseinandergesetzt und 2011 die erste Online-Umfrage auf der Plattform durchgeführt haben (vgl. »Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien«). Weitere Themen, Termine und Protagonisten (Ort: Institut für Sozialwissenschaften, Seidenstr. 36 (2. OG, M 36.21), 70174 Stuttgart):
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19. April 2013
Das Hans-Bredow-Institut (Hamburg) hat im März einen Fallstudienbericht mit dem Titel »Publikumsinklusion bei der Tagesschau« veröffentlicht. Auf der Grundlage von qualitativen Interviews mit Redaktionsmitgliedern und Rezipienten sowie einer standardisierten Befragung der Journalisten und Nutzer von tagesschau.de wird eruiert, wie im Kontext eines etablierten Nachrichtenformats Publikumsbeteiligung organisiert wird und in welchem Umfang (und mit welchen Erwartungen) nutzerseitig partizipative Angebote wahrgenommen werden.
Im Schlussteil diagnostizieren die Autoren – Wiebke Loosen, Jan-Hinrik Schmidt, Nele Heise, Julius Reimer und Mareike Scheler – u.a. eine »doppelte Schieflage«:
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14. April 2013
Nachdem Jens Schröder vor gut einem Jahr das Projekt Deutsche Blogcharts aus diversen Gründen für beendet erklärt hatte, gibt es mittlerweile auf einer anderen, erweiterten Datengrundlage eine neue Version, die einen raschen Überblick über die beliebtesten deutschsprachigen Blogs des jeweiligen Vormonats gibt:
»Die Resonanz in den sozialen Netzwerken messen wir mit Hilfe der Likes, Shares und Kommentaren bei Facebook, den Tweets bei Twitter, in denen die Inhalte der Blogs erwähnt werden, sowie den Shares und +1-Klicks bei Google+. Aus diesen Einzelzahlen errechnet der Dienst 10000Flies.de […] einen Wert, den wir ›Flies‹ nennen […]. Aus allen Werten, die die Inhalte eines Blogs im jeweiligen Wertungsmonat erreichen, errechnet sich dann das Ranking der deutschen blogcharts.«
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8. April 2013
Wikileaks ist heute seit längerer Zeit wieder einmal auf den Frontseiten vieler Online-Nachrichtendienste präsent – und zwar mit Plus D, einer strukturierten Volltextsuche zu 1.707.500 diplomatischen Dokumenten aus den Jahren 1973 bis 1976 (Ära Kissinger) und den ›Cablegate‹-Dokumenten (2003 bis 2010). Passend dazu hat der Journalist und Kommunikationswissenschaftler Max Ruppert vor einigen Tagen einen Artikel in Aus Politik und Zeitgeschichte (15–16/2013) veröffentlicht, der sich mit dem Verhältnis von professionellem Journalismus und anonymen Schwärmen im Netz beschäftigt und Phänomene wie Wikileaks oder GuttenPlag in einen breiteren Kontext einordnet:
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2. April 2013
Mitte März hat das Pew Research Center die 10. Ausgabe des »State of the News Media«-Reports veröffentlicht, der einen ersten Überblick über die amerikanische Medienlandschaft gibt. Eines der Kernergebnisse: Die Zahl an Vollzeit-Journalisten in US-Verlagen sinkt kontinuierlich seit der Jahrtausendwende und liegt erstmal seit 1978 bei unter 40.000. Zugleich investieren Parteien, Interessengruppen und Unternehmen mehr und mehr in ihre PR-Arbeit. Nach Einschätzung des Reports steigt dadurch die Möglichkeit zur ungefilterten Einflussnahme erheblich an, da viele Redaktionen nicht mehr über die notwendigen Ressourcen für eine angemessene Überprüfung verfügen. Diesen Qualitätsverlust spüren die Rezipienten und greifen u.a. auch deshalb zunehmend weniger auf Zeitungen und Rundfunkangebote zurück.
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28. März 2013
Der Begriff des Prosumenten ist in der Diskussion um das Web (2.0) zum Allgemeingut geworden: Ursprünglich von Alvin Toffler (1980) eingeführt, um eine Auflösung der Rollenverteilung zwischen Konsumenten und Produzenten zu umschreiben, wie sie bereits McLuhan (1972) beobachtet hatte (»at electric speeds the consumer becomes producer«), wird er heute z.B. sowohl auf Wiki-Beiträger, (Micro-)Blogger und Youtube-Uploader, aber auch auf Facebook-Nutzer oder aktive Google-Kunden bezogen.
Eine klare Unterscheidung zwischen ›arbeitenden Kunden‹ und »commons-based peer production« wird indes oft nicht getroffen und diese Unschärfe könnte mit ein Grund dafür sein, dass der Prosument einigen Beobachtern noch immer »wie ein Yeti [erscheint], von dem es ja auch nur wenige und zudem verwackelte Fotos gibt« (Rust 2012). Gleichwohl kursieren in den Sozialwissenschaften seit einigen Jahren auch deutlich differenziertere Sichtweisen:
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8. März 2013
Zu dem Sammelband »Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien« ist eine erste Kurzrezension auf dem Portal für Politikwissenschaft erschienen, das 2010 aus der Rezensionswebsite der Zeitschrift für Politikwissenschaft hervorgegangen ist:
»[…] den Herausgebern ist es gelungen, Analysen zu sammeln, die detailreich den einzelnen Sektoren der öffentlichen Medienlandschaft gewidmet sind. Diese werden jeweils dahingehend geprüft, wie genau sie sich unter dem Einfluss des Internets gewandelt haben. […] Entstanden ist der Sammelband im Zusammenhang mit einer Tagung der Sektion Wissenschafts‑ und Technikforschung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS). Eine Besonderheit ist, dass die Autoren und Autorinnen sich darüber hinaus zu einem Workshop zur Vorbereitung der Publikation getroffen haben. Das ist dem Band deutlich anzumerken. So wird nicht nur jeder der drei thematischen Abschnitte von einem Text eingeleitet; die Beiträge sind auch von seltener Kohärenz. Insgesamt führen sie für jeden der untersuchten Sektoren aus, dass der durch das Internet eingeleitete Wandel nicht revolutionär, sondern als Transformation stattfindet. Für den Bereich der Wissenschaftskommunikation konnte […] nachgewiesen werden, dass ein langsamer Wandel stattfindet, der von einer ›erstaunlichen Resistenz‹ (276) des etablierten Systems kündet. Auch für andere untersuchte Bereiche ist eher von Komplementarität denn von Substituierung zu sprechen […].«