Heute ist die Zukunft von gestern — Teil II

14. November 2010

Mittlerweile lassen sich im Web vielerlei Archive aufspüren. Das macht es möglich, ohne viel Aufwand ausführlich in den Publikationen der letzten Jahrzehnte schmökern und die ein oder andere vergangene Zukunftsvorstellungsperle zu heben.

Das fängt an bei dem »Look«-Artikel »boy… girl… computer. New dating craze sweeps the campus«, der sich schon 1966 mit Computer-Dating beschäftigte, einem »Popular Science«-Artikel zum Bildtelefon von 1968 oder dem »Spiegel«-Artikel »Die Revolution der Roboter« von 1958, in dem Computer als »Dampfmaschinen des Geistes« bezeichnet wurden, und hört bei der ersten Erwähnung von »Handie Talkies« oder Datenschutz-Bedenken von 1968 (»The Computer Data Bank: Will it kill your Freedom?«) auf.

Quelle: Modernmechanix.com

Quelle: Modernmechanix.com

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Kurze Geschichte der Printmedien

19. Oktober 2010

Gerade in Zeiten, in denen eine mediale Konfiguration vermeintlich abgelöst wird, macht es Sinn, einen kurzen Rückblick zu wagen. Daher an dieser Stelle eine kurze Geschichte der Printmedien, bevor wir uns wieder den aktuellen Entwicklungen um E-Books und Mobile Devices zuwenden… Initialpunkt für das Erstarken der Print- und Buchindustrie war die Institutionalisierung massenfähiger Druckverfahren in der Frühen Neuzeit, auch wenn es Gutenberg selbst keineswegs die preiswerte Vervielfältigung von Schriften ging (Bloom 2001): Zusammen mit seinem Investor Fust wollte er einen exklusiven Markt für handschriftlich ko- pierte Texte bedienen, der durch die Resultate der Skriptoren geprägt war. Ziel war es, mit einer »Schönschreibmaschine ohne Schreibrohr, Griffel und Feder« (Giesecke 2006: 134) kunstvolle und teuere Bücher zu produzieren. Dieses Ziel wurde durch die rekombinatorische Weiterentwicklung vorhandener Techniken (wie z.B. die Spindelpresse) erreicht (Hadorn/Cortesi 1985: 145).

(1533) Quelle: Wiki Commons

(1533) Quelle: Wiki Commons

Ökonomen wie Beck (2005: 76) vermuten, dass Gutenberg durch die Urbarmachung dieser Techniken für den Druck die Reproduktionskosten für seine 180 Bibeln zwischen 1452 und 1454 mehr als halbieren konnte und schätzen seine Gewinnspanne auf über 200 Prozent. Das zog Nachahmer an und da die Buchdruckkunst zunächst frei von zünftischen Regeln war, breitete sich die Drucker schnell entlang der europäischen Handelswege aus. Schon Anfang des 16. Jh. befand sich die Branche mithin in ihrer ersten Krise, denn der eingegrenzte Absatzmarkt für repräsentative Drucke war übersättigt. Also nahmen die Druckwerkstätten zusätzlich illustrierte Flugblätter und Schriften ins Programm, die weit größere (auch nicht lesefähige) Rezipientenkreise erreichen konnten und – wie einige große Zeitungen auch noch heute – alle Themen behandelten, die ihren Absatz steigern konnten, so auch Übernatürliches, Kuriositäten und Klatsch (Stöber 2000: 43) …  Weiterlesen!


Neue Demokratie im Netz?

11. Oktober 2010

Ab Oktober 2010 ist mein Buch “Neue Demokratie im Netz? Eine Kritik an den Visionen der Informationsgesellschaft” beim Transcript-Verlag verfügbar. Update: Mittlerweile ist auf der Vorstellungsseite des Buches auch eine Leseprobe verfügbar und hier gibt es den Personen- und Sachindex.

Neue Demokratie im Netz?

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