Kurze Geschichte des Urlaubs

2. August 2013

Sommerzeit, Urlaubszeit — doch das war keineswegs immer schon so, wie ein kurzer Blick in die Geschichtsbücher zeigt: Das Wort urloup gab es zwar auch schon im Mittelalter bzw. in der frühen Neuzeit, bezeichnete damals allerdings noch ganz allgemein eine ›Erlaubnis‹ – z.B. die Erlaubnis, sich aufgrund dringender Geschäfte von Hof oder Truppe entfernen zu dürfen. Urlaub im heutigen Sinne hingegen war bis hinein ins 20. Jahrhundert alles andere als ein Alltagsphänomen.

Eine zunehmende Lust am Reisen entwickelten die Schichten, die es sich leisten konnten (also vornehmlich der Adel), allerdings bereits im 18. Jahrhundert – entweder, um sich zu bilden oder um sich gesundheitlich zu stärken. Besonders beliebt waren vor allen Dingen bei der britischen adligen Jugend Bildungsreisen, um die Kultur des europäischen Festlandes zu erkunden (z.B. nach Paris oder Rom). Ein prototypischer Bildungsreisender war Johann Wolfgang von Goethe, der zwischen September 1786 und Mai 1788 eine äußerst ausgedehnte Reise durch Italien unternahm.

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Heute ist die Zukunft von gestern XIV: Herr B. in der perfekten elektronisch gesteuerten Welt

6. Juli 2013

Herr B. lebt in den 2000ern – in der »perfekten elektronisch gesteuerten Welt, in der Mikrofone für ihn hören und Kameras für ihn sehen«. Und manchmal fühlt er sich in dieser Welt »schrecklich einsam«, »aber dann nimmt er schnell eine Tablette Optimum 10 und fühlt sich besser«. Er ist der fiktive Protagonist einer ZDF-Dokumentation aus dem Jahre 1972, die sich mit dem Alltagsleben der Zukunft beschäftigt.

Dabei nimmt sich Richtung 2000 – Vorschau auf die Welt von morgen für die heutigen Sehgewohnheiten mitunter übermäßig viel Zeit und beschreibt minutiös den Tagesablauf von Herrn B., der an elektronischen Schaltpulten Teleshopping betreibt, seinem Chef per Bildtelefon mitteilt, dass er später zur Arbeit (25-Stunden-Woche, Rente mit 50) kommen wird, via riesigem Flachbildschirm zwischen unglaublichen 15 Fernsehprogrammen umherschaltet, nach biologischen Methoden angebautes Essen zu sich nimmt und in einer Welt, in der »Umweltverschmutzung per Gesetz verboten« ist, via Hochgeschwindigkeitszug und Konservenauto zur Arbeit fährt. Herr B. arbeitet übrigens als Administrator für Computersysteme, die »für alle Entscheidungen in Politik oder Wirtschaft blitzschnell exakte Unterlagen« liefern.

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Mobiltelefon- und Internetdurchdringung nach Weltregionen 2005–2013

26. Juni 2013

Die International Telecommunication Union, eine Sonderorganisationen der Vereinten Nationen, stellt in regelmäßigen Abständen umfangreiches Datenmaterial zu den weltweiten Informations- und Kommunikationstechniken zur Verfügung. Darunter finden sich auch Angaben zur Verbreitung von Handys und Smartphones mit mobilem Breitband sowie zum Anteil der Onliner in den einzelnen Regionen:

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Splitter: Umsatzanteile nach Vertriebswegen im deutschen Buchhandel 2005–2012

8. Juni 2013

Der Börsenverein des deutschen Buchhandels hat in den letzten Tagen die Umsätze buchhändlerischer Betriebe nach Vertriebswegen zu Endverbraucherpreisen für das Jahr 2012 veröffentlicht: Der Anteil des stationären Buchhandels (Sortimenter, Warenhäuser, sonstige Verkaufsstellen) am Gesamtumsatz nimmt weiter ab, während der Anteil des direkten Verlagsbuchhandels leicht und die Relevanz des Online-Buchhandels deutlich zunimmt. Der Umsatzanteil von E-Books lag 2012 bei 2,4% und damit etwas höher als vermutet.

Umsätze Buchhandel 2012

Quelle:Börsenverein 2013Picot/Janello 2007


Norbert Elias und der Fußball

8. Mai 2013

Norbert Elias (1897–1990), einer der Klassiker der europäischen Soziologie, beschäftigte sich mit langfristigen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen, so etwa mit der Entstehung des modernen Zeitverständnisses und den damit einhergehenden soziokulturellen Verflechtungen, mit dem Wandel der Persönlichkeitsstrukturen vom Mittelalter bis hinein in die Neuzeit – oder auch mit der Genese und Entwicklung des Sports. Insbesondere interessierte sich Elias (1983: 21) dabei für das Fußballspiel:

»Spannung und Entspannung im Fußballspiel ist ein – gewiss ein besonders gelungenes – Beispiel für ein psycho-soziales Muster unseres Lebens, das, wenn ich mich einmal so ausdrücken darf, als Antwort auf ein sehr elementares menschliches Bedürfnis verdient, ernst genommen zu werden. […] Ich bin nicht sicher, dass wir Freizeitbedürfnisse, wie sie etwa auch bei der Anteilnahme am Fußballspiel zum Ausdruck kommen, so wie sie das verdienen, schon wirklich verstehen.«

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