AWA-Studie 2014 kompakt
3. Juli 2014Die diesjährige Ausgabe der seit 1959 durchgeführten Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) zu den Konsum- und Mediengewohnheiten der deutschen Bevölkerung (2014: 25363 Interviews) ist gestern erschienen. Einige Ergebnisse:
Internet — Mobile
- Internetnutzung: Rund 80 Prozent der 14- bis 29-Jährigen nutzten das Internet ein- oder mehrmals am Tag. In den nachfolgenden Altersgruppen nimmt dieser Wert sukzessive ab, aber selbst unter den 50- bis 59-Jährigen gingen mehr als die Hälfte mindestens einmal am Tag ins Netz.
- Mobile Devices: 45 Prozent der Befragten der AWA 2014 verfügten über ein Smartphone; 21 Prozent über eine Tablet-PC.
- Mobile Internetnutzung: 40 Prozent der Befragten gaben an, mit einem Smartphone oder Tablet ins Internet zu gehen. Unter den 14- bis 19-Jährigen waren es 76 Prozent, unter den 20- bis 29-Jährigen 73 Prozent und unter den 30- bis 39-Jährigen immerhin noch 58 Prozent. Tendenziell gehen mobile Onliner dabei häufiger am Tag ins Netz als rein stationäre Nutzer.
Informations- und Kommunikationsverhalten
- Hintergrundinformation: Auf die Frage, welche Quelle genutzt wird, »wenn man sich näher über ein Thema informieren möchte«, gaben 64 Prozent an, auf das Web zuzugreifen. Auf Platz 2 rangierten TV-Berichte (62 Prozent), gefolgt von Berichten in Zeitungen (47 Prozent) und Zeitschriften (34 Prozent).
- Tagesaktuelle Information: In der Frage, über welche Kanäle sich die Befragten gestern über das aktuelle Geschehen informiert hatten, nahm hingegen nach wie vor das Fernsehen den Spitzenplatz ein (65 Prozent), gefolgt von Zeitungen (44 Prozent) und Radio (35 Prozent). Das Internet nannten 21 Prozent als Quelle.
- Messaging: Insbesondere in den jüngeren Altersgruppen gaben viele Befragte an (14–19: 61 Prozent; 20–29: 45 Prozent), lieber SMS oder WhatsApp-Nachrichten zu verschicken als zu telefonieren.
- Erreichbarkeit: 56 Prozent der 14- bis 29-Jährigen empfanden es als wichtig, stets erreichbar zu sein. Für die Gesamtbevölkerung lag dieser Wert 2014 bei 35 Prozent.
Aktive und passive Nutzung des Social Webs
- 62 Prozent der Befragten nutzten Nachschlagewerke wie die Wikipedia, aber lediglich 4 Prozent gaben an, dort aktiv etwas beizutragen.
- 51 Prozent rezipierten Videos auf Portalen wie Youtube, während 11 Prozent dort auch selbst schon einmal Videos publiziert hatten.
- 36 Prozent lasen Beitrage in Blogs und Foren, 16 Prozent schrieben dort hin und wieder Kommentare, aber nur 9 Prozent betrieben nach eigener Aussage eine eigene Homepage oder einen eigenen Weblog.
- 57 Prozent nutzen das Netz für aktuelle Nachrichten aus Politik und Wirtschaft (regelmäßig: 21 Prozent); 7 Prozent schrieben hin und wieder auch Kommentare zu journalistischen Artikeln (regelmäßig: 1 Prozent).
- 34 Prozent der befragten Zeitungsjournalisten schätzten, dass soziale Medien einen großen Einfluss auf die journalistische Themenauswahl haben (sehr großer Einfluss: 1 Prozent); 64 Prozent attestierten dem Social Web diesbezüglich eher einen geringen oder gar keinen Einfluss.
Print — E-Paper
- Wochenzeitungen wie DIE ZEIT (2014: ca. 2 Mio. Leser pro Ausgabe), Welt am Sonntag (2014: 1,25 Mio. Leser) oder die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (2014: ca. 1 Mio. Leser) verzeichneten seit 2006 stabile Reichweiten.
- Wochenmagazine wie Der Spiegel (2014: 5,5 Mio. Leser pro Ausgabe), Focus (2014: 3,63 Mio. Leser) und Stern (2014: 7,1 Mio. Leser) verzeichneten im selben Zeitraum hingegen leicht rückläufige Reichweiten. Zusammen mit Spiegel Online und E-Paper erreichte der Spiegel 2014 indes rund 11 Mio. Rezipienten pro Woche.
- Zumindest gelegentlich lasen 2014 rund 10 Prozent der 14- bis 29-Jährigen Zeitschriften oder Zeitungen in elektronischer Form. Bei den 30- bis 44-Jährigen waren es 7,5 Prozent und bei den 45- bis 59-Jährigen rund 5 Prozent.