Über Sichtbarkeit in der Plattformöffentlichkeit

20. März 2019

Auf Soziopolis ist ein kompaktes Essay zum Thema »Sichtbarkeit in der Plattformöffentlichkeit« erschienen:

Intermediäre Plattformstrukturen sind im Medienbereich kein exklusives Phänomen der Gegenwart. Mit der Verbreitung der Telegrafie entstanden im 19. Jahrhundert die ersten Nachrichtenagenturen, die Meldungen sammeln, verarbeiten und an Einzelmedien vermitteln; zur selben Zeit gründeten sich im Buchhandel die ersten Barsortimente als logistische Verbindungsglieder zwischen Verlagen und Detailhändlern; in nicht wenigen Belangen lassen sich auch Zeitungen als vermittelnde Plattformen zwischen Journalisten, Agenturen, Werbekunden, Vertriebsdienstleistern und Lesern beschreiben.

Erst mit der Etablierung des Internets und alltagstauglicher (mobiler) Endgeräte allerdings sehen sich Rezipienten in der Lage, unabhängig von Ort und Zeit auf die jeweilige Plattform zuzugreifen und die dort angebotenen Inhalte mit algorithmischen Hilfsmitteln selbsttätig zu selegieren – ebenso wie sich heute prinzipiell alle entsprechenden Nutzungsdynamiken sammeln und auswerten lassen. Dadurch tritt zum einen die Plattform als Koordinationsmuster in den Vordergrund gesellschaftlicher Wahrnehmung. Zum anderen gehen mit dieser Plattformisierung einschneidende Verschiebungen in den medienökonomischen Akteurskonstellationen wie auch in den Bedingungen für die zivilgesellschaftliche Herstellung öffentlicher Sichtbarkeit einher, die im Fokus dieses Textes stehen.

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SOI Discussion Paper: Technology and the Promise of Decentralization

11. März 2019

In der Reihe Stuttgarter Beiträge zur Organisations- und Innovationssoziologie ist das Diskussionspapier »Technology and the Promise of Decentralization« erschienen:

Digitalization has long been associated with the promise of a technology-enabled decentralization of social conditions. Although such expectations have regularly fallen short, their underlying generic vision has proven to be astonishingly stable. This paper strives to trace the origin of the notion of decentralizing socioeconomic forms of coordination through technological means-from the do-it-yourself scene of the late 1960s, the computer counterculture of the 1970s and the 1980s, and the debates on cyberspace and Web 2.0 in the 1990s and 2000s to present day ideas of decentralized and distributed forms of production and economic systems. An elaboration of the basic patterns of arguments behind technology-based promises of decentralization and their communicative functions then follows.