Kurze Geschichte des Urlaubs

2. August 2013

Sommerzeit, Urlaubszeit — doch das war keineswegs immer schon so, wie ein kurzer Blick in die Geschichtsbücher zeigt: Das Wort urloup gab es zwar auch schon im Mittelalter bzw. in der frühen Neuzeit, bezeichnete damals allerdings noch ganz allgemein eine ›Erlaubnis‹ – z.B. die Erlaubnis, sich aufgrund dringender Geschäfte von Hof oder Truppe entfernen zu dürfen. Urlaub im heutigen Sinne hingegen war bis hinein ins 20. Jahrhundert alles andere als ein Alltagsphänomen.

Eine zunehmende Lust am Reisen entwickelten die Schichten, die es sich leisten konnten (also vornehmlich der Adel), allerdings bereits im 18. Jahrhundert – entweder, um sich zu bilden oder um sich gesundheitlich zu stärken. Besonders beliebt waren vor allen Dingen bei der britischen adligen Jugend Bildungsreisen, um die Kultur des europäischen Festlandes zu erkunden (z.B. nach Paris oder Rom). Ein prototypischer Bildungsreisender war Johann Wolfgang von Goethe, der zwischen September 1786 und Mai 1788 eine äußerst ausgedehnte Reise durch Italien unternahm.

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Nordamerika: 62 Prozent aller Online-Endgeräte kommunizieren täglich mit Google

23. Juli 2013

Laut einer Studie von Deepfield kommunizierten in den zurückliegenden Wochen an einem typischen Tag 62 Prozent aller mit dem Internet verbundenen Endgeräte in Nordamerika mindestens einmal mit den Servern von Google – das ist nach Aussage der Analysefirma neuer Rekord. Berücksichtigt wurden dabei nicht nur PCs, Tablets und Smartphones, sondern auch Spielekonsolen, Smart TVs und embedded devices. 

Die nach eigener Aussage repräsentative Studie kommt auf der Basis von »anonymized data from core Internet infrastructure (i.e. backbone routers)« überdies zu dem Schluss, dass Google-Dienste mittlerweile (2013) für 25 Prozent des gesamten Online-Verkehrs in Nordamerika verantwortlich sind. 2010 lag dieser Anteil noch bei rund 6 Prozent: »Based on measurements of end device and user audience share, Google is now bigger than Facebook, Netflix and Twitter combined.«

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Splitter: Social Networking Dienste in der BRD

14. Juli 2013

Die VZ-Netzwerke sind quasi weg vom Fenster und wer-kennt-wenn sowie stayfriends verschwinden ebenfalls langsam in der Bedeutungslosigkeit; Facebook führt in Sachen Unique Visitors pro Monat noch immer meilenweit vor allen anderen Plattformen, baut seinen Vorsprung aber nicht mehr weiter aus; Google+ liegt mittlerweile auf Platz zwei und das Karriere-Netzwerk Xing auf Rang 3; Twitter bleibt auf relativ geringem Niveau vergleichsweise stabil und das Blogging-Network tumblr steigt erstmals in die Top-5 ein – in der Langfristbetrachtung wird offenbar, dass sich der Markt für Social-Networking-Plattformen in der BRD seit 2009 deutlich konsolidiert hat.

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Kurz notiert: Rezension zu »Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien« (II)

9. Juli 2013

Zu dem Sammelband »Internet, Mobile Devices und die Transformation der Medien« ist eine weitere Rezension (Springerlink) in der Fachzeitschrift Publizistik erschienen:

»Dass die digitalen Medien alle Bereiche unserer Gesellschaft grundlegend verändern, ist längst ein Allgemeinplatz. Wie genau aber dieser Wandel abläuft, ist schon schwieriger zu beantworten […]. Der vorliegende Band versteht sich als Beitrag zu dieser andauernden Debatte, wobei seine zentrale These bereits im Untertitel auftaucht. Wir erleben keinen radikalen Wandel, sondern eine schrittweise Rekonfiguration bestehender Strukturen, die keiner einheitlichen Logik, Richtung und Dynamik folgt.

[…] Der Band versammelt eine durchaus beachtliche Bandbreite von Texten, die diese Annahme an ganz unterschiedlichen Gegenständen diskutieren […]. Eher unüblich für einen Tagungsband: Einige Monate nach der Tagung fand ein zusätzlicher Workshop statt, in dem die Autorinnen und Autoren ihre ausformulierten Texte untereinander diskutierten. Dem Band kam dieses Vorgehen zugute […]. Letztlich aber – und das ist nicht als Vorwurf gemeint – wird auch für diese Aufsatzsammlung gelten, dass interessierte Leser wohl kaum den ganzen Band, sondern nur einzelne Beiträge zu ihren eigenen Forschungsinteressen lesen und verwenden werden. Denn der Wert des Bandes liegt gerade darin, zahlreiche fundierte, teils auf eigener empirischer Forschung basierende Beiträge zu versammeln, die uns dabei helfen, die Auswirkungen digital vernetzter Medien auf unsere Gesellschaft besser zu verstehen und zu erklären.«


Heute ist die Zukunft von gestern XIV: Herr B. in der perfekten elektronisch gesteuerten Welt

6. Juli 2013

Herr B. lebt in den 2000ern – in der »perfekten elektronisch gesteuerten Welt, in der Mikrofone für ihn hören und Kameras für ihn sehen«. Und manchmal fühlt er sich in dieser Welt »schrecklich einsam«, »aber dann nimmt er schnell eine Tablette Optimum 10 und fühlt sich besser«. Er ist der fiktive Protagonist einer ZDF-Dokumentation aus dem Jahre 1972, die sich mit dem Alltagsleben der Zukunft beschäftigt.

Dabei nimmt sich Richtung 2000 – Vorschau auf die Welt von morgen für die heutigen Sehgewohnheiten mitunter übermäßig viel Zeit und beschreibt minutiös den Tagesablauf von Herrn B., der an elektronischen Schaltpulten Teleshopping betreibt, seinem Chef per Bildtelefon mitteilt, dass er später zur Arbeit (25-Stunden-Woche, Rente mit 50) kommen wird, via riesigem Flachbildschirm zwischen unglaublichen 15 Fernsehprogrammen umherschaltet, nach biologischen Methoden angebautes Essen zu sich nimmt und in einer Welt, in der »Umweltverschmutzung per Gesetz verboten« ist, via Hochgeschwindigkeitszug und Konservenauto zur Arbeit fährt. Herr B. arbeitet übrigens als Administrator für Computersysteme, die »für alle Entscheidungen in Politik oder Wirtschaft blitzschnell exakte Unterlagen« liefern.

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