E-Books VI: Eine aktuelle Studie

14. März 2011

Heute ist eine aktuelle Studie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der GfK Panel Services erschienen, welche die Effekte von E-Books und E-Readern auf den deutschen Buchmarkt beobachtet und sich gut in die Langfristbeobachtungen und die daraus abgeleiteten Szenarien einordnen lässt, welche in »Gutenberg-Galaxis Reloaded?« bzw. im zugrundeliegenden Discussion-Paper angestellt wurden.

Umbruch

Unter anderem beleuchtet die Untersuchung, deren Kernergebnisse sich auf den Seiten des Börsenvereins abrufen lassen, folgende Punkte:

  • Die Vorlieben der Buchkäufer in der BRD: Nur wenige Konsumenten wollen auf das gedruckte Buch und das damit verbundene Leseerlebnis verzichten.
  • Die wahrgenommenen Vorteile von E-Books: Digitale Bücher werden als umweltfreundlicher empfunden und könnten nach Verbrauchermeinung vor allen Dingen günstiger als gedruckte Bücher angeboten werden (was aber derzeit nur bedingt der Fall ist).
  • Die Strategien der Verlage: 35 Prozent bieten bereits E-Books an, weitere 18 Prozent planen dies für 2011. Im Falle eines Verlags mit E-Book-Angebot erscheinen im Schnitt 40 Prozent der Novitäten bereits auch digital.
  • Dominanz wissenschaftlicher Titel: In der Aufsplitterung der angebotenen E-Book Titel nach Genre nahmen 2010 Fach- und Wissenschaftsbücher zusammen einen Anteil von 58 Prozent ein.
  • Sortimenter und E-Books: In der Gesamtbetrachtung bieten bisher 68 Prozent der stationären Buchhandlungen weder E-Books noch E-Reader an. Werden indes nur die großen Buchhandlungen betrachtet, sinkt dieser Anteil auf 15 Prozent. Die Nachfrage nach E-Books wird von 91 Prozent der Sortimenter allerdings (noch) als »zu gering« eingestuft.
  • Tablet-Computer oder E-Reader: Die befragten Verlagsexperten gehen mehrheitlich davon aus, dass sich eher Tablets wie das Apple iPad denn spezifische E-Reader wie der Kindle auf dem Massenmarkt durchsetzen werden.
  • Anteil von E-Books am Gesamtumsatz der jeweiligen Buchhandlung: 77 Prozent der befragten Sortimenter wollten zu der Frage keine Einschätzung abgeben, 16 Prozent prognostizierten einen Umsatzanteil von bis zu 5 Prozent im Jahr 2015, 7 Prozent gingen von einem Anteil über 5 Prozent aus.