Neuere Studien zu Social Media: Update 12/2011

28. November 2011

Erfreulicherweise gehören die gesammelten empirischen Studien zur Nutzung von ›Social Media‹ zu den meist aufgerufenen Seiten auf gedankenstrich.org. Seit der letzten Auflistung 2/2011 sind allerdings eine Reihe an neuen Daten bzw. Aktualisierungen hinzu gekommen, von denen einige nachfolgend kurz vorgestellt werden sollen.

  • Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2011 bestätigt weitestgehend die Vorjahresergebnisse: Katrin Busemann und Christoph Gscheidle diagnostizieren in einem zusammenfassenden Artikel, dass die »Grundidee der aktiven Mitwirkung« weiterhin nur für die Minderheit der Onliner interessant bleibt. Aber: »Auch und gerade bei der aktiven Nutzung überlagert [.] die Strahlkraft der privaten Communitys alle anderen Web-2.0-Konkurrenten. […] Bei 14- bis 19-Jährigen zeigt sich ein auffälliger Befund: Erstmals liegt die Nutzung von Communitys in dieser Altersgruppe auf gleichem – sogar leicht höherem – Niveau wie die ›klassische‹ Kommunikation über E-Mail. Eine Zeitenwende?«
  • Mit dem Wandel der Mediennutzung in dieser jüngsten Altersgruppe beschäftigt sich die soeben erschienene repräsentative JIM-Studie 2011 (Jugend, Information, (Multi-)Media). Eines ihrer Kernergebnisse: »Trotz der großen Auswahl an Medienangeboten und der Präferenz für elektronische Medien wissen Jugendliche auch ›alte‹ Medien zu schätzen: […] Auf die Frage, welchem Medium sie bei widersprüchlicher Berichterstattung am ehesten glauben würden, schenken die Jugendlichen zu 40 Prozent der Tageszeitung das größte Vertrauen. 29 Prozent entscheiden sich für das Fernsehen und 16 Prozent für das Radio. Trotz der hohen Alltagsrelevanz des Internets, entfallen […] hierauf nur 14 Prozent der Nennungen.«
  • Die AWA 2011 nimmt neben internetgetriebenen Veränderungen von Märkten und Produkten auch das Informationsverhalten der Deutschen in den Blick und diagnostiziert, dass das Fernsehen nach wie vor eine ubiquitäre Nachrichtenquelle ist und das Netz von den jungen Onlinern vor allen Dingen als Kommunikationsplattform genutzt wird.
  • Der PR-Trendmonitor 2011 kommt zu dem Schluss, dass »Journalisten [.] für PR-Schaffende unverzichtbar [bleiben]. […] Trotzdem hat der Einsatz von Facebook, Twitter und Co. in der PR die Zusammenarbeit zwischen Redaktionen und PR-Fachleuten verändert.« Aber: »Während knapp jede fünfte Pressestelle den Einsatz sozialer Netzwerke für die eigene PR-Arbeit noch immer ablehnt, ist jeder Zehnte inzwischen sogar davon überzeugt, dass Journalisten für die eigene PR ›nicht mehr zwingend notwendig‹ sind.«
  • Louisa Karbautzki hat in einem Sammelband (über Google Books verfügbar) eine Untersuchung über die Inhalte vielrezipierter deutschsprachiger Tweets und das Twitter-Verhalten der entsprechenden Autoren veröffentlicht. Ein Ergebnis: Die Mehrzahl der Beiträge drehte sich um private oder technische Inhalte bzw. Ratgeber-Themen, während sich nur 8 Prozent der Beiträge als politische Tweets zu netz- oder allgemeinrelevanten Themen charakterisieren ließen.
  • Wer die mittlerweile fast inflationären Infografiken mag, findet bei der Social Media Agentur tobesocial eine entsprechende Abbildung zu den Online-Gewohnheiten der erwachsenen US-Amerikaner, die auf der Basis der PEW-Studien 2009-2011 erstellt wurden. U.a. findet sich dort eine Top 5 der meist genutzten (E-Mail, Suchmaschinen, Wetter etc.) und am wenigsten genutzen Angebote (Twitter, aktive Blognutzung, Dating etc.).

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2 Kommentare zu “Neuere Studien zu Social Media: Update 12/2011”

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  2. […] vieler anderer Studien zu den Nutzungspräferenzen der deutschen Onliner einordnen (vgl. z.B. folgende Übersicht). Sie alle sprechen dafür, dass die Potentiale des Internet bislang nur von sehr spezifischen […]