Splitter: Jarvis zur Zukunft des Journalismus

13. Januar 2011

Es gibt Videos, die gehen derzeit auf »Youtube« neben der neuerlichen Überflutung des Portals durch DSDS-Casting-Ausschnitte einfach unter, obwohl sie durchaus sinnvolle und bündige Impulse zu aktuellen öffentlichen Debatten geben, was nicht unbedingt für die beschworene »Weisheit der Vielen« spricht. Ein solcher Beitrag ist ein Interview des »elektronischen Reporters« mit dem amerikanischen Blogger, Reporter und Forscher Jeff Jarvis, der eine ziemlich eindeutige Position zur Zukunft des Journalismus vertritt:

»Sie [klassische Massenmedien] müssen herausfinden, was sie am Besten können – und den Rest verlinken. […]. Wir in den großen Medien sind gewohnt, die Welt in einem Karton mit einem Schleifchen obendrauf aufzubereiten. […] We package the world.

[…] Die zukünftige Rolle des Journalismus […]: Wir vermitteln, wir sammeln Inhalte, wir finden die guten Sachen. Wir vermitteln vielleicht mehr, als wir kreieren. Wir finden vielleicht etwas und sagen: Das ist nicht gut genug. Und möglicherweise helfen wir, es besser zu machen. […] Dadurch ändert sich die Definition eines Journalisten radikal: Lehrer, Dienstleister, Vermittler, das sind andere Begriffe als “Schreiber”. […] Es geht um das Verständnis dieser veränderten Beziehung zum Publikum.

[…] Wir sind nicht länger die Person, die im Hintergrund mit einem Notizblock steht, und schließlich darüber schreibt und der Welt davon erzählt. Unsere Aufgabe muss es sein, Teil dieser Welt zu sein.«

 


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Ein Kommentar zu “Splitter: Jarvis zur Zukunft des Journalismus”

  1. […] Forum und der Redaktionsarbeit des Spiegels denn tatsächlich Interaktionen bestehen (vgl. Jarvis’ Community-Manager-These) und wie viele dieser Communities nebeneinander existieren können, zumal die Zahl an […]